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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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fragend an.
    „Sie haben Jens Rehbeck verhaftet. Er wollte das Land verlassen. Weißt du, was das heißt?“
    „Er hat was ausgefressen!“
    „Ja, aber gleichzeitig bedeutet es, dass ihn jemand gewarnt haben muss. Ich wüsste zu gern, was das Ganze mit uns zu tun hat. Welche Verbindung besteht zwischen diesem Rehbeck und mir? War er in meiner Wohnung?“
    Markus legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Lass es gut sein. Wir kommen dahinter. Wart’s nur ab.“
    Lisa wollte ihn fragen, warum er davon so überzeugt war, ließ es aber, als er sich demonstrativ umdrehte und seinen PC hochfuhr.

62
    Abbensen, Freitag, der 16.9.2011
    Mithilfe von Wagner hatte Sola dafür gesorgt, dass die Kundinnen mit den Babys abgereist waren. Nur eines hatten sie behalten. Zur Sicherheit. Eine Geburtsurkunde auf den Namen Roman Baric hatten sie ebenfalls ausgestellt. Für alle Fälle.
    Als Sola zurückgekommen war, nachdem er Lisa Grundberg in Alfeld beobachtet hatte, saßen Wagner und Janka in dem winzigen Aufbewahrungsraum für die Ware zwischen Garage und Babyzimmer.
    „Warum gehst du nicht an dein Telefon, verdammt?“ Janka hatte ihn noch nie vorher angeschrien.
    „Was treibt ihr hier? Ringelpietz mit anfassen?“
    Wagner stürzte sich beinahe auf ihn. „Wir sind aufgeflogen.“
    Sola sah sich um. „War die Polizei hier?“
    „Nein, Corinna Schwartz.“
    „Wollt ihr mich verarschen?“
    „Sie hat mich im Babyzimmer überrascht.“ Jankas Stimme wurde immer höher, je länger sie sprach. „Die Blonde war gerade gegangen, ich dachte, sie wäre noch einmal zurückgekommen, und als ich mich umdrehte, stand Corinna da.“
    „Was hast du gemacht? Hast du dich an unser Szenario gehalten?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich war viel zu erschrocken.“ Sie verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper und wiegte sich vor und zurück. „Sie hat geredet und geredet, sie hat mich völlig durcheinandergebracht.“
    „Wo ist sie jetzt? Ist sie etwa tot?“
    „Verschwunden.“
    Wagner hatte seine Stimme kaum unter Kontrolle. „Sie“, dabei zeigte er anklagend auf Janka, „hat sie entkommen lassen.“
    „Sie ist nach draußen gekrochen, obwohl ich ihr eine volle Dosis Baclofen verpasst habe. Dann habe ich Schritte gehört. Ich dachte, du kommst.“
    „Und da hast du dich in deinem Versteck verkrochen und gehofft, dass ich die Kastanien für dich aus dem Feuer hole.“
    „Na ja, …“
    „Halt die Klappe, hast du wenigstens gesehen, wer gekommen ist?“
    „Nein, aber derjenige muss sie mitgenommen haben.“
    „Seither ist sie verschwunden“, ergänzte Wagner.
    „Habt ihr versucht, sie anzurufen?“, fragte Sola. Er sprang auf und lief in dem kleinen Raum hin und her.
    „Ich nicht“, sagte Janka.
    „Wir wollten Ihnen nicht vorgreifen.“
    Gabriel Sola hätte ihm zu gern die Nase gebrochen. Doch dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Er musste nachdenken.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Wirtschaftsgebäude.
    Zuerst überprüfte er den Fuhrpark. Es fehlte kein Wagen.
    Dann durchsuchte er Corinnas Zimmer. Die Schnepfe hatte nichts mitgenommen. Die Wäsche war im Schrank, ihre Jacke hing an er Garderobe. Selbst ihre Handtasche stand auf dem Sekretär.
    Anschließend suchte er den gesamten Park ab. Er fand weder sie noch einen Hinweis. Die Schnepfe konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.
    So unauffällig wie er konnte, checkte er die anderen Zimmer und Gebäude.
    Als er mehrere Stunden später in das Wirtschaftsgebäude zurückkehrte, hockten Janka und Wagner im Büro.
    „Wir werden zusehen, dass möglichst bald alle Babys verschwunden sind. Eines behalten wir. Das päppelst du auf, legst es in die Wiege. Wenn jemand fragen sollte, ist es deins. Du hattest Angst, dass du die Arbeit verlierst, deswegen hast du dich nicht getraut, es zu beichten. Okay?“
    Janka nickte.
    „So hatten wir es abgesprochen. So hat sie es auch interpretiert.“
    „Warum hast du ihr dennoch die Spritze verpasst?“
    „Ich war so erschrocken.“
    Sola wandte sich zu Wagner um. Janka sollte die Enttäuschung in seinen Augen nicht sehen, jetzt noch nicht. „Gehen Sie an die Arbeit. Wie lange wollen Sie herumsitzen und Däumchen drehen? Sie leiten ein Wellness-Hotel, schon vergessen?“
    Wagner erhob sich schwerfällig und verließ sie.
    Sola wartete, bis er sie ganz sicher nicht mehr hören konnte.
    „Weiß er von dem toten Säugling?“
    „Von mir nicht!“
    „Gut. Kann sie an dem Baclofen gestorben

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