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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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senkte aber den Blick. »Glaubst du, es ist richtig, einem anderen Bären dasselbe anzutun?«, bohrte Kallik weiter.
    »Ich vermisse unsere Mutter«, gab Taqqiq leise zu. Er fuhr mit einer Kralle durch die Kieselsteine. In seinen Augen standen Trauer und Ratlosigkeit. »Nach ihrem Tod war nichts mehr richtig.«
    »Ich weiß.« Kallik machte einen Schritt auf ihn zu und berührte mit der Schnauze seine Schulter. »Ich vermisse sie auch. Aber wir haben uns wiedergefunden. Das muss doch etwas Gutes sein. Sie hätte das gewollt, das weiß ich.«
    »Vielleicht«, murmelte Taqqiq. Er zögerte und stupste dann etwas linkisch mit der Schnauze zurück.
    »Das Junge hier hat genauso viel Angst, weil du es aus dem Wald geholt hast«, fuhr Kallik fort. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihren Bruder bald so weit hatte.
    »Wir werden ihm kein Haar krümmen«, wehrte sich Taqqiq, klang aber unsicher.
    Kallik sah, dass sich Ujurak zu Miki gesellte. Er tat, als wolle er das Junge nur beschnuppern, doch Kallik sah, dass er ihm in Wahrheit etwas ins Ohr flüsterte. Miki hörte auf zu wimmern und lauschte mit glänzenden Augen. Kallik überlegte, was sie noch sagen konnte, um Taqqiq von Ujurak abzulenken.
    In der Stille dieses Augenblicks trug ihnen der Wind Iqaluks Worte zu. »Taqqiq! Kommst du?«
    Kallik geriet in Bedrängnis. »Bitte, Taqqiq. Weißt du nicht mehr, dass Nisa uns gesagt hat, der Feuerhimmel sei hart, aber wir müssten fest daran glauben, dass das Eis zurückkehrt? So war es schon immer.«
    Taqqiq schaute sie unsicher an. »Aber was ist, wenn das Eis nicht zurückkehrt? Dann müssen wir auf andere Weise überleben.«
    »Aber das bedeutet doch nicht, dass wir anderen Bären Schaden zufügen. Außerdem wird das Eis zurückkehren«, beharrte Kallik. »Und dann wird alles gut.«
    Ihre Blicke begegneten sich, doch ehe Taqqiq etwas sagen konnte, rief Iqaluk wieder: »Taqqiq!«
    »Lass den Bären gehen«, fuhr Kallik eindringlich fort. »Wenn du die Schwarzbären bestiehlst …«
    Schwere Tatzenschritte und Saliks wütendes Brüllen unterbrachen ihre Worte und schon spürte sie einen schmerzhaften Schlag auf den Kopf. Ujurak drängte sich vor sie und stellte sich dem wütenden Eisbären entgegen. Alle vier scharten sich um sie und fletschten die Zähne.
    »Was hast du hier zu suchen?« Salik stieß Ujurak mit der Schulter hart gegen den Brustkorb. »Ich habe dich noch nie gesehen.«
    Ujurak legte den Kopf zur Seite. »Kennst du denn jeden Bären am Strand?«
    »Spiel hier keine Spielchen mit mir!« Salik versetzte ihm einen weiteren Stoß. »Was hast du mit unserem Jungen zu schaffen gehabt?«
    »Es gehört nicht euch«, erwiderte Ujurak gelassen.
    In diesem Moment sah Kallik Miki unter dem Dornbusch herausschießen und davonrennen. Schneller, Miki! Einer der anderen Bären folgte ihrem Blick.
    »Der Schwarzbär!«, brüllte Salik. »Er flieht!«
    Er jagte hinter Miki her, dicht gefolgt von Manik und Iqaluk. Ujurak heftete sich an ihre Tatzen.
    Kallik drehte sich zu Taqqiq um. »Komm schon!«, bellte sie ihn an.
    Er antwortete nicht, sondern grub nur die Krallen in den Boden. Dann stürzte er hinter ihr her und sie rasten Seite an Seite den Hügel hinauf. Als sie oben ankamen, jagten nur noch drei Eisbären hinter Miki her. Ujurak war verschwunden. Miki sah sich panisch um und sprang dann in die Mulde an der Felserhöhung, in der sich Lusa versteckt hatte.
    Den Geistern sei Dank! Zumindest war er in Sicherheit – vorläufig.
    Ein paar Herzschläge später tauchte wieder ein Schwarzbärenjunges auf und raste auf den hohen Flachgesichterbau zu. Die Verfolger stießen ein wütendes Knurren aus und jagten hinter dem Schwarzbären her. Keiner schien zu bemerken, dass sich ihre Beute in eine Bärin verwandelt hatte. Kalliks Herz raste. Der Plan schien aufzugehen. Als sie nach Ujurak Ausschau hielt, entdeckte sie einen Hasen, der neben Lusa herrannte.
    Hat er sich wieder verwandelt?
    Lusa stürmte über den Grat auf das Gebäude zu, doch Salik war schon fast bei ihr. Obwohl Kallik ihre Tatzen zwang, über das spitze Gras zu jagen, war sie nicht schnell genug, um die drei Eisbären einzuholen. »Geister, helft ihr!«, rief sie.
    Salik reckte den Hals und stieß die kleine Schwarzbärin so stark in die Seite, dass sie stürzte. Noch einen Schritt, und seine gewaltigen Vorderpranken lagen auf ihrer Brust. Lusa stieß ein entsetztes Brüllen aus. Manik und Iqaluk kamen rutschend neben Salik zum Stehen.
    Voller Entsetzen sah Kallik, wie

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