Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
welchem Jahr?«
    UNBEKANNT.
    »In welchem Jahr hat der Computer es Ratsmitglied Alaina gegeben?«
    1250.
    Sie hörte, wie Billie hinter ihr tief einatmete. So war das also. Gil Zinders Computer hatte der mächtigen Frau das Heilmittel etwa dreizehn Jahre nach dem Datum gegeben, zu dem der Computer angeblich zerstört worden war.
    »Wo befindet sich Zinders Computer heute?« fragte Kai.
    ZERSTÖRT DURCH AKTION KOM-POLIZEI 1250, SIEHE KOM-POLIZEI-UNTERLAGEN FÜR 2.9.1250.
    »Da haben wir's!« schrie Billie.
     
     
    Die Unterlagen waren eindeutig. Dreizehn Jahre nach dem Verschwinden tauchten Zinders Computer und der Planetoid, in den er eingebaut worden war, an ihren damaligen Koordinaten wieder auf. Die Kom-Polizei erhielt einen Hilferuf von einer Fährrakete, und alles, was man erfuhr, ging sofort über den Schreibtisch der damaligen Präsidentin Alaina. Ein Blick, und sie war sofort dorthin geeilt.
    Das Schiff hatte drei fremde Wesen von unbekanntem Typ und elf unfaßbar schöne Frauen enthalten. Abgesehen von Haar- und Augenfarbe sahen alle Frauen genau gleich aus. Aber neun von ihnen besaßen große, anmutige Pferdeschweife.
    »Die Olympierinnen!« rief Tortoi Kai.
    Von den fremden Wesen war eines ein blauhäutiges, auf dessen menschlichem Rumpf ein gehörnter Teufelskopf saß, ersterer ruhend auf Ziegenbockbeinen; das zweite Wesen glich zwei Spiegeleiern, die umherglitten und aus den orangeroten Säcken auf dem Leib Scheinfüßchen nach Wunsch hervorbrachten. Das dritte, nur undeutlich wahrnehmbar, schien ein Energiewesen von bläßlichem Rot zu sein. Es glich einer Kutte, in der man niemanden erkennen konnte.
    Und Präsidentin Alaina erhielt Antworten. Bei der Vorführung legte Zinder im letzten Augenblick Trelig herein, indem er ein nach seinen Theorien entwickeltes Feld zuschaltete, das Neu Pompeii aus der Wirklichkeit riß. Unerwartet wurde der Planetoid jedoch wie ein Magnet angezogen, um einen fremden Planeten – die Schacht-Welt – zu umrunden. Diese Welt bestand aus sechseckigen Biosphären, von denen jede ihre eigene, vorherrschende Lebensform enthielt. Der Computer dieser Welt verwandelte jeden, der auf ihre Oberfläche gelangte, in eines der vorherrschenden Wesen – wie es nach seinen Angaben dem blauen Satyr geschehen war, zusammen mit Trelig, Treligs Assistenten Ben Yulin, den Zinders (Vater und Tochter) und Mavra Tschang, die Alainas persönliche Vertreterin gewesen war. Nach Jahren, in denen sie auf der Oberfläche der Schacht-Welt festgesessen hatten, waren Tschang und der blaue Satyr Renard, Ben Yulin, Nikki Zinder und einige andere nach Neu Pompeii zurückgelangt, wo Yulin das Kommando über den Computer übernahm. Yulin formte danach die meisten Leute auf Neu Pompeii in, wie er meinte, schöne Liebessklaven um. Auf Kosten von Tschangs Leben gelang es Tschangs Gruppe, Yulin zu töten und seinen Einfluß auf die verwandelten Frauen zu brechen, um anschließend zur Weltengemeinschaft zu flüchten. Das Heilmittel gegen den Schwamm war ein letztes Vermächtnis von Zinders Computer gewesen.
    »Zinder hatte also von Anfang an recht«, stieß Billie hervor. »Es gab irgendwo eine Singularität, erbaut von den Markoviern, die sich an die Regeln hielt! Die Schacht-Welt! Ein Laboratorium für die Götter!«
    Tortoi Kai nickte ernsthaft.
    »Er hatte völlig recht. Alles deutete darauf hin, daß die drei fremden Wesen ein Raumschiff stahlen, davonflogen und spurlos verschwanden – das Schiff wurde später geborgen. Auf irgendeine Weise waren sie auf ihre Heimatwelt zurückgekehrt. Die anderen gründeten mit Alainas Hilfe Olympus. Elf Superfrauen. Unfaßbar!« Sie überlegte. »Elf Superfrauen? Wie haben sie sich fortgepflanzt – durch Kloning?«
    »Oder Yulin hat sie befruchtet, und einige brachten männliche Wesen zur Welt«, meinte Billie achselzuckend. »Kein Wunder, daß sie ihre Gründerinnen die Ersten Mütter nennen!«
    »Das erklärt auch ihre sonderbare Religion, wenigstens zum Teil«, betonte Kai. »Sie haben einen Teil der Wahrheit – aber so, wie ihn Jahrhunderte der Isolierung des Erzählens und Wiedererzählens verzerren müssen. Jedenfalls alles bis auf die Sache mit Nathan Brazil, die ganz gewiß eine spätere Zutat ist.«
    Der Vorgesetzte nickte.
    »Ja, wenn Zinders Auffassung als richtig bewiesen wurde, und die Olympierinnen scheinen dafür lebendiger Beweis zu sein, könnte man einen Gott leicht akzeptieren – sie suchten einfach nach einem und fanden ihn. Wenn wir Nathan Brazil

Weitere Kostenlose Bücher