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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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übrig, dabei fühlte sich das Glas kühl an.
    »Na schön, jetzt haben wir fertiggebracht, was jeder ordentliche Mikrowellen-Generator leistet«, meinte ein Techniker mürrisch. »Dann wollen wir mal sehen, wie ihr es zurückbringt.«
    Wieder die Prozeduren, wieder die Signale, wieder der seltsame Blitzlichteffekt, und als sie wieder eintraten, war das Glas voll. Sie maßen es ab. Genau vier Zehntel Liter.
    Damit hatten sie die Lösung. Sie spielten damit. Im Verlauf der nächsten Tage wurden sie im Umwandeln immer geschickter; sie entfernten sogar atomare Partikel oder fügten sie hinzu. Blei in Gold, Gold in Eisen, was man wollte. Aber nichts Komplizierteres.
    »Wir sind beschränkt durch unsere Computerkapazität«, erklärte der Projektleiter. »Bis wir einen besseren, schnelleren, kleineren Computer ausschließlich für diese Tätigkeit entwickeln, wie Zinder es getan hat, bleibt das so. Laßt uns ein Jahr Zeit oder vielleicht zwei, und wir werden, glaube ich, nach Wunsch alles hervorzaubern können – aber nicht jetzt.«
    Die politischen und militärischen Führer seufzten und knirschten mit den Zähnen.
    »Wir haben kein ganzes Jahr Zeit«, sagte einer für sie alle. »Wir haben bestenfalls Monate.«
    »Dann geht es nicht«, antwortete der Wissenschaftler. »Es kostet Zeit, solche Anlagen zu entwickeln – obwohl es theoretisch im Bereich unserer Möglichkeiten liegt – und noch mehr Zeit, sie zu bauen.«
    »Als Götter können wir uns später aufspielen«, zischte ein Politiker zurück. »Zuerst brauchen wir einen Laser. Können Sie jetzt nichts tun, um dieses Gerät als Waffe zu nutzen?«
    »Wir könnten einfach eine riesengroße Scheibe oder eine Reihe von Scheiben bauen und sie beispielsweise dazu benützen, Rückkopplung auf dem ganzen atomaren Spektrum auszulösen. Innerhalb der Grenzen des Geräts, die durch Energiequelle und Scheibengröße bestimmt werden, sollten wir in der Lage sein, die einzelnen Atome aufzuheben, auch wenn wir unfähig wären, sie zu speichern oder wieder zusammenzusetzen. Alles, was von einem solchen Feld erfaßt wird, würde aufhören zu existieren.«
    »Ich dachte, Materie und Energie können niemals erschaffen oder zerstört, sondern nur verwandelt werden«, wandte jemand ein, der etwas auf dem Kasten hatte.
    »Das trifft innerhalb unserer physischen Gesetze zu«, räumte der Projektleiter ein. »Zinders mathematische Wirklichkeit steht aber außerhalb davon. In gewissem Sinn erschaffen oder zerstören wir nicht, wir ermöglichen es dem Universum lediglich, Atome und Energie in einen Ruhestand zurückzubefördern – in seinen Äther oder die Urenergie zurückzuverwandeln. Praktisch werden die sogenannten Gesetze des Universums für alles, was sich innerhalb des Feldes befindet, außer Kraft gesetzt.« »Baut das!« befahlen sie.
    Man nannte sie Zinder-Vernichter. Sie wurden in knapp unter vier Monaten gebaut, Monate kostspieliger Gewinne durch die Dreel, die an Zahl, Einfallsreichtum und Kühnheit unaufhörlich zunahmen. Man konnte kaum erproben; die Vernichter würden funktionieren oder nicht. Wenn sie es nicht taten, stand der Kom-Bund vor dem Untergang, wenn doch, die Dreel-Flotte vor der Ausmerzung.
    Man baute drei Geräte und setzte zwei fast augenblicklich ein. Sie glichen riesigen Radarantennen, mit einem Durchmesser von mehr als fünfzehn Kilometern, und waren aus dünnem, metallischem Gewebe gebaut. Für die Reise zusammengeklappt, vermochten die Geräte mit den schnellsten Kom-Raumschiffen Schritt zu halten.
    Die Dreel ließen die Kom-Flotte wie üblich unbelästigt angreifen; Kom-Streitkräfte durchstießen den Abwehrriegel ohne Gegenwehr. Erst als der Korridor hinter ihnen geschlossen werden konnte, begann der eigentliche Angriff.
    Die schirmartigen Scheiben waren längst in Stellung gebracht. Die Kom-Streitkräfte wurden plötzlich langsamer und luden zur Attacke ein. Die Örtlichkeit der Dreel-Hauptstreitmacht und ihrer zentralen Befehlswelt waren bekannt, weil die Dreel viel davon hielten, von vorderster Front aus zu befehligen, gesehen zu werden, aber nicht erreicht werden zu können.
    Die unfaßbar schnellen Nadeln der Dreel-Schiffe rückten blitzschnell von allen Seiten gegen die Flotte an. Die beiden Zinder-Vernichter kamen Rücken an Rücken in Stellung; jeder vermochte hundertachtzig Grad zu bestreichen. Zwischen den beiden Projektoren schwebte der Rest der Kom-Flotte.
    Die Kom-Flotte wartete. Hoffnungsvoll. Die Reaktionszeit war so kurz, daß die

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