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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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erschrocken, als er sah, wie groß die Vögel von Nahem waren.
    »Umdrehen!«, rief er den anderen zu.
    Ujurak schob Lusa in eine Spalte zwischen zwei Felsen und quetschte sich hinterher. Toklo stellte sich vor ihnen auf die Hinterbeine und verpasste dem zweiten Adler einen kräftigen Prankenhieb. Der Vogel drehte mit einem wütenden Kreischen ab. Seine Schwingen schlugen durch die Luft und eine lange braune Feder schwebte den Berg hinab.
    Toklo sah sich zu Ujurak um, der in der Spalte kauerte, hinter sich Lusa, die entsetzt über seine Schulter nach draußen spähte.
    »Los, los, lauft«, brüllte Toklo. »Ehe sie zurückkommen.«
    Er wartete, bis die beiden Jungbären auf dem Grat waren, ehe er ihnen folgte, ständig auf Flügelschläge lauschend und darauf gefasst, dass sich Adlerkrallen in seinen Pelz schlugen. Doch die Rufe der Steinadler wurden immer schwächer. Als sich der Pfad zu einer Rinne weitete, sah sich Toklo um und stellte fest, dass beide Vögel über ihrem Nest kreisten. Die Adlermutter ließ sich auf dem unordentlichen Gebilde aus Zweigen nieder, während ihr Gefährte hoch in den Himmel aufstieg und seine Familie von oben bewachte.
    »Das war knapp«, murmelte Toklo.
    »Du warst fantastisch!« Lusas Augen strahlten vor Bewunderung.
    Peinlich berührt von ihrem Lob – immerhin hatte er auch Angst vor den Adlern gehabt – schaute Toklo zur Seite. »Ich wünschte, wir hätten uns die Eier holen können.«
    Ujurak stupste ihn freundschaftlich an. »Ich bin froh, dass du es nicht versucht hast. Sie waren es nicht wert, sich dafür in den Abgrund stoßen zu lassen.«
    Mittlerweile war die Sonne untergegangen und nur wenige rötliche Streifen zogen sich noch durch den Himmel. Toklo führte seine Gefährten weiter, bis es zu dunkel war, um sicher zu wandern. Da es keinen Unterschlupf gab, kuschelten sie sich in der Rinne zusammen, während der Wind über ihnen durch die Felszacken fegte.
    Toklo hatte das Gefühl, dass er kaum ein Auge zugemacht hatte, als die ersten Sonnenstrahlen ihn am Morgen weckten. Sie marschierten weiter, immer den Himmelskamm entlang, und blickten auf Wälder und Bäche, die im Sonnenschein glitzerten. Die Wolken über ihnen waren zum Greifen nah. Manchmal, wenn sie bis auf den Kamm sanken, wurde es um sie herum neblig und kalt.
    »Ist es so ähnlich, wenn man fliegt?«, wollte Lusa von Ujurak wissen.
    Ujurak schüttelte den Kopf. »Ich bin nie in den Wolken geflogen, sondern immer nur bei klarem Himmel. Es ist, als stürze man sich in einen Fluss aus Luft mit verschiedenen Strömungen, der an manchen Stellen warm und an anderen kalt ist. Du musst von einer Strömung zur nächsten schwimmen, indem du mit den Flügeln die Luft wegschaufelst, bis sie dich emporhebt.«
    Seine Augen strahlten, als könne er die Luftströmungen um sich herum plötzlich spüren. Lusa sah ihn begeistert an, und ihre Tatzen zuckten, als wollten auch sie Luft schaufeln. Toklo seufzte. Hirngespinste, etwas anderes hatten diese Bärenjungen nicht im Kopf. Und mit Hirngespinsten macht man keine Beute.
    Jeden Tag sah Toklo, wie die Sonne auf der einen Seite der Berge am Himmel emporkletterte und auf der anderen langsam wieder sank. Die Tage des Feuerhimmels wurden länger und wärmer. Bald ruhten sie sich auch mitten am Tag aus, wenn sie ein schattiges Plätzchen fanden, dösten und leckten sich die Tatzen, die wund waren von den spitzen Felsen. Ujurak war stets der Erste, der wieder aufsprang und die anderen antrieb.
    »Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass etwas auf uns wartet«, sagte er rastlos. »Ich weiß nicht, was es ist, aber ich weiß, dass wir uns nicht verspäten dürfen.«
    Lusa gab seinem Drängen bereitwillig nach und Toklo beugte sich den beiden, obwohl er die Eile nicht verstand. Doch es hätte ohnehin nichts genutzt, Ujurak zu widersprechen.
    Auch wenn er es den anderen gegenüber nie zugegeben hätte, tat es ihm gut, dass er der Große und Starke war, der den anderen die steilsten Felsen hinaufhalf und sie auf seinem Rücken reiten ließ, wenn sie über große Felsbrocken klettern mussten. Es gefiel ihm, dass er der beste Jäger war. Als er einmal ein dürres Schneehuhn erlegte, das nicht rechtzeitig wegflog, hatte er das Gefühl, dass er den anderen ein Festmahl bereitete.
    An einer Stelle führte der Himmelskamm über so viele Felszacken, dass die Bären ihn verlassen und einem Pfad folgen mussten, der wenige Bärenlängen darunter am Berghang verlief.
    Ujurak schleppte sich dahin. »Mir

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