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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gefällt das nicht«, beschwerte er sich. »Wir müssten oben bleiben.«
    »Wir kehren zurück, sobald der Pfad wieder begehbar ist«, versprach Toklo. »Du willst dir vielleicht blutige Tatzen holen, ich nicht.«
    Doch auch Toklo, der vor den anderen herging, hatte kein gutes Gefühl. Etwas stimmte nicht. Ständig suchte er mit gespitzten Ohren und zitternder Nase nach Anzeichen für Gefahren. Er nahm zwar nichts wahr als Fels, Wasser und den schwachen Geruch karger Bergkräuter, doch eine unterschwellige Furcht ließ ihm das Fell zu Berge stehen. Seine Tatzen juckten, und als von oben ein paar lose Steine den Abhang herunterkullerten, zuckte er erschrocken zusammen.
    »Was war das?«, fragte Lusa ängstlich.
    Toklo war wütend auf sich selbst, weil er es zugelassen hatte, dass Lusa seine Angst bemerkte. Er holte tief Luft. »Nichts. Kommt weiter.«
    »Vielleicht klettern wir besser auf einen Baum«, sagte Lusa.
    Toklo schaute sich am felsigen Berghang um. »Siehst du hier irgendwo Bäume? Ameisenhirn!«
    Lusa zuckte zusammen. »Ich dachte nur …«
    Sie verstummte, als hinter und über ihnen ein schreckliches Geheul losbrach. Toklo sah auf dem Grat über ihnen vier schlanke Gestalten, die einen Augenblick lang vor dem rötlichen Abendhimmel standen.
    »Wölfe!«, knurrte er. Einen Herzschlag lang wollte er kehrtmachen und kämpfen, doch es waren zu viele. Sie waren zwar alle dürr und ausgemergelt, aber nach so vielen Tagen ohne Beute fehlte Toklo die Kraft, sie abzuwehren. »Lauft Richtung Tal!«
    »Aber das ist der falsche Weg!«, widersprach Ujurak.
    »Lauft!«, brüllte Toklo. Er trieb Ujurak vor sich her den Abhang hinab, ohne sich nach Lusa umzusehen. Innerlich verfluchte er den Gegenwind, der den Wölfen ihren Geruch zutrug.
    Ujurak sprang mit lang gestrecktem Hals von Stein zu Stein, den Stummelschwanz hin und her schlagend. Toklo sah sich um. Lusa hielt mit ihnen Schritt und ihre Beine wirbelten so schnell, dass sie nur als verschwommenes schwarzes Etwas zu sehen waren.
    Die Wölfe jagten geräuschlos hinter ihnen talwärts, schnell wie ein Bergbach. Lusa stolperte, nicht weit von Toklo entfernt. Vielleicht fällt sie zurück, dachte er. Dann können Ujurak und ich den Wölfen entkommen. Doch eine innere Stimme verbot ihm, die junge Schwarzbärin dem Rudel zu überlassen. Mit einem wütenden Knurren ließ er sich hinter Lusa zurückfallen und stupste sie an. Lusa verlor den Halt und kullerte in einer Lawine aus Steinchen und Staub mehrere Bärenlängen bergab, bis sie gegen einen Felsblock knallte. Sofort rappelte sie sich wieder auf und lief weiter. Auf dem Felsen blieben Blutspuren zurück und mit den aufgeschürften Tatzen hinterließ sie eine scharlachrote Spur, die nach Fleisch roch.
    Das Tal mit dem schützenden Baumbewuchs kam immer näher, doch die Wölfe ebenso. Toklo wagte es nicht mehr, sich umzusehen, konnte aber den heißen Atem der Raubtiere in seinem Fell geradezu spüren. Verzweifelt hielt er Ausschau nach einem Versteck. Da entdeckte er eine Stelle, an der der Bach unter tiefem Gestrüpp verschwand.
    »Hier rüber!«, keuchte er. »Das Wasser wird unseren Geruch überdecken.«
    Ujurak antwortete nicht. Ohne dass er das Tempo drosselte, zogen sich seine Beine in die Länge und der Pelz schien wegzuschmelzen, bis ein glänzendes Fell aus kastanienbraunem Haar übrig war, das einen schlanken, wendigen Körper bedeckte. Auf dem Kopf erschienen kleine Knospen, die sich zu einem verzweigten Geweih auswuchsen, und plötzlich wirbelte Ujurak in der Gestalt eines Maultierhirsches herum und stellte sich den heranjagenden Wölfen.
    »Ujurak!«, rief Toklo. Ein junger, wohlgenährter Maultierhirsch war für das Wolfsrudel eine noch verlockendere Beute als Bären.
    Der Ujurak-Hirsch zögerte keine Sekunde, sondern sprang davon, den Berg hinauf Richtung Baumgrenze.
    Lusa blieb abrupt stehen. »Er hat sich wieder verwandelt!«, keuchte sie.
    Toklo rannte von hinten in sie hinein und stieß sie in den Bach.
    »Da, die Böschung runter!«
    Mit einem lauten Klatschen fiel Lusa ins Wasser und schüttelte prustend den Kopf hin und her. Das Wasser ging ihr bis zum Bauch. Sie suchte im steinigen Bachbett nach Halt und wankte unsicher zur anderen Seite, wo sich die Böschung weit über das Wasser wölbte.
    Toklo warf sich hinter Lusa unter den Überhang. Er erschrak heftig, weil ihm das eisige Wasser in die Haut stach wie Nadelstiche. Obwohl sich sein Brustkorb anfühlte, als stehe er in Flammen, hielt er den

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