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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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überall dort, wo ihre Mutter auch schnupperte. Sie war überzeugt, einen leisen Hauch von Robbe riechen zu können. Dies musste eins der Löcher sein, in denen die Robben auftauchten, um kurz Atem zu holen, bevor sie sich wieder im eisigen Wasser verbargen.
    »Robben sind so dumm«, bemerkte Taqqiq von seinem Hochsitz auf Nisas Rücken. »Wenn sie im Wasser nicht atmen können, warum leben sie dann darin? Warum leben sie nicht an Land wie die Eisbären?«
    »Vielleicht weil sie dann noch leichter von Bären wie uns aufgespürt und gefressen werden könnten?«, überlegte Kallik.
    »Pssst. Konzentriert euch«, befahl Nisa. »Könnt ihr die Robben riechen?«
    »Ich glaube, ja«, sagte Kallik. Es war ein salziger, fettiger Geruch, intensiver als der von Fischen. Ihr lief das Wasser im Maul zusammen.
    »Also gut.« Nisa kauerte sich neben dem Loch nieder. »Taqqiq, komm runter und leg dich neben deine Schwester.« Taqqiq gehorchte, rutschte vom Rücken seiner Mutter und tapste zu Kallik hinüber. »Ihr müsst ganz still sein«, schärfte Nisa ihnen ein. »Bewegt euch nicht und macht keinen Mucks.«
    Kallik und Taqqiq folgten ihren Anweisungen. Sie hatten schon mehrmals an einem solchen Loch gelauert, daher wussten sie, was sie zu tun hatten. Beim ersten Mal war es Taqqiq langweilig geworden und er hatte angefangen herumzuzappeln. Nisa hatte ihm deshalb einen Klaps gegeben und geschimpft, dass er mit seinem Lärm die einzige Beute verscheuchen würde, die sie seit Tagen zu Gesicht bekommen hätten. Inzwischen hatten beide Jungtiere dazugelernt und konnten sich fast genauso still verhalten wie ihre Mutter.
    Kallik beobachtete das Luftloch mit gespitzten Ohren, ihre Nase nahm jede Veränderung wahr. Ein leichter Wind fegte Schneeschwaden übers Eis und der Nebel wogte weiter um die drei Bären herum. Kalliks Fell fühlte sich nass und schwer an.
    Nach einer Weile begann sie unruhig zu werden. Sie konnte nicht verstehen, wie ihre Mutter es aushielt, so lange gar nichts zu tun. Immer nur zu schauen und zu schauen, ob endlich eine Robbe den Kopf aus dem Wasser steckte. Die Kälte des Eises sickerte allmählich durch Kalliks dickes Fell. Sie musste sich zwingen, nicht zu zittern und dadurch Schwingungen durch das Eis zu senden, die den Robben verrieten, dass sie hier saßen und auf sie warteten.
    Sie starrte an ihrer Nasenspitze entlang auf das Eis rund um das Luftloch. Von unten plätscherte das dunkle Wasser gegen die zerklüftete Kante. Es war komisch, daran zu denken, dass das gleiche dunkle Wasser sich nur eine Schnauzenlänge unter ihr, auf der anderen Seite des dicken Eises, befand. Das Eis wirkte so stabil, als würde es bis in die tiefsten Tiefen reichen.
    Seltsame Schatten und Gestalten schienen im Innern des Eises zu tanzen und dabei Blasen und Wirbel zu bilden. Das war doch merkwürdig. Aus der Entfernung sah das Eis weiß aus, doch aus der Nähe war es viel klarer und durchsetzt mit Mustern. Fast schien es, als sei es voller Leben. Genau unter ihren Vordertatzen zum Beispiel war eine große, dunkle Blase, die sich von einer Seite zur anderen bewegte. Kallik ließ sie nicht aus den Augen und überlegte, ob es vielleicht die im Eis eingeschlossene Seele eines Eisbären war. Eine, die es nicht bis zu den Sternen im Himmel geschafft hatte.
    Taqqiq lehnte sich herüber und beäugte die Blase. »Du weißt ja, was Mutter gesagt hat«, flüsterte er. »Die Gebilde unter dem Eis, das sind tote Bären. Sie beobachten dich, und zwar in diesem Moment.«
    »Ich habe keine Angst«, beteuerte Kallik. »Sie sind ja im Eis gefangen, nicht wahr? Deshalb können sie nicht rauskommen und mir was tun.«
    »Es sei denn, das Eis schmilzt.« Taqqiq versuchte, einen bedrohlichen Unterton in seine Stimme zu legen.
    »Still jetzt«, knurrte Nisa, den Blick unablässig auf das Loch gerichtet. Taqqiq verstummte und legte den Kopf auf seine Tatzen. Seine Augen wurden langsam immer kleiner und bald war er eingeschlafen.
    Auch Kallik fühlte sich schläfrig, aber sie wollte unbedingt wach bleiben, um die Robbe auftauchen zu sehen. Außerdem wollte sie nicht in so unmittelbarer Nähe der Seele einschlafen, die noch immer in Bewegung war. Sie spannte alle Muskeln an, um zu verhindern, dass sie einnickte.
    Plötzlich platschte es und Kallik sah einen glatten, grauen Kopf aus dem Wasser auftauchen. Sie hatte kaum Zeit, die dunklen Flecken auf seinem Fell zu registrieren, da warf sich Nisa kopfüber in das Loch. Mit einer blitzschnellen Bewegung

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