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S.E.C.R.E.T.

S.E.C.R.E.T.

Titel: S.E.C.R.E.T. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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das Make-up … Ich sollte also öffentlich präsentiert werden. Aber wo und wozu?
    »Erinnerst du dich an Michelle? Aus dem S.E.C.R.E.T.-Hauptquartier? Sie ist deine Stylistin.« Ach ja, daher kannte ich das runde, engelsgleiche Gesicht mit dem ständigen Kichern. Stylistin? Wofür?
    »Cassie, ich freue mich ja so für dich! Aber wir müssen uns beeilen. Zuerst die Unterwäsche. Alles bitte ausziehen.« Bevor ich etwas erwidern konnte, schob mich Michelle hinter einen Bambus-Paravent und warf einen hauchzarten Seiden—BH, einen String-Tanga und helle, halterlose Strümpfe darüber. »Wahrscheinlich glaubst du immer noch, dass dir die Tauben helfen werden – die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!«, rief sie lachend. Ich verstand gar nicht, was sie meinte.
    Als ich die Unterwäsche übergestreift hatte, reichte mir Michelle einen Bademantel und bugsierte mich dann vor den Spiegel. Sie fasste mein langes Haar zu einem tief sitzenden Nackenknoten zusammen. Amani schminkte mir Wangen und Lippen in zartem Pink und verlieh meinem restlichen Gesicht mit einem großen Pinsel ein natürliches Glühen. Nachdem sie einen Hauch Mascara aufgetragen hatte, waren wir fertig.
    »Zeit zum Anziehen«, bemerkte Michelle, nahm das rosafarbene Kleid vorsichtig vom Bügel und winkte mich erneut hinter den Paravent.
    Währenddessen verließ Matilda immer mal das Ankleidezimmer, kehrte aber jedes Mal wieder zurück.
    »Wie lange braucht ihr noch?«, fragte sie Amani.
    Was hatten sie nur vor? Ich hob das schwere Kleid über die Schultern und spürte, wie es meinen Körper hinabglitt. Ich trat hinter dem Paravent hervor, um mir mit dem Reißverschluss helfen zu lassen – und war einen Augenblick lang sprachlos, als ich einen Blick auf mein Spiegelbild erhaschte.
    Das Kleid war wunderschön. Der Satinstoff schimmerte rosa wie das Innere einer Muschel und schmiegte sich so eng an meine Taille, dass ich deren Existenz zum ersten Mal überhaupt bemerkte. Der herzförmige Ausschnitt brachte mein Dekolleté perfekt zur Geltung. Arme und Schultern blieben frei. Der Rock bauschte sich wie bei einer Ballerina. Darunter sorgte eine weiche Krinoline dafür, dass er in Form blieb.
    »Du siehst … wunderschön aus«, sagte Matilda.
    »Aber wie soll es jetzt weitergehen? Die Leute hier kennen mich. Die Freundin meines Chefs ist auch immer noch hier. Die ganze Stadt ist da!«
    »Vertrau uns, Cassie. Es wird alles gut«, antwortete Matilda und warf einen Blick auf die Uhr.
    Zugegeben: Einige der bisherigen Fantasien hatten mich überrascht, insbesondere die mit Jesse – aber das hier war etwas ganz anderes. Jetzt sollte sich alles in meinem »wahren Leben« abspielen, unter Menschen, die ich kannte. Es war aufregend und gefährlich, und ich hatte Angst. Sanft zog Michelle ein Diadem aus einer Samttasche hervor, ein feines Gespinst aus Silber und glitzernden Steinen. Sie setzte es mir auf den Kopf. Es umrahmte perfekt meine Knotenfrisur.
    Matildas Blick traf meinen im Spiegel. »Atemberaubend, Liebes. Aber die hier darfst du nicht vergessen«, sagte sie und hielt mir die funkelnd weißen Pumps hin.
    Ich ließ die Füße hineingleiten und machte probeweise ein paar Schritte. Ich kam mir gleichzeitig lächerlich und überglücklich vor. Ja, in diesen Schuhen konnte sogar ich tanzen. Und genau das würde ich wahrscheinlich nach der Auktion auch tun, die meiner Meinung nach mittlerweile vorbei sein musste. Ich war froh, diesen Teil verpasst zu haben.
    »Es wird Zeit!«, verkündete Matilda, nahm mich am Arm und zog mich durch das Foyer zum Ballsaal.
    »Was? Wo gehen wir hin? Der Tanz hat doch noch gar nicht begonnen«, protestierte ich.
    Aber Matilda hörte nicht auf mich. Wir liefen so schnell, dass ich mein Diadem mit einer Hand festhalten musste.
    Als wir am Ballsaal angelangt waren, blieb ich dicht hinter Matilda, um mich zu verstecken. Über ihre Schulter hinweg erspähte ich ein paar schöne Frauen, die auf der Bühne Platz genommen hatten. Unter ihnen war eine attraktive Nachrichtensprecherin aus der Gegend, ein Model, das aussah wie eine jüngere Ausgabe von Naomi Campbell, eine Schauspielerin aus der gleichen Fernsehshow wie einer der Männer, die »versteigert« worden waren, eine hübsche blonde Cellistin aus dem New Orleans Symphony Orchestra, zwei attraktive italienische Schwestern, die eines der führenden Wellness-Hotels der Stadt leiteten, ein paar Frischlinge der patriotischen Frauenvereinigung »Daughters of the American

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