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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Taqqiq, als sie auf der anderen Seite wieder herauskletterten, und schüttelte sich.
    »Dadurch ist es schwierig, uns beim Näherkommen zu riechen«, sagte Nisa.
    »Und der große, alte Bär von vorhin kann dann unserer Spur auch nicht folgen, stimmt’s?«, fragte Kallik.
    »Hoffen wir’s.« Nisa stupste ihre Nase gegen Kalliks Schnauze.
    Während sie sich dem fischigen Geruch näherten, wurde er immer intensiver, und Kallik konnte Duftnoten von Salz, Blut und fernem Meer unterscheiden, die sich damit vermischten. Nach einer Weile erblickte sie ein dunkles Gebilde, das auf dem Eis lag. Im ersten Moment, als sie die ausgebreiteten Flossen sah, glaubte sie, es müsse sich um eine riesige Robbe handeln, doch dann erkannte sie, dass es der Kadaver eines Wales war. Es waren schon mächtige Fleischstücke herausgerissen und an den Seiten sah man gewaltige Bissspuren und Kratzwunden. Der Schnee ringsum war blutgetränkt.
    »Es ist ein Grauwal«, erklärte Nisa. »Ein anderer Bär muss ihn getötet und aufs Eis gezogen haben.«
    Kallik starrte voller Ehrfurcht auf den Kadaver. Das musste ein sehr starker Bär gewesen sein, der imstande war, etwas so Großes zu überwältigen und es dann noch im Ganzen aus dem Wasser zu ziehen. Obwohl der betreffende Bär sich selbst schon ausgiebig bedient hatte, war noch so viel übrig, dass die drei Nachzügler sich satt fressen konnten. Hungrig reckte Kallik ihre Schnauze vor und riss sich ein Stück Fleisch heraus.
    Als Nisa sie anstieß, ließ sie das Fleisch wieder fallen. »Vergesst nicht, den Eisgeistern euren Dank zu erweisen«, ermahnte die Mutter sie sanft. »Ihr müsst immer daran denken, dass ihr Teil einer größeren Welt seid.« Sie neigte den Kopf und berührte das Eis mit der Nase. »Wir danken euch, Geister des Eises, dass ihr uns diese Beute geschenkt habt«, murmelte sie. Kallik folgte ihrer Mutter, indem sie dieselben Worte flüsterte, und Taqqiq tat es ihr gleich. Anschließend machten sie sich mit einem zufriedenen Brummen über das Fressen her.
    Bis zum Abend hatte der Nebel sich verzogen und die Sterne leuchteten hell am klaren Himmel. Kallik machte es sich auf dem Eis bequem, ihr voller Magen sorgte dafür, dass sie es warm hatte. Neben ihr lagen ihre Mutter und ihr Bruder. Nicht der Hauch einer Brise bewegte ihr Fell. Der Wind hatte sich ausnahmsweise gelegt und das Meer tief unter dem Eis war still.
    »Mutter?«, bat Kallik. »Erzähl mir bitte noch einmal von den Seelen unter dem Eis.«
    Taqqiq schnaubte belustigt, doch Nisa beugte sich zu ihrer Tochter und berührte sie mit der Nase.
    »Wenn ein Eisbär stirbt«, sagte sie ernst, »sinkt seine Seele in das Eis ein, immer tiefer, bis man nur noch einen Schatten unter dem Eis sehen kann. Du brauchst aber keine Angst vor ihnen zu haben, mein Sternchen. Die Geister sind dazu da, dich zu leiten und dir beizustehen. Wenn du eine gute Bärin bist, werden sie sich immer um dich kümmern und dir helfen, Beute oder Unterschlupf zu finden.«
    »Mir wär’s lieber, wenn du dich um mich kümmerst«, sagte Kallik erschaudernd.
    »Ich werde mich ebenfalls um dich kümmern«, versprach ihre Mutter.
    »Was ist mit den Sternen am Himmel?« Kallik deutete mit der Schnauze nach oben. »Sind das nicht auch die Seelen von Bären?«
    »Wenn das Eis schmilzt«, erläuterte Nisa, »entweichen die Bärenseelen und schweben, leicht wie Flocken, auf den Schneewinden hinauf zum Himmel, wo sie zu Sternen werden. Diese Seelen oder Geister passen auch auf dich auf, nur eben von weiter weg.«
    »Was ist mit diesem Stern dort?«, fragte Taqqiq. »Dem richtig hellen? Den habe ich auch schon einmal tagsüber gesehen, aber der bewegt sich nie, so wie all die anderen.«
    »Das ist der Wegweiserstern«, sagte Nisa.
    »Warum heißt er Wegweiserstern?«, fragte Taqqiq.
    Nisa senkte feierlich die Stimme. »Weil er dich, wenn du ihm folgst, an einen Ort in weiter, weiter Ferne führen wird, wo das Eis niemals schmilzt.«
    »Niemals?«, staunte Kallik. »Du meinst, dort gibt es keinen Feuerhimmel? Wir können die ganze Zeit jagen?«
    »Kein Feuerhimmel und kein schmelzendes Eis und man muss nicht an Land leben und Beeren fressen«, sagte Nisa. »Die Bärenseelen tanzen vor Freude am Himmel, alle in verschiedenen Farben.«
    »Warum gehen wir dann nicht dahin, wenn es dort so wunderbar ist?«, fragte Taqqiq. Kallik nickte. Sie spürte ein Prickeln in den Tatzen und hatte das Gefühl, sie könnte den ganzen Weg bis zu diesem Ort, wo sie für immer gut

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