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PR TB 223 Der Waffenhandler

PR TB 223 Der Waffenhandler

Titel: PR TB 223 Der Waffenhandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Prolog
    66 Jahre nach dem Verfall des Vereinten Imperiums und der
Galaktischen Allianz - man schrieb das Jahr 2396 n.Chr. - verfügte
Terra über 1112 Planeten in 1017 Sonnensystemen. Dazu kamen noch
1200 Welten der sogenannten Außenringgattung. Die Heimwelt
Terra, Sitz der Solaren Regierung und Lebenskeim des Sternenreichs,
wies eine Bevölkerung von 8 Milliarden auf. Die Auswanderung zu
neuentdeckten und noch nicht voll erschlossenen Planeten wurde mit
allen Mitteln gefördert.
    Nach der Vernichtung von Arkon III hatte sich das alte
Arkonidenreich im Verlauf der 66 Jahre in mehr als tausend
Interessenverbände aufgesplittert. Ehemalige Gouverneure machten
ihre Besitzansprüche geltend.
    Entschlossen und sehr energisch bemühten sich die Arkoniden,
die von ihnen besiedelten Welten zu übernehmen. Springer, Aras,
Antis und etwa
    zweitausend andere Völker, die aus dem Arkonidenstamm
hervorgegangen waren, versuchten zu retten, was noch zu retten war.
    Das Großraumgebiet der Milchstraße war zu einem
gefährlichen Dschungel zwischen den Sternen geworden. Es war
eine Kunst für sich, Bedrängten zu helfen, Mächtige in
ihre Schranken zu verweisen und die Interessen der Menschheit zu
wahren.
    Offene militärische Aktionen verboten sich unter diesen
Umständen von selbst, da jede Demonstration der Stärke neue
Machtballungen unter den Gegnern des Solaren Imperiums hätte
provozieren können. Kam es zu bedrohlichen Konflikten unter den
Völkern der Galaxis, dann mußten sie auf unauffällige
Weise bereinigt werden. Die Agenten der SolAb und die Spezialisten
der USO befanden sich in ständiger Alarmbereitschaft. Auf der
Erde trafen ununterbrochen Informationen aus allen Teilen der
Milchstraße ein und wurden hier in die verschiedenen Kanäle
der Abwehrorganisationen und Geheimdienste gelenkt.
    So konnte oftmals schon eine Gefahr ermittelt und behoben werden,
bevor sie der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Viele der
Machtstrebenden aber wußten, wie aufmerksam SolAb und USO
waren. Und eingedenk dessen trafen sie ihre Vorbereitungen, so daß
jeder Einsatz eines SolAb-Agenten oder eines USO-Spezialisten zu
einem tödlichen Risiko wurde.

1.
    »Unter den Nebeln regt sich der neue Tag«, rief der
Priester mit hallender Stimme. Er stand neben dem tonnenschweren
Globisstein, der auf der Kante einer senkrecht abfallenden Felswand
lag. Der Stein war mit schimmerndem Howalgonium überzogen, und
an seiner Seite leuchteten eine Reihe von Brillianten im Licht der
aufgehenden Sonne. Wie durch ein Wunder schien er sich auf der
Felskante zu halten, und wer ihn zum erstenmal sah, meinte, ein
leichter Stoß müsse genügen, ihn in die Tiefe zu
befördern.
    Doch dieser Eindruck täuschte. Der Stein preßte sich
durch sein hohes Gewicht so fest auf die Felsen, daß man ihn
selbst mit schwerem Baugerät hätte kaum bewegen können.
Dennoch wurde er Tag und Nacht bewacht, weil die Priester von
Gowon-Kürschak befürchteten, irgend jemand könne auf
den blasphemischen Gedanken kommen und den Globisstein in die Tiefe
stoßen.
    Annähernd hundert Arkoniden, Männer und Frauen, hockten
auf einfachen Holzbänken vor dem Stein. Sie wiederholten leise
murmelnd die Worte des Priesters. Für sie alle hatte der
Globisstein eine religiöse Bedeutung, da der Arkonide Globis,
der Entdecker von Gowon-Kürschak, an dieser Stelle unter
mysteriösen Umständen gestorben und anschließend von
den Priestern mit einem besonderen Status versehen worden war.
    Der Stein bildete gleichzeitig die Grenze zwischen zwei Imperien.
Am Fuß des Steilhangs begann das Sternenreich des ehemaligen
Gouverneurs
    Treshott, der, abgesehen von einem kleinen Landzipfel, auf dem der
Globisstein lag, den ganzen Kontinent beherrschte.
    Der Priester drehte sich mit hocherhobenen Armen um, und die
Gläubigen erhoben sich. Hinter ihm ging die Sonne auf. Sie stieg
als glühender roter Ball über den Horizont.
    »Beten wir für die Befreiung von Gowon-Kürschak.«
Er senkte den Kopf. Er war ein alter Mann mit schulterlangem, weißen
Haar und einem Bart, der ihm bis an den Gürtel reichte.
    Tief bewegt sprachen die Gläubigen ihm nach, was er sagte. Er
forderte Treshott zum Rückzug von Gowon-Kürschak auf und
bezeichnete es als Unrecht, daß eine fremde Macht einen
Kontinent dieses Planeten für sich beanspruchte, während
die übrige Welt dem Imperium Kürschaks angehörte.
    »Eine Sternenmacht kann nur einen ganzen Planeten umspannen,
oder sie muß ganz auf diese Welt verzichten«,

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