Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
wo die Dresh-Ballisten in Stellung gebracht werden? Er kann vom Talgrund aus nicht angegriffen werden. Das wird unser Fels in der Brandung sein. Und noch ehe der Tag vorbei ist, nicht einfach nur ein Felsen, sondern ein Amboss.«
    »Vorausgesetzt, Ihr könnt die Ausfallstelle darunter halten«, bemerkte der Tiste Edur.
    »Ich bete zum Abtrünnigen, dass die Ahl versuchen werden, diesen Hohlweg zur Flucht zu benutzen. Er sieht vielleicht nicht aus wie eine tödliche Falle, aber ich versichere Euch eines: Zwingt ein paar tausend in Panik getatene Barbaren in diesen Engpass, und es werden ebenso viele zu Tode getrampelt werden, wie wir niedermachen.«
    »Dann habt Ihr also vor, mit Eurer rechten Flanke hinunterzustürmen, herumzuschwenken und den Feind dadurch auf dem Talgrund nach Norden zu drängen, auf die Engstelle zu. Wird Rotmaske das nicht durchschauen?«
    »Er hat diese Örtlichkeit ausgewählt, Aufseher.«
    »Angenommen, er sieht, was Ihr seht - dass dieser Ort zu einer halbkreisförmigen Umschließung einlädt, die seine Krieger nach Norden treiben wird - in ihren Tod. Aber Ihr habt doch gesagt, dass dieser Rotmaske kein Narr ist. Was wird er dann gegen das tun, was Ihr vorhabt?«
    Sie blickte wieder auf das Tal hinunter. »Aufseher, ich fürchte, ich habe keine Zeit für diese …«
    »Wäre es in Anbetracht des Sonnenstands nicht zu unserem Vorteil, wenn Ihr Eure Truppen langsam in Stellung bringen würdet?«
    »Ich glaube, dass er schon bereit ist, jetzt, in diesem Moment«, entgegnete sie und untetdrückte ihre Verärgerung. »Er könnte jederzeit vorrücken - nur wir sind noch nicht bereit.«
    »Und warum dann kein Rückzug?«
    »Weil die Ebene hinter uns über viele Meilen hinweg flach ist - er hat mehr berittene Krieger als ich, und sie sind leichter gerüstet als meine Lanzenreiter aus Blaurose. Abgesehen davon haben sie ausgeruhte Pferde und können uns daher ganz nach Belieben zusetzen, Aufseher. Was noch schlimmer ist: Wir haben unsere Kriegshunde verloren, wohingegen Rotmaske hunderte, wenn nicht gar tausende von Zug- und Hirtenhunden hat, wenn ich das Gebell richtig deute. Euer Vorschlag führt ins Chaos, zu immer neuen ziemlich schmutzigen Geplänkeln, Angriffen, Finten, Überfällen …«
    »Na schön«, unterbrach Brohl Handar sie. »Atri-Preda, mein K’risnan hat mir gesagt, dass dieses Tal tot ist.«
    »Was meint er damit - tot?.«
    »Der Energien beraubt, die man benutzt, um Magie zu wirken. Es ist… ermordet worden.«
    »Hat deshalb keiner der Magier die Ahl-Armee gespürt?« Brohl Handar nickte.
    Ermordet? Von Rotmaske? Spielt eh keine Rolle. »Habt Ihr Euren K’risnan über die bevorstehende Schlacht befragt? Wird er dazu in der Lage sein, Zauberei einzusetzen?«
    »Nein. Genauso wenig wie Eure Magier. Wie er gesagt hat, wird es hier - in diesem Tal - keine Magie geben. Das ist der Grund, warum ich erneut zum Rückzug rate. Selbst wenn wir auf der Ebene ungeschützt sind, wie Ihr sagt, werden wir zumindest über Zauberei verfügen.«
    Bivatt schwieg und dachte nach. Sie hatte bereits gewusst, dass ihre Magier in dem Tal vor ihr nutzlos sein würden, auch wenn jene ihr nicht erklären konnten, warum das so war. Dass die Hexer der Edur den Grund herausgefunden hatten, bestätigte ihren Verdacht, dass Geistermagie im Spiel war. Nach einem langen Augenblick fluchte sie und schüttelte den Kopf. »Wir sind ihnen immer noch zahlenmäßig überlegen und haben die disziplinierteren, besser ausgerüsteten Truppen. Auch wenn es Stahl gegen Stahl heißt, werden wir die Ahl heute zermalmen. Und diesen Krieg beenden, Aufseher. Habt Ihr nicht selbst zu einem kurzen Feldzug geraten?«
    »Das habe ich. Aber ich habe ein ungutes Gefühl, Atri-Preda …«
    »Auf uns wartet eine Schlacht - wir haben alle ein ungutes Gefühl.«
    »So meine ich das nicht.«
    Bivatt verzog das Gesicht. »Zieht Eure Krieger zurück, Aufseher, und postiert sie auf halbem Weg zwischen dem Lager unseres Trosses und meinen Reserve-Einheiten; die besagten mittelschweren Infanterie-Einheiten sind - nebenbei bemerkt - in eigenständige Kompanien von jeweils mindestens fünfhundert Mann aufgeteilt, und jede von ihnen beschützt einen unserer Magier. Die selbst nicht im Tal sind.«
    »Das heißt, solltet Ihr zum Rückzug gezwungen werden …«
    »Werden wir entsprechend vorbereitet sein, die Verfolger mit Zauberei aufzuhalten.«
    »Ist dies Euer Plan, Atri-Preda? Ein vorgetäuschter Rückzug?«
    »Das ist einer meiner Pläne, aber

Weitere Kostenlose Bücher