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Scritt

Titel: Scritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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der ständig in Richtung Basis zeigte. Sie waren noch sechs Kilometer weit weg. Sie konnten es gerade noch schaffen.
    Das kleine Scrittkristallumantelte Tauchboot fuhr mit höchster Geschwindigkeit auf die senkrecht herabhängende Magmaschleuse der Basis zu. Durch die hohe Geschwindigkeit wurde die Reibungshitze an der Tauchbootspitze größer. Der Scrittkristallmantel dort schmolz etwas schneller ab. Jeder von ihnen wußte das. Vor allem Nicol wurde es plötzlich sehr stark bewußt. Sie lag nur wenige Zentimeter von dem Scrittkristallmantel entfernt.
    "Ich will hier raus." Schrie sie plötzlich und versuchte in die Mitte des Tauchbootes zu klettern.
    "Bleib vorne, Nicol. Hier ist nicht genügend Platz für uns beide." Rief Klaus ihr zu.
    Sie hörte ihn nicht. Völlig verängstigt kroch sie zu ihm. Klaus sah auf die Anzeige für die Scrittkristalldicke. Zehn Millimeter nur noch. Er sah zu Tom hinüber. Ein kurzer Augenkontakt nur aber Tom wußte Bescheid. Sie würden es nicht mehr schaffen. Die Basis war noch zwei Kilometer entfernt. Das war um ein paar hundert Meter zu weit. Bei einer Scrittkristalldicke von zehn Millimetern sollten sie eigentlich schon unterhalb der Magmaschleuse sein. Nur dann reichte die Zeit noch für den Aufstieg und den eigentlichen Schleusendurchgang.
    Nicol hatte es geschafft aus dem Bugteil zu krabbeln und klammerte sich jetzt an Klaus. Tom fuhr inzwischen nur noch noch mit halber Geschwindigkeit zur Basis um den Abschmelzungsprozess im Bugbereich des Tauchbootes zu verlangsamen. Die Temperatur im Inneren des Tauchbootes begann schnell zu steigen. Aber da sie keine Kleidung trugen, waren die ersten Minuten noch auszuhalten.
    Tom blickte kurz von seinen Steueranzeigen auf und sah zu Klaus und Nicol hinüber. Sie paarten sich in ihrer Angst. Er hatte die Magmaschleuse schon auf dem Radar, als vorn im Bugteil des Tauchbootes ein kleiner Bereich des Scrittkristallmantels plötzlich vollkommen wegschmolz.
    Die über Eintausend Grad heiße Masse floß ins Innere des Tauchbootes. Sie schob dabei eine Temperatur vor sich her, die die Insassen schon im Augenblick des Eintretens nicht mehr wahrnahmen. Nicht weit von der Magmaschleuse der Basis zerschmolz Boot Nummer Drei in der heißen Masse des flüssigen Magmastroms.

Die Anlage
    Der Gang durch das kleine Paradies innerhalb der Kuppel führte in vielen Windungen hin und her. Der Garten wirkte dadurch in seiner Ausdehnung viel größer, als er eigentlich war.
    "Sehr schön." Sagte ich überwältigt. "Sie haben sich diese Anlage ganz schön was kosten lassen."
    "Etwa sechzig Prozent hat das Forschungsministerium bezahlt. Die restlichen vierzig Prozent das Verteidigungsministerium." Antwortete der Kommandant.
    "Das Verteidigungsministerium steckt auch in dieser Anlage?" Fragte ich entgeistert zurück. "Deswegen wohl auch der militärische Empfang. Ich habe mich schon gewundert, warum der Forschungsleiter nicht dabei war."
    "Sie werden ihn noch kennenlernen, Professor Weiden. Ein unangenehmer Mensch. Aber zum Glück für mich habe ich kaum etwas mit ihm zu tun. Auch wenn es hin und wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen unseren Bereichen gibt."
    Das waren ja erschreckende Aussichten. Und ich hatte geglaubt diese Anlage wäre eine reine Forschungseinrichtung. Aber eigentlich hätte ich es erwarten müssen, denn das Militär war immer zur Stelle, wenn Entdeckungen für einen Krieg wertvoll waren. Und der Scrittkristall war wertvoll. Man konnte ihn als Panzerplatte benutzen oder gleich einen ganzen Panzer daraus bauen. Keine bekannte Waffe würde ihm dann noch etwas anhaben können. Eine Atombombe vielleicht ausgenommen.
    "Kommen Sie, Professor Weiden. Hier entlang."
    Der Kommandant öffnete eine, hinter einem Strauch verborgene, Stahltür an der inneren Kuppelwandung. Eine Wendeltreppe führte uns nach unten in eine Halle mit mehreren Ein- und Ausgängen.
    "Dies ist unser unterirdisches Tunnelsystem. Es verbindet alle Kuppeln untereinander." Erklärte der Kommandant. "Das ist praktischer, als wenn man jedesmal die Kuppeln verlassen muß um zu einer anderen zu gelangen."
    Die Tunnel waren etwa halbkreisförmig im Querschnitt. Drei mal vier Meter etwa. An den Wänden hingen lange schmale Beleuchtungskörper, die eine ausreichende Helligkeit brachten. Etwa alle zehn Meter lagen die Verstrebungen, die dem Tunnel seine Stabilität gaben. Der Boden war glatt versiegelt worden, während die Tunnelwände und die Decke im Ursprungszustand geblieben

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