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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Unter ihm tat sich der Fluss auf. Er schlug ins Wasser und sank in Gestalt eines Fisches nach unten.
    Nein … , dachte Ujurak, der gegen die aufsteigende Panik ankämpfte. Nicht jetzt! Ich muss zurück zu Toklo und den anderen.
    Die Fischgestalt drohte völlig Besitz von ihm zu ergreifen und ein rasender Hunger vertrieb die Sorge um seine Freunde. Er öffnete das Maul, um das zu fressen, was der Fluss ihm hätte bieten müssen. Doch da war nichts … nichts als verschmutztes Wasser und eine schreckliche Leere, obwohl er doch mit den anderen Fischen stromaufwärts schwimmen wollte.
    Ich muss … mich verwandeln … Mit dem letzten Rest seines Bewusstseins mühte sich Ujurak, die Gestalt der Eule wiederzuerlangen, um über das Ölfeld zu dem Turm zu fliegen, unter dem sich seine Freunde versteckten.
    Ujurak schwamm mit zuckender Schwanzflosse ans Ufer. Er spürte, wie er wuchs, wie Gliedmaßen aus seinem Körper brachen, doch jetzt waren es vier schlanke Beine, die in glatten Hufen endeten. Aus dem Kopf spross ihm ein Geweih, und als er an sich herabsah, erkannte er das graubraune Fell eines Karibus.
    Ujurak kletterte die Böschung hinauf und blickte vom Ufer aus über das Ölfeld. Da bemerkte er, dass ein Junges in seinem Bauch lag. Er machte sich auf den Weg und ließ sich von seinem Instinkt zu den uralten Kalbgründen leiten. Doch statt der windgepeitschten Sümpfe und der bewaldeten Hügel sah er nichts als Schwarzpfade, lange Metallröhren und Flachgesichterbauten. Er hob den Kopf und stieß mit einem lang gezogenen Wehklagen den ganzen Schmerz einer Mutter aus, die für ihr Junges kein Zuhause hat.
    Nein … nein … Mit letzter Anstrengung wehrte sich Ujurak gegen seine neue Gestalt.
    Eule … Eule … Ich muss zu meinen Freunden zurückkehren und sie hier wegbringen. Flügel … weiße Federn … Schnabel und Krallen …
    Zu Ujuraks Erleichterung spürte er, dass er wieder schrumpfte und in den Körper der Eule zurückkehrte. Er erhob sich auf leisen Schwingen in die Lüfte, obwohl seine Muskeln vor Erschöpfung kreischten und sein winziges Vogelherz flatterte wie ein Blatt im Wind.
    Mit scharfem Eulenblick sah er nach unten, bis er den Turm entdeckte, an dem er sich zuerst verwandelt hatte, und die Holzplatte, hinter der seine Freunde kauerten.
    Von oben erkannte Ujurak, dass der Turm am Rande der Siedlung stand, genau wie Maria es gesagt hatte. Wenn wir dem Schwarzpfad da drüben folgen … und dann dem da … können wir entkommen.
    Als Ujurak zu Boden schwebte und wenige Bärenlängen neben der Holzplatte landete, war sein Herz vor Trauer schwer. Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ er die Federn wegschmelzen. Braunes Fell überzog seine Glieder, während sich die Flügel in Vorderbeine verwandelten und die Krallenfüße in Tatzen. Der Schnabel wurde zu einer Schnauze, ehe Ujurak sich in der Gestalt eines Grizzlyjungen erschöpft hinkauerte.
    Einen Augenblick war er unfähig, sich zu bewegen, sondern lag nur zitternd auf dem staubigen Boden. Seine Glieder schmerzten, und er war so müde, dass er die Tatzen nicht mehr bewegen konnte. Doch das ferne Brüllen eines Feuerbiestes erinnerte ihn daran, dass die Flachgesichter noch nach ihm und seinen Freunden suchten. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
    Stöhnend zwang sich Ujurak auf die Beine. »Ich weiß, wo wir hinmüssen.«

34. Kapitel
    Kallik
    Kallik kam aus ihrem Versteck hinter der Platte hervor und streckte sich. Ujurak kauerte nur wenige Bärenlängen entfernt am Boden. Er war wieder ein Braunbär, doch sein Pelz sah schmutzig aus und seine Augen waren vor Erschöpfung ganz leer.
    »Ujurak, was ist mit dir passiert?«, fragte Kallik besorgt.
    »Mir fehlt nichts«, erwiderte Ujurak heiser. »Ich erzähle es euch später.«
    Seine Worte beruhigten Kallik nicht, doch sie gab sich vorerst damit zufrieden. Sie trottete zu ihm hin und vergrub die Schnauze in seinem Pelz. »Es ist schön, dich wieder in deiner richtigen Bärengestalt zu sehen«, sagte sie. »Ich hoffe, du bleibst so.«
    »Ich auch«, seufzte Ujurak.
    »Und ich hoffe, du weißt, wie wir hier rauskommen«, grummelte Toklo, der gerade aus dem Versteck kroch, gefolgt von Lusa. »Ich will diesen Ort für alle Zeit verlassen. Und ich habe einen Bärenhunger!«
    »Wir jagen, sobald wir können«, versprach Ujurak. »Es wird nicht mehr lange dauern.«
    Er machte kehrt und führte seine Freunde den Schwarzpfad entlang, den er vom Himmel aus gesehen hatte. Nach einer Weile fiel die

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