Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
… Der Händler ist reich. Was bedeutet ihm der Verlust von ein paar Münzen?
    Ja, flüstern sie, du hast recht, zornig zu sein. Es war grausam von ihr, dein Herz zu brechen. Sie verdient es, deine Faust zu spüren … dies Messer … diese Axt.
    Sie nähren die dunklen Gefühle der Herzen und helfen ihnen, zu wachsen.
    Aber das Schlimmste, das sie tun können, ist die Wahrheit zu benutzen, um etwas Gutes zu vernichten, die Wahrheit als Lüge einzusetzen, um das Licht in einem Menschen - oder sogar in einer Landschaft - zu schwächen.
    Niemand ist gefeit vor den Wächtern der Dunkelheit. Nicht einmal die Landschafferinnen. Also hüte dich. Wenn jemand versucht, dich zu überreden, dich von etwas abzuwenden, von dem du weißt, dass es recht ist, um eine noch bessere Tat zu vollbringen … so ist es manchmal wirklich die Wahrheit und die richtige Entscheidung.
    Und manchmal ist es eine Lüge.
     - Die Ersten Lehren
     

Kapitel Einundzwanzig
    Sebastian und Teaser standen am Rande von Philos Innenhof und betrachteten die Gäste. Sebastian war allerdings hauptsächlich darauf konzentriert, Lynnea dabei zu beobachten, wie sie Bestellungen aufnahm und Tische abräumte.
    »Ist es Liebe«, überlegte er, »wenn es dich glücklicher macht, dass eine bestimmte Frau sich darüber beklagt, dass du das gesamte Bett für dich beanspruchst, als wenn ein Dutzend Frauen dich mit den Augen ausziehen?«
    »Frag mich nicht«, beschwerte sich Teaser. »Ich bin nicht derjenige, der jede Nacht seufzt und stöhnt.«
    »Lynnea seufzt und stöhnt nicht.« Jedenfalls nicht so laut, dass man sie im Nebenzimmer hören konnte.
    »Ich habe auch nicht von Lynnea gesprochen.« Teaser warf Sebastian einen langen Blick zu, um seinen Standpunkt deutlich zu machen, dann sah er ihn noch einmal von oben bis unten an. »Du machst dich schick in letzter Zeit. So bist du schon eine ganze Weile nicht mehr herumgelaufen.«
    Sebastian lächelte. »Ich habe allen Grund dazu - und ich will nicht, dass sie das vergisst.«
    Oh ja. Obwohl er ein Inkubus mit nur einer Frau und der Rechtsbringer des Pfuhls war, kleidete er sich in letzter Zeit sehr sexy. Enge schwarze Jeans und eine schwarze Jacke aus dem gleichen Stoff, ein grünes Hemd, um die Farbe seiner Augen hervorzuheben, und ein Kettenanhänger - ein flacher grüner Stein an einer Goldkette,  die Glorianna ihm vor Jahren geschenkt und die er hinten in einer Schublade seiner Kommode gefunden hatte, als er sie nach etwas Interessantem durchstöberte, das die Aufmerksamkeit einer Frau auf sich ziehen würde. Er war sich nicht sicher, ob es etwas mit dem Stein zu tun hatte, oder damit, dass er ihn trug, aber Lynnea …
    »Wenn du weiter an das denkst, woran du gerade denkst, hast du gleich in aller Öffentlichkeit einen stehen«, sagte Teaser ungerührt.
    »Das ist geschmacklos.«
    »Ich sag ja bloß, wie es ist. Und da wir alle wissen, wer dich zur Zeit so erregt -«
    »Warum bist du nicht auf Streifzug?«
    Teaser verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. »Weil sich das letzte Mal, als ich eine attraktive Frau gesehen habe, an der ich gern herumgeknabbert hätte, herausgestellt hat, dass sie deine Tante ist.«
    »Ich versuche, das zu vergessen.«
    »Ich auch.«
    »Versuch es härter.«
    Teaser seufzte und wollte sich der Straße zuwenden. »In Ordnung. Ich ziehe ein bisschen herum und - Tageslicht! Was macht einer von denen hier?«
    Sebastian folgte seinem Blick und fühlte, wie ihn im selben Moment heiße Wut und der kalte Schauer der Angst packten. »Sprich mit den Bullendämonen«, sagte er leise, während er dabei zusah, wie der Zauberer die Straße entlangstolperte. »Sag ihnen, sie sollen auf Lynnea aufpassen und sie beschützen.«
    »Wirst du ungemütlich, wenn sie anfangen, Leute aufzuspießen oder Schädel einzuschlagen?«
    »Nein.«
    »Gut.« Teaser sah Sebastian an. »Er kann genauso Blitze heraufbeschwören. Denk daran. Wenn es drauf ankommt, musst du derjenige sein, der noch steht, wenn es vorüber ist.«
    »Mach dir keine Sorgen«, knurrte Sebastian. »Das werde ich.«
    Er schritt die Straße hinauf, wusste, dass der Zauberer ihn in dem Moment erkannte, in dem er begann, sich zu bewegen - und das war mehr, als er von sich behaupten konnte. Am Gang hätte er den Zauberer nicht erkannt. Noch nie hatte er Koltak so schmutzig und erschöpft gesehen. Offensichtlich war seine Reise in den Pfuhl lang und beschwerlich gewesen.
    Aber Koltak hätte nicht in der Lage sein dürfen, den Pfuhl

Weitere Kostenlose Bücher