Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt
Universum. Das Beste würde sein, den Markovier zu holen, Brazil, ein Wesen, das mit dem Schacht umgehen konnte und sogar Ben Yulin, Neu-Pompeii und alles andere auszuschalten vermochte. Yulin hatte nicht das Bedürfnis, mit Brazil zusammenzutreffen, aber der war auch dem Schacht unterworfen. Wenn er, Yulin, es geschickt anstellte, würde Brazil nichts ahnen.
Aber wie es anstellen? Hinausgehen in den Weltraum, neue Zivilisationen untersuchen? Vielleicht, eines Tages – aber nicht jetzt. Obie stand für unbegrenzte Möglichkeiten, verbunden mit praktischer Unsterblichkeit.
Was er brauchte, waren Leute, denen er vertrauen konnte, wie zu Hause seinen Dasheen-Kühen.
Er wußte nur von einer Quelle für solche Leute. Sie befand sich im menschlichen Sektor der Milchstraßen-Galaxis, nicht so sehr weit entfernt.
Das hieß, daß er wieder ein Mensch werden mußte.
Aber was für einer?
Er überlegte sorgfältig, seufzte und drückte auf die Taste, um mit Obie zu sprechen.
»Ja, Ben?«
»Unregistrierte Bewegung, im Hintergrundspeicher nur für meinen Zugriff aufnehmen.«
Der Computer war jedesmal verblüfft, wenn er das tat, und öffnete den sonst für ihn versperrten Bereich.
»Obie, paß genau auf«, sagte Yulin langsam. »Du führst meine Anweisungen buchstabengetreu aus und tust aus eigenem weder etwas hinzu, noch nimmst du etwas weg. Ist das klar?«
»Ja, Ben.«
»Ruf Ben Yulin in seinem ursprünglichen physiologischen Aufbau ab.«
»Zur Stelle, Ben.«
»Gut. Das soll als Modell dienen, zu verändern nach den folgenden Kriterien: Die Person soll zwei Meter groß und entsprechend proportioniert sein, mit kräftig entwickelten Muskeln. Verstanden?«
»Ja, Ben. Du willst aussehen wie ein Muskelprotz«, erwiderte Obie in seiner sarkastischen Art. Yulin ging nicht darauf ein.
»Obie, hast du Mavra Tschangs ursprüngliche Codierung?«
»Ja.«
Als er von Neu-Pompeii entkommen war, hatte Yulin Obie dazu benützt, sich in Mavra Tschang zu verwandeln. Damals hatte er entdeckt, daß Tschang chirurgisch eingepflanzte winzige Vertiefungen und Injektionsnadeln unter den Fingernägeln hatte, mit denen sie starke Hypnodrogen spritzen konnte. Er hatte einmal Gelegenheit gehabt, sie in Notwehr anzuwenden, und hatte das nie vergessen.
»Gib dem neuen Ben Yulin das Hypno-Injektor-System unter den Fingernägeln, das du bei Mavra Tschang findest. Mach es natürlich, selbsterneuernd und für ihn selbst ungefährlich. Verstanden?«
»Verstanden, Ben. Es wird Arbeit kosten, aber nicht viel.«
Er nickte. So weit, so gut.
»Weitere Modifizierungen: das beste vorstellbare okulare Sehvermögen, einschließlich Infrarot- und Ultraviolettwahrnehmung; volle Stärke bei Tag und Nacht mit gutem Farbsinn und hervorragender Auflösung auch auf große Entfernung. Okay?«
»Ich habe einen solchen Systementwurf«, erwiderte der Computer.
»Weiter: das beste Gehör in allen Bereichen, die du erfassen kannst; Wellenlänge von der Person wählbar.«
»Weiter«, sagte der Computer. »Der Supermann, den Sie da konstruieren, fasziniert mich.«
Yulin hatte noch einige Ideen.
»Obie, du hast die Bewohner der Sechseck-Welt studiert. Ich weiß, daß die Lata und andere Wesen von allem Organischen leben können. Kannst du das System des Modells darauf abstellen?«
»Es wird immer besser«, sagte der Computer. »O ja, das kann ich. Wollen Sie auch Flügel?«
So verlockend es auch war, Yulin verzichtete darauf.
»Nein, aber kannst du für Immunität gegen die Gifte von Yaxa und Lata sorgen?«
»Gemacht.«
»Wie ist es mit Yugash-Verschmelzung und sogar schweren Stromstößen?«
»Die Verhinderung einer Übernahme durch Yugash ist verhältnismäßig einfach«, sagte Obie nach einer Pause. »Immunität gegen starke Stromstöße ist viel schwieriger. Da ich annehme, daß Sie sich nur gegen Renard absichern wollen, könnte ich eine Toleranz für alles einbauen, wozu ein Agitar fähig ist.«
»Gut. Obie, unter anderem können die Zupika mit jedem Hintergrund verschmelzen. Läßt sich das, auf Wahlbasis, einbauen? Eine echte Unsichtbarkeit wird wohl nicht möglich sein.«
»Unsichtbarkeit ist unmöglich, wenn Sie ein Wesen fester Materie bleiben wollen«, gab der Computer zurück. »Was die Fähigkeit der Anpassung betrifft – nun, das wird vielleicht nicht so perfekt sein wie bei der natürlichen Form, aber es ist wohl möglich. Ja, das kann ich.«
»Dann füg das hinzu.«
»Ist das alles?« fragte der Computer spöttisch.
Yulin legte den
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