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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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brechen.«
    »Scheint ja alles gutgegangen zu sein«, bemerkte Toklo schnippisch.
    »Ich hab’s gespürt«, stellte Ujurak verwundert fest. »Ich konnte fühlen, wie mein Bärenwesen zurückkehrte, und ich wusste, dass ich schnell landen musste. Brrr.« Er schüttelte sich erneut. »Das war reichlich knapp für meinen Geschmack.«
    »Dann solltest du dich in Zukunft nicht wieder in einen Vogel verwandeln oder ähnlich verrückte Sachen machen«, meinte Toklo.
    »Ich kann nichts dagegen tun«, sagte Ujurak mit weitaufgerissenen Augen. »Es … passiert einfach. Meistens, wenn ich Angst habe oder aufgeregt bin.«
    Toklo schnaubte. »Dann solltest du dafür sorgen, es unter Kontrolle zu halten.«
    »Ja, sollte ich wohl«, sagte Ujurak kleinlaut. Er marschierte los, und Toklo musste sich sputen, um Schritt zu halten. Nach einer Weile drehte sich Ujurak jedoch mit einem Leuchten in den Augen zu ihm um: »Das Fliegen war allerdings echt toll.«
    »Na ja, an deiner Stelle würde ich es nicht noch einmal versuchen. Besonders gekonnt hat es nicht ausgesehen«, meinte Toklo.
    Ujurak antwortete nicht und nach einer Weile seufzte Toklo. »Okay, erzähl mir vom Fliegen«, sagte er.
    »Es war verrückt! Ich konnte ewig weit sehen – über diese Berge hinüber in das Tal, aus dem wir gekommen sind, und in die Täler dahinter. Ich fühlte mich so leicht wie ein Blatt im Wind. Fast habe ich gemeint, ich könnte bis zum Meer fliegen.«
    Toklo hörte nur mit halbem Ohr hin, denn seine Aufmerksamkeit galt der Umgebung. Wie sollte er sie vor Gefahren bewahren, wenn Ujurak immer wieder solche Dummheiten machte? Plötzlich nahm er einen vertrauten Geruch wahr.
    »Ich rieche einen Fluss«, unterbrach er Ujuraks Schwärmereien. »Einen mit Lachsen drin, glaube ich. Komm, lass uns hingehen, so früh am Tag haben wir ihn vielleicht sogar ganz für uns.« Er schlug ein schärferes Tempo an und stürmte Ujurak voran durch den Wald.
    Die Bäume standen spärlicher am Rande des Flusses, der breit, aber seicht war, mit großen, schlammigen Abschnitten in der Mitte, wo kaum Wasser floss. Toklo konnte andere Bären wittern, jedoch vom Ufer aus nicht sehen. Vermutlich befanden sich die nächsten Grizzlys hinter der Flussbiegung, wo der Baumbestand dichter war.
    »Du bleibst hier«, sagte er zu Ujurak. »Ich geh und fang uns einen Lachs.« Ujurak setzte sich blinzelnd ans Ufer.
    Toklo stapfte in die Flussmitte, tauchte die Nase unter und nahm gierig den kühlen, frischen Geschmack auf. Die Strömung war schwach, aber weiter flussaufwärts glaubte er es silbrig schimmern zu sehen. Den Blick aufs Wasser gerichtet, watete er darauf zu, während der Schlamm bei jedem Schritt zwischen seinen Klauen schmatzte.
    Schuppen blitzten auf, ein länglicher Körper glitt über die Kieselsteine. Toklo stürzte sich darauf, erinnerte sich aber etwas zu spät daran, dass er nicht direkt auf den Fisch zielen durfte, sondern auf die Stelle, wohin er unterwegs war. Seine Tatzen schlossen sich um ein paar Steine und das Wasser spritzte ihm ins Gesicht.
    »Ooh, beinahe!«, rief Ujurak vom Ufer aus. »Kann ich mal versuchen? Kann ich?«
    »Psst«, wies Toklo ihn zurecht. Er nahm wieder seine Position ein, mit dem Rücken zur Strömung, den Blick aufs Wasser gerichtet. Eine geraume Zeit verging, ihm taten schon die Schultern weh vor Anspannung und seine Augen begannen zu brennen, aber er zwang sich, sie offen zu halten, voll auf den Grund des Flusses konzentriert.
    »Ist das da einer?«, erklang Ujuraks Stimme neben ihm.
    Toklo war so überrascht, dass er das Gleichgewicht verlor und mit einem erschrockenen Aufschrei zur Seite kippte. Nicht zu fassen, dass ihm entgangen war, wie Ujurak sich angeschlichen hatte.
    »Entschuldigung!«, japste Ujurak. »Ich wollte dich nicht erschrecken! Ich wollte nur sehen, was du da machst.«
    »Bei allen Wasserseelen!«, fauchte Toklo. Schnell richtete er sich wieder auf. »Gut, du kannst hier im Wasser stehen und mir zuschauen, aber du musst leise sein!«
    »Bin ich ab jetzt«, versprach Ujurak. »Ganz bestimmt.« Er legte beide Tatzen fest um seine Schnauze.
    Mit einem mürrischen Grunzen wandte Toklo sich ab, um erneut das Wasser zu beobachten. Wahrscheinlich hatten sie erst einmal alle Lachse vertrieben mit ihrem Gespritze und Gegröle. Aber halt – da kam doch etwas silbrig Rosafarbenes angeschwommen. Toklo ging in die Hocke, schätzte die Geschwindigkeit des Fisches ab und machte sich bereit, dort zuzuschlagen, wo er gleich sein

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