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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Markus. „Wir haben Thomas Steinwand kennengelernt. Das ist doch der Bruder, oder?“
    Sina nickte. „Metallbauer.“
    „Macht er auf dich den Eindruck eines Psychopathen?“
    „Weiß ich nicht, ich kenne keine. Denk doch mal nach. Er hatte Zugang zu dem Fahrrad. Niemand kann erkennen, wer damit unterwegs ist. Gleichzeitig kann er es ungesehen transportieren. Einfach genial.“
    Markus schüttelte den Kopf. „Warum wehrst du dich so heftig gegen eine Frau als Täterin? Du hast gehört, was Sina gesagt hat. Sie ist in Konkurs gegangen …“
    „… und hat ihren Bruder mitgerissen.“
    „ … und ich wette, dass die Ermordeten alle mit ihrer Firmengründung zu tun hatten.“
    „Das mag ja stimmen. Ich glaube trotzdem nicht daran. Irgendetwas müsste diesen Rachefeldzug getriggert haben. Warum gerade jetzt? Und komm mir nicht mit dem Zivi.“
    „Darüber können wir später streiten. Zuerst einmal müssen wir sie finden.“ Er wandte sich an Sina. „Hat das Heim sie als vermisst gemeldet?“
    „Die Heimleiterin hat den Bruder informiert und die Polizei gebeten, die Augen offen zu halten. Außerdem suchen zwei Zivis die Waldwege auf ihren Lieblingsrouten ab. Man geht davon aus, dass sie bald wieder auftaucht.“
    „War sie schon einmal verschwunden?“
    „Angeblich noch nie.“
    „Was sagt der Bruder?“, fragte Markus.
    „Er befand sich gerade auf einer Baustelle. Er wollte so schnell wie möglich kommen“, erklärte Sina.
    „Das gefällt mir nicht!“ Lisa stupste Markus an. „Komm, wir fahren nach Eberholzen und sehen uns um.“
    „Was willst du da finden?“
    „Das gelbe Fahrrad, von dessen Verkleidung kleine Stücke fehlen, die Teilchen, die ich auf dem Schulhof in Bodenburg gefunden habe.“
    Markus knurrte: „Ich fahre.“
    Lisa zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen. Wir haben’s ja nicht eilig.“

60
    Eberholzen, Donnerstag, der 15.9.2011
    „Wer bist du?“
    Jemand zerrte an Corinnas Haaren. Sie zog ihren Kopf weg. Das machte es schlimmer.
    „Wer bist du? Sag!“
    Sie kannte die Stimme nicht.
    „Rede mit mir. Warum bist du so müde?“
    Das hörte sich nach einer guten Frage an. Warum war sie so müde? Und viel wichtiger, wo befand sie sich?
    Corinna versuchte, die Augen zu öffnen. Es gelang problemlos. Trotzdem erkannte sie kaum etwas. Ein Schemen hockte neben ihr.
    „Bist du jetzt wach?“, fragte er.
    „Wie heißt du?“
    „Theresa natürlich.“
    „Wo sind wir?“
    „Zu Hause natürlich.“
    Corinna erkannte weder dieses Zuhause, noch fand sie es natürlich, dass sie auf dem Boden lag. Auf hartem Boden. Sie fühlte mit den Handflächen. Beton, und es roch muffig.
    „Sind wir im Keller?“
    „Waschkeller, die Tür ist zugefallen und geht nicht wieder auf.“
    „Sind wir bei dir zu Hause?“, fragte Corinna und begann sich aufzurichten. Ihre Muskeln gehorchten ihr, und plötzlich erinnerte sie sich.
    An die blonde, schwangere Frau.
    Das Nebengebäude, das sie betreten hat.
    An das Zimmer mit Wiege und Wickelkommode.
    An Janka Baric.
    Und an die Spritze.
    Stimmt, sie hatte das Zimmer trotzdem verlassen, war zur Tür gekrochen, und danach war jemand gekommen.
    Jemand.
    Ein Mann.
    „Thomas Steinwand!“, ächzte sie.
    „Er muss noch was besorgen“, sagte die Stimme neben ihr. „Er kommt gleich wieder, und dann befreit er uns.“
    Corinna verstand noch immer nicht. „Warum sind wir überhaupt in diesem Keller?“
    Durch das winzige, vergitterte Fenster des Kellerraumes fiel nur wenig Licht. Inzwischen hatten sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt, und Corinna konnte die großen, runden Augen in einem gebräunten Gesicht ausmachen, das sie anstarrte.
    Sie hob ein Geschirrhandtuch hoch, das sie auf dem Schoß liegen hatte. „Ich sollte ein Tuch zum Abtrocknen holen. Da ist die Tür zugefallen. Du lagst schon hier auf dem Boden.“
    Corinna rappelte sich auf und ging langsam zur Tür. Sie drückte die Klinke herunter. Abgeschlossen.
    Sie drehte sich um und ging zur Waschmaschine, die mitten an der Wand stand. Daneben ein Trockner und ein Brett, auf dem sich sauber gefaltete, nach Größe sortierte Handtücher stapelten.
    Wenn sie sich ausstreckte, konnte sie das Fenster erreichen. Ein uraltes Kippfenster mit einem rostigen Metallrahmen. Davor ein ebenso verrostetes Gitter. Sie zog das Fenster auf und drückte gegen das Gitter. Nichts geschah.
    Sie schlug dagegen. Nichts.
    Sie sah sich im Raum um. Gab es etwas, mit dem sie das Gitter herausdrücken konnte?
    Ein

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