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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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in die Computer eingeben, werden wir den Zusammenhang bestimmt finden.« Er verstummte plötzlich und starrte Kai an. Sie runzelte die Stirn. »Was ist? Das ist der Beweis dafür, daß Zinder recht hatte! Ich glaube, das bedeutet das Ende der Bedrohung durch die Dreel.«
    Sie nickte dumpf.
    »Ja, gewiß. Aber was dann. Diese Art von Macht – vor aller Augen, in den Händen des Kom-Bundes. Was entfesseln wir in uns, nachdem die Dreel besiegt sind? Denken Sie daran – die Kom-Polizei hat Neu Pompeii und seinen Computer vernichtet, und alle Unterlagen wurden sorgfältig versteckt. Damals hatte man Angst vor solcher Macht. Haben sie keine? Nach den Aufzeichnungen über Neu Pompeii konstruierte Zinder ein schüsselförmiges Gerät, um einen ganzen Planeten binnen Sekunden umzuwandeln – genau nach Wunsch! Erschreckt Sie das nicht?«
    Er nickte.
    »Doch, aber die Dreel auch. Nachher… nun, Sie und ich werden die Geschichte davon schreiben und beobachten, wie der nächste Akt verläuft, wie immer. Es ist zu spät, unsere Wiederentdeckung zu vergessen. Gilgrams Vermächtnis ist im Guten wie im Schlechten wieder da. Es ist real, es ist hier, und es wird nicht wieder begraben werden.«

Laboratorien der Kom-Polizei, Suba
    »Achtung!«
    Die Techniker liefen zu den Abschirmungen. Zu den Worten des Aufsehers ertönten Summgeräusche, und besorgte Überwachungsbeamte vergewisserten sich, daß alle aus der Gefahrenzone verschwunden waren.
    Sie beobachteten die Experimentierkammer über große Bildschirme. Sie hatten es mit etwas zu tun, das sie nicht im mindesten verstanden, und gedachten, kein Risiko einzugehen. Die Abschirmung im Raum reichte aus, um eine thermonukleare Explosion nicht hinausdringen zu lassen; die Kommandozentrale verfügte sogar über eigene, stark abgeschirmte, unabhängige Lebenssysteme. Selbst wenn der Rest des Planetoiden zerstört wurde, mochten sie überleben.
    Im Inneren der Kammer befand sich eine große, gering konkave Metallscheibe, aus deren Mittelpunkt eine kleine Stange ragte. Die Scheibe zielte auf eine zweite, die keinen Vorsprung aufwies, aber in der Mitte etwas abgeflacht war. Genau in der Mitte der unteren Scheibe stand ein Plastikbecher, der genau vier Zehntel Liter destilliertes Wasser enthielt. Das war alles.
    Die Männer im Kommandozentrum verfielen in krampfähnliche Starre, als die Techniker sich über ihre Konsolen beugten.
    »Energiezufuhr!« befahl der Projektleiter. »Achtung – los!«
    Eine Taste wurde gedrückt. Im Inneren der Versuchskammer schimmerte die obere Scheibe ein wenig und warf sonderbar violettes Licht auf die untere Scheibe mit dem Becher. Nun würde man erfahren, ob dieser Versuch im Gegensatz zu den Tausenden vorher gelingen würde. Bisher hatten sie das Wasser nicht einmal zum Kochen bringen können.
    Einmal begriffen, ließ das Problem sich einfach darstellen. Um zu leisten, was laut Zinder erreicht werden konnte, erreicht worden war , mußte ein Computer einen Stoff nicht nur analysieren, sondern auch seine grundlegenden mathematischen Beziehungen herausfinden, Zinders Formel anwenden, um sie mit seinem größeren Universum in Einklang zu bringen, und genau jene Folge von Gleichungen isolieren, die den bewußten Stoff vollkommen beschreiben – in diesem Fall Wasser, und zwar nicht Wasser allgemein, sondern eine ganz bestimmte Art von Wasser. Man hatte es nicht nur mit den Grundlagen von Chemie und Physik zu tun, sondern auch mit der Zeit. Sobald man das Signal mit Rückkopplung ausstattete, sollte der Stoff außer in der Erinnerung des Computers einfach aufhören zu existieren. Führte man das Signal dem Zinder-Energiestrom wieder zu, sollte der Stoff wiederhergestellt werden. Oder man konnte die Gleichung umschreiben und etwa H2O2 hervorbringen – mit ein wenig Einfallskraft und einem ausreichend verfeinerten Computer waren die alten Träume der Alchimisten zu verwirklichen.
    Und so waren bald alle verfügbaren Computer des Kom-Gebietes zu einem Netz zusammengeschlossen, das einem gemeinsamen Ziel entgegenstrebte. Und als Zinders violetter Strahl herabzuckte, wurde der Becherinhalt registriert, analysiert und gespeichert.
    »Rückkopplung!« rief der Leiter. »Achtung – los!«
    Eine Taste wurde gedrückt. Das Wasser im Glas verfärbte sich und schien schlagartig zu verschwinden. Instrumente zeigten im Kammerinneren normale Verhältnisse an. Die Wissenschaftler verloren keine Zeit hineinzueilen.
    Das Glas war in der Tat leer. Kein Tropfen Wasser blieb

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