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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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eigentlich ankam – schon hindurchgegangen. Ich fühlte sie und versuchte Daten über Dr. Zinder zu erhalten, aber ich kam zu spät. Ich konnte nur noch vorschlagen, daß er in ein hoch-technisches Hex kam. Das war einfach genug, ich kam zurecht damit. Als Renard und Nikki einige Tage später hindurchgeschleust wurden, war ich schon bereit. Renard machte ich zu einem Agitar, vor allem, weil ich wußte, daß Trelig ein Makiem war und die beiden Nachbarn sein würden. Ich dachte, Sie könnten ihn im Zaum halten, Renard.«
    Der Agitar nickte. Das erklärte viel und löschte das allzu Zufällige aus, an das er hatte glauben müssen.
    »Nikki war aber nicht vorbereitet«, fuhr Obie fort. »Auf sich allein gestellt, wäre sie fast überall auf der Sechseck-Welt verloren gewesen, und ich hatte keine Möglichkeit, sie wie ihren Vater zu einem Oolakash zu machen. Es geht da nach sehr komplizierten Regeln, und sie wurde den Anforderungen für die Oolakash einfach nicht gerecht. Ich kam also zu dem Schluß, daß es nur eines gab. Ich ergriff sie, praktisch im Übergang, sozusagen. Sie kam vom Schacht-Tor in ein mathematisches Zwischenstadium, dann holte ich sie mit der großen Schüssel an der Unterseite zu mir und brachte sie mit der kleinen Schüssel im Kontrollzentrum heraus. Ich heilte sie vom Schwamm und von ihrem Übergewicht. Sie ist wirklich sehr hübsch. Das einzige, was mich eigentlich überraschte, war ihre Schwangerschaft.«
    Wieder schrien beide gleichzeitig: » Was? «
    »Ihr Kind, Renard«, sagte Obie. »In Teliagin, als Sie beide dem Schwamm zu erliegen drohten und glaubten, sterben zu müssen. Erinnern sie sich?«
    Renard hatte es völlig vergessen gehabt.
    »Ich brauchte Hände und brauchte Leute«, erklärte Obie. »Deshalb ließ ich zu, daß sie das Kind bekam. Ein Mädchen, das sie Mavra nannte, nach Ihnen, Mavra Tschang. Sie haben großen Eindruck auf sie gemacht.«
    »Sie hat zweiundzwanzig Jahre hier bei dir gelebt?« fragte Mavra ungläubig. »Und ihre Tochter ist auch fast so alt?«
    »O nein«, sagte Obie. »Nicht ganz. Einige Jahre, ja. Das Kind ist ungefähr fünfzehn und sehr hübsch – ich habe sie ein bißchen umgestaltet. Nikki ist ungefähr fünfundzwanzig. Es hatte keinen Sinn, daß sie hier ein streng lineares Leben führten. Ich konnte das Parallel-Wachstum und einen Teil der Erziehung so regulieren, wie ich die Pläne in Ihren Kopf gesetzt habe, Mavra. Sie haben von und in mir gelebt.«
    »Ich denke, du bist die Gottmaschine«, sagte Renard betroffen. »Wozu hast du Leute gebraucht?«
    »Ich konnte Ableger von mir erzeugen, gewiß«, entgegnete Obie, »aber kein neues Leben. Die Mathematik dafür ist nicht brauchbar. Selbst die Markovier mußten ihre eigenen neuen Geschöpfe werden. Und dann natürlich die Einsamkeit. Ich brauchte Gesellschaft. Sie haben sie mir gegeben. Und sie haben mir noch mehr genützt, seit Dr. Zinder seinen Sender vor vielen Jahren baute und sich mit mir in Verbindung setzte.«
    Das immerwährende »Was?« begann monoton zu werden.
    »Es ist fast wie in alten Zeiten gewesen«, sagte der Computer. »Dr. Zinder war in Sicherheit, es ging ihm gut, und er konnte mit mir arbeiten. Wir hielten mit Ortega Verbindung, um möglichst viel darüber zu erfahren, wie es euch da unten erging. Es hat gut geklappt, und wir konnten Ortega und einigen anderen bei der Lösung von Problemen helfen. Die Hauptaufgabe war das Studium des Schachts, was ein endloses Projekt ist und mich weit überfordert – und natürlich, wie ich mich vom Schacht freimachen konnte. Das erwies sich als relativ einfach.«
    »Du meinst, du bist unabhängig von ihm?« fragte Mavra.
    »O nein. Ich meine, ich weiß, wie es geht. Der Haken bei der Sache ist, daß nur die Hälfte von mir durch willkürliche Schaltungen gesteuert wird – ähnlich wie beim menschlichen Gehirn. Um die andere Hälfte zu befreien, muß man in mir hinuntersteigen und eine Reihe von Schaltungen kurzschließen. Harmlose Sache, aber auf andere Weise können der Schacht und ich nicht richtig miteinander in Verbindung treten.«
    »Warum hast du es dann nicht getan?« fragte Renard. »Unwillkürliche Schaltung?«
    »Gewissermaßen«, sagte Obie. »Ich war im Abwehr-Status, und das ist ein Zustand, den ich nicht beeinflussen kann. In dieser Verfassung, in der ich mich noch befinde, kann ich übrigens die Tür nicht öffnen. Ich könnte Nikki und Mavra zu dem machen, was ich brauche, und ihnen die Fähigkeiten verleihen, oder ich könnte

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