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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hatte während der ganzen Zeit keinen Laut von sich gegeben, keine Fragen gestellt.
    Es waren nur wenige Leute unterwegs. Da aber ein Großteil des Forschungszentrums Tausenden anderer Projekte gewidmet war, blieben viele verschieden lange aus verschiedenen Gründen auf, manche einfach deshalb, weil sie sich die Anlagen teilen mußten.
    »Wir müssen uns vor allen verstecken, Nikki«, flüsterte er ihr zu. »Niemand darf uns sehen.«
    » O ja , Ben«, erwiderte sie, und sie schlichen neben dem Weg weiter, zumeist im Gebüsch verborgen. Manche der Sträucher und Pflanzen am Weg hatten scharfe Dornen, und Nikki wurde zerkratzt und zerstochen, aber abgesehen von einem gelegentlichen Reiben oder einem fast lautlosen Ausruf beklagte sie sich nicht. Einmal sah er einen kleinen, dunkelhäutigen Mann nicht, der um die Ecke bog, und sie zog ihn hinter ein Gebüsch.
    Endlich erreichten sie die unbeleuchtete Rasenfläche, die manche aus obskuren Gründen den Campus nannten, und sie überquerten ihn in normaler Haltung diagonal. Schließlich warteten sie, in die dunkle Ecke eines anderen Gebäudes geduckt.
    Sie hielt den Arm um ihn gelegt und lehnte sich an ihn. Er legte den Arm um sie, und sie seufzte. Sie rieb sich an ihm und küßte seine Kleidung.
    Das Ganze war für ihn peinlich und ein wenig Übelkeit hervorrufend, aber er hatte die Spielregeln festgelegt und mußte sich nun damit abfinden.
    Endlich glitt ein kleiner, schlanker Privattransporter in der Dunkelheit auf sie zu. Ein Flügel wurde hochgeklappt, ein Mann stieg aus und kam auf sie zu. Nikki hörte Geräusche, schaute sich um und versuchte, Yulin in die Schwärze zurückzuziehen.
    »Nein, Nikki, der Mann ist ein Freund von mir«, sagte Ben, und sie akzeptierte seine Erklärung und beruhigte sich sofort.
    »Adnar! Hierher!« rief er.
    Der Mann hörte es und kam näher.
    »Du mußt mit Adnar gehen«, sagte Ben leise zu Nikki. Sie sah ihn tief betroffen an und klammerte sich noch fester an ihn.
    »Nur so können wir zusammen sein, Nikki«, erklärte er ihr. »Du mußt für kurze Zeit fort, aber wenn du dich nicht beklagst und alles tust, was Adnar und seine Freunde von dir verlangen, komme ich zu dir, ich verspreche es.«
    Auf das hin lächelte sie. Ihr Gemüt war umschleiert; sie konnte nur an Ben denken, und wenn Ben etwas sagte, dann war es wahr.
    »Gehen wir«, sagte Adnar ungeduldig.
    Yulin ermannte sich, dann umarmte er Nikki und küßte sie lange und leidenschaftlich.
    »Denk an das , während wir getrennt sind«, flüsterte er, »und jetzt geh!«
    Sie ging mit dem fremden Mann. Bedingungslos, ohne ein Wort der Widerrede, stieg sie mit ihm in den schwarzen Transporter, und dieser fegte davon.
    Ben Yulin ließ den Atem heraus und bemerkte zum erstenmal, daß er schwitzte. Unsicher kehrte er zu seinem eigenen Gebäude zurück und legte sich schlafen.
     
     
    Antor Trelig zeigte das charmante Lächeln einer Giftschlange. Er saß wieder gelassen in Gil Zinders Büro. Der kleine Wissenschaftler war sichtlich erschüttert.
    »Sie Ungeheuer!« fuhr er den Politiker an. »Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    Trelig sah ihn verletzt an.
    »Ich? Ich versichere Ihnen, ich würde nie etwas tun. Ich bin ein viel zu großer Mann für eine so kleine Entführung. Aber ich habe Hinweise darauf, wo sie sein könnte, und einige Fakten darüber, was mit ihr bis zum jetzigen Moment geschehen ist.«
    Zinder wußte, daß der große Mann log, aber er sah auch den Grund für die Verstellung. Trelig hatte die Tat nicht persönlich begangen und würde dafür gesorgt haben, daß man ihn damit nicht in Verbindung bringen konnte.
    »Sagen Sie mir, was Sie – was man mit ihr gemacht hat«, stöhnte Zinder.
    »Meine Quellen teilen mir mit, daß sich Ihre Tochter in den Händen des Schwamm-Syndikats befindet. Sie haben davon gehört?«
    Gil Zinder nickte. Ein kalter Hauch wehte ihn an.
    »Sie handeln mit der grauenhaften Droge von diesem Killerplaneten«, erwiderte er beinahe mechanisch.
    »So ist es«, gab Trelig mitfühlend zurück. »Wissen Sie, was sie bewirkt, Doktor? Sie mindert den Intelligenzquotienten. Sie mindert den Intelligenzquotienten eines Menschen an jedem Tag, an dem keine Behandlung stattfindet, um zehn Prozent. Ein Genie ist in drei oder vier Tagen bloßer Durchschnitt und in etwa zehn Tagen kaum mehr als ein Tier. Es gibt keine Heilung – es handelt sich um eine Mutation, ganz anders als jede Lebensform, auf die wir bisher gestoßen sind, hervorgebracht von einem Gemisch

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