Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt
Kopf auf die Seite.
»Nein, noch etwas: Es kommt hinzu, daß die Person männlich ist, daß sie sich in diesen Attributen rein fortpflanzt, und daß sie zu fast unendlich vielen männlichen Orgasmen fähig ist.«
Der Computer seufzte.
»Das hätte ich mir denken können. Es sind zwar drei Dinge, aber sie sind registriert.«
»Abschließende Anweisungen«, sagte Yulin. »Die Person wird alle Erinnerungen und die Persönlichkeit Ben Yulins besitzen – davon darf nichts weggenommen werden. Er wird sich jedoch in dem neuen Körper behaglich, normal und natürlich fühlen und ihn voll beherrschen.«
»Codiert«, erwiderte Obie.
»Die Bewegung ist abgeschlossen«, sagte Yulin. »Du wirst keine andere Bewegung vornehmen können, bis das beendet ist, und deine nächste Bewegung muß von mir persönlich codiert sein. Klar?«
»Klar«, erwiderte der Computer. »Programm läuft.«
Yulin ging vorsichtig, noch immer ein wenig schwindlig, die Treppe hinunter. Er erreichte mühsam die Plattform und stieg hinauf. Der Parabolspiegel senkte sich über ihn und überflutete ihn mit metallisch blauem Licht. Der Umriß des Minotaurus flackerte und erlosch.
Die beiden in einer Ecke gefesselten Frauen versuchten sich zu befreien, während ihr Gegner in der Maschine stand, aber es gelang ihnen nicht.
Acht Sekunden später zuckte ein anderes Bild im Lichtstrahl und verfestigte sich. Das blaue Licht erlosch. Der Parabolspiegel entfernte sich.
Die Frauen rissen die Augen auf. Ben Yulin war immer ein gutaussehender, etwas exotisch wirkender Mann gewesen; jetzt sah er mit schwellenden, spielenden Muskeln wie eine Kombination von Adonis und David aus.
Aber er bewegte sich, lächelte und prüfte seine Fingernägel. Er trat herunter, ging auf Nikki Zinder zu und preßte einen Fingernagel auf ihre Haut. Eine winzige Nadel spritzte eine klare Flüssigkeit in ihren Körper. Sie erstarrte und schien einzuschlafen. Ein zweiter Fingernagel versetzte auch ihre Tochter in Schlaf.
Er löste ihre Fesseln und befahl ihnen aufzustehen. Nikki Zinder trat als erste auf die Plattform; ihre Tochter stand starr davor. Er kehrte an die Konsole zurück und drückte Tasten.
»Neue Bewegung, Obie«, sagte er strahlend.
»Nur zu, Ben«, erwiderte der Computer. »Mann, da habe ich aber etwas Feines gemacht!«
Yulin lachte.
»Allerdings«, sagte er. »Jetzt etwas Ähnliches. Die Person ist Nikki Zinder. Neue Modifizierungen.«
»Sie wissen, daß Dr. Zinder Sperren eingebaut hat, um zu verhindern, daß ich bestimmte Dinge mit ihr anstelle.«
»Nicht starke genug. Bei weitem nicht starke genug. Und einen Teil kann ich übergehen. Okay, die neue Person soll 160 Zentimeter groß sein, weiblich, Alter siebzehn Standardjahre, folgende Dimensionen.«
Langsam und bedächtig beschrieb er seine Venus. Er gab ihr alle Modifikationen der Sinne und die Immunitäten, die er hatte, auch Kraft, große Kraft. Und einiges mehr.
»Geistig soll die Person alle Erinnerungen behalten, sich aber als meine Sklavin und meinen Besitz betrachten und das für richtig, gerecht und angemessen halten. Sie wird sich allen meinen Wünschen fügen, mir und meinen Bedürfnissen und Forderungen unter Ausschluß alles anderen völlig unterworfen sein. Verstanden?«
»Sicher, Ben. Sie wollen eine menschliche Dasheen-Kuh haben. Leider liegt das im Bereich meiner Möglichkeiten. Ist das alles?«
»Zunächst ja«, sagte er. »Programm ab.«
Auch hier dauerte es etwa acht Sekunden. Er starrte erwartungsvoll hinunter und wurde nicht enttäuscht. Sie war unzweifelhaft die schönste Frau, die er je gesehen hatte.
Aus ihrer Tochter machte er eine Zwillingsschwester der neuen Nikki Zinder, nur ersetzte er Nikkis lange, schwarze Haare durch kastanienbraune, um die beiden von weitem unterscheiden zu können.
Er rief sie zu sich, und sie kamen freudig, warfen sich ihm vor Anbetung fast an den Hals.
»Schon gut, Mädels«, sagte er lachend. »Ich glaube, wir erkunden zuerst einmal unsere neuen Körper. Dann übernehmt ihr ein paar Aufträge für mich, während ich mit Obie daran arbeite, uns dorthin zurückzubringen, wo wir hingehören.«
» O ja , Ben«, seufzten sie beide voll Erwartung.
Einige Stunden später war er bereit; es waren unendlich lustvolle Stunden gewesen, durchaus keine Zeitvergeudung, aber nun kam er zur Sache.
»Obie?«
»Ja, Ben?«
»Sind deine Außensensoren im Hauptschacht noch aktiv?«
Der Computer war zwar an der Oberfläche blind, konnte die Unterseite aber
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