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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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aus Teilen unserer organischen Materie und gänzlich fremdartigen Stoffen. Die Wirkung ist auch sehr schmerzhaft. Ein Brennen im Gehirn, glaube ich, ist die Beschreibung, das sich durch den ganzen Körper ausbreitet.«
    »Aufhören! Aufhören!« schluchzte Zinder. »Was verlangen Sie, Sie Ungeheuer?«
    »Nun, Remission ist möglich«, erwiderte Trelig. »Der Schwamm ist natürlich nicht die Droge, sondern das Linderungsmittel. Tägliche Dosen davon, und es gibt keine Schmerzen und nur geringen Verlust. Das – äh, Leiden wird inaktiv.«
    » Was verlangen Sie? « schrie Zinder beinahe hinaus.
    »Ich glaube, ich kann sie ausfindig machen. Sie diesen Leuten abkaufen. Mein medizinisches Personal hat einige Schwammkulturen – völlig illegal, versteht sich, aber wir haben viele Leute hohen Ranges in Ihrer Lage gefunden, erpreßt von diesen Verbrechern. Wir könnten sie aufspüren, zurückholen und ihr so viel an Schwamm geben, daß sie wieder normal wird.« Er lehnte sich genießerisch zurück. »Aber ich bin Politiker und ehrgeizig. Das trifft durchaus zu. Wenn ich etwas unternehme, zumal wenn ich mich mit einer illegalen Bande von Halsabschneidern anlege und Gefahr laufe, daß mein Schwammvorrat entdeckt wird, muß ich etwas dafür bekommen. Damit ich es mache -«
    »Ja? Ja?« Zinder war fast den Tränen nahe.
    »Bezeichnen Sie Ihr Projekt als gescheitert, und beantragen Sie die Einstellung«, schlug Trelig vor. »Ich werde für die Verbringung von – Obie, glaube ich, nennen Sie ihn – auf meinen Planetoiden Neu-Pompeii sorgen. Dort werden Sie den Bau eines viel größeren Modells planen und beaufsichtigen, als jenes, das Sie hier haben, groß genug, um aus der Ferne auf, sagen wir, einen ganzen Planeten zu wirken.«
    Zinder war entsetzt.
    »Mein Gott! Nein! Alle diese Menschen! Ich kann nicht!«
    Trelig lächelte selbstzufrieden.
    »Sie brauchen sich nicht auf der Stelle zu entscheiden. Lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie wollen.« Er stand auf und glättete sein engelweißes Gewand. »Aber vergessen Sie nicht, mit jedem Tag, der vergeht, ist Nikki dem Einfluß der Droge stärker unterworfen. Vom Schmerz ganz abgesehen, setzt sich die Hirnschädigung fort. Bedenken Sie das, wenn Sie sich Ihre Entscheidung überlegen. Mit jeder Sekunde, die Sie vergeuden, nimmt der Schmerz zu, und das Gehirn Ihrer Tochter stirbt ein bißchen mehr.«
    »Sie Dreckskerl!« zischte Zinder wütend.
    »Ich werde auf jeden Fall eine Suche einleiten«, sagte der andere. »Könnte aber Tage dauern, selbst Wochen. Inzwischen werde ich auf einen bloßen Anruf von Ihnen hin, daß Sie mit meinen Vorschlägen einverstanden sind, alles einsetzen, mit nichts zurückhalten. Adieu, Dr. Zinder.«
    Trelig ging langsam zur Tür und hinaus. Sie schloß sich hinter ihm.
    Zinder starrte die Tür lange an, dann sank er in seinen Sessel. Er überlegte sich, ob er die Intersystem-Polizei anrufen sollte, ließ es aber sein. Nikki würde gut versteckt sein, und den Vizepräsidenten des Rates zu beschuldigen, er sei ein Schwammhändler und Kidnapper, ohne die Spur eines Beweises – Zinder wußte, daß Trelig für die vergangene Nacht ein unangreifbares Alibi besitzen würde –, wäre sinnlos. Man würde der Sache natürlich nachgehen und dazu Tage, vielleicht sogar Wochen brauchen, während die arme Nikki… Sie würden sie natürlich verkommen lassen. Fünf oder sechs Tage lang. Was dann? Eine hochgradig Schwachsinnige, die glücklich und zufrieden für sie Böden schrubben würde, oder vielleicht ein Spielzeug, das Treligs Männer für Sex und Sadismus zugeteilt werden mochte.
    Es war das letztere, das er nicht zu ertragen vermochte. Ihren Tod glaubte er hinnehmen zu können, aber nicht das. Nicht das.
    Seine Gedanken kreisten fieberhaft. Es würde später Wege geben. Obie konnte sie heilen, wenn er sie früh genug zurückzuholen vermochte. Und die Anlage, die er bauen sollte – sie konnte ein zweischneidiges Schwert sein.
    Er seufzte, ein müder und besiegter kleiner Mann, dann tastete er den Code für Treligs Verbindungsstelle auf Makeva ein. Er wußte, daß er noch dort sein würde, um zu warten. Auf die unausweichliche Antwort.
    Für jetzt besiegt, dachte er entschlossen, aber nicht unterworfen. Noch nicht.

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