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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Jamie und wir haben es eilig. Es ist mir egal, was ihr denkt, ich werde nicht zulassen, dass sich mir heute Nacht jemand in den Weg stellt.«
    Der Jeep fuhr wieder an. Das Geräusch veränderte sich und hallte, als er in das Versteck fuhr.
    »Okay, Wanda, alles in Ordnung. Gehen wir.«
    Ich hatte bereits den Rucksack aufgesetzt. Vorsichtig stieg ich aus dem Jeep, unsicher, wo die Wand war. Jared ergriff meine tastenden Hände.
    »Hoch mit dir«, sagte er und warf mich wieder über seine Schulter.
    Ich fühlte mich nicht so sicher wie zuvor. Er hielt mich nur mit einer Hand fest - in der anderen hatte er immer noch das Gewehr. Das gefiel mir nicht.
    Aber ich war besorgt genug, um dankbar für die Waffe zu sein, als ich hörte, wie sich rennende Schritte näherten.
    »Jared, du Idiot«, brüllte Kyle. »Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Beruhig dich, Kyle«, sagte Jeb.
    »Ist sie verletzt?«, wollte Ian wissen.
    »Geht mir aus dem Weg«, sagte Jared mit ruhiger Stimme. »Ich habe es eilig. Wanda geht’s gut, aber sie hat darauf bestanden, die Augen verbunden zu bekommen. Wie ist Jamies Zustand?«
    »Heiß«, sagte Jeb.
    »Wanda hat alles besorgt, was wir brauchen.« Er glitt jetzt schnell bergab.
    »Ich kann sie tragen.« Ian natürlich.
    »Sie ist bei mir gut aufgehoben.«
    »Es geht mir wirklich gut«, erklärte ich Ian, wobei meine Stimme mit Jareds Bewegung hüpfte.
    Es ging wieder bergauf, in gleichmäßigem Laufschritt trotz meines Gewichts. Ich hörte die anderen neben uns herrennen.
    Ich nahm es erst wahr, als wir die Haupthöhle erreichten - das wütende Zischen von Stimmen schwoll um uns herum an und wurde zu lautem Geschrei.
    »Aus dem Weg«, brüllte Jared über ihre Stimmen hinweg. »Ist Doc bei Jamie?«
    Ich konnte die Antwort nicht hören. Jared hätte mich jetzt absetzen können, aber er hatte es zu eilig, um auch nur eine Sekunde anzuhalten.
    Die wütenden Stimmen hallten hinter uns her und wurden leiser, als wir den schmaleren Tunnel betraten. Ich konnte jetzt spüren, wo wir waren, verfolgte in meinem Kopf die Biegungen, als wir über die Kreuzung in den dritten Gang des Schlaftrakts einbogen. Ich konnte beinahe die Türen zählen, als sie unsichtbar an mir vorbeizogen.
    Jared blieb abrupt stehen, wodurch ich ihm von der Schulter rutschte. Meine Füße kamen auf dem Boden auf. Er riss mir die Augenbinde ab.
    Unser Zimmer wurde von mehreren der gedämpften blauen Lämpchen beleuchtet. Doc stand stocksteif da, als wäre er gerade aufgesprungen. Neben ihm kniete Sharon, deren Hand noch ein feuchtes Tuch an Jamies Stirn drückte. Ihr Gesicht war wutverzerrt. Maggie kam an Jamies anderer Seite auf die Beine.
    Jamie lag immer noch schlaff und rot mit geschlossenen Augen da, seine Brust hob und senkte sich kaum.
    »Du!«, fauchte Sharon und sprang aus der Hocke auf. Wie eine Katze stürzte sie sich auf Jared und streckte die Fingernägel nach seinem Gesicht aus.
    Jared ergriff ihre Hände und wirbelte sie herum, von ihm weg, wobei er ihr die Arme auf den Rücken drehte.
    Maggie sah aus, als wollte sie ihrer Tochter zu Hilfe kommen, aber Jeb umrundete Jared und die um sich schlagende Sharon und stellte sich direkt vor sie.
    »Lass sie los!«, rief Doc.
    Jared ignorierte ihn. »Wanda - heil ihn!«
    Doc stellte sich zwischen Jamie und mich.
    »Doc«, keuchte ich. Die Gewalt, die hier im Raum herrschte und Jamies unbewegliche Silhouette umgab, machte mir Angst. »Ich brauche deine Hilfe. Bitte. Für Jamie.«
    Doc rührte sich nicht, sein Blick auf Sharon und Jared gerichtet.
    »Komm schon, Doc«, sagte Ian. Das kleine Zimmer war überfüllt, klaustrophobisch, als Ian sich neben mich stellte und mir die Hand auf die Schulter legte. »Willst du den Jungen aus purem Stolz sterben lassen?«
    »Es geht nicht um Stolz. Wir wissen nicht, was diese fremden Substanzen mit ihm machen!«
    »Viel schlimmer kann es nicht werden.«
    »Doc«, sagte ich. »Sieh dir mein Gesicht an.«
    Doc war nicht der Einzige, der meiner Aufforderung nachkam. Jeb, Ian und sogar Maggie sahen mich an und blinzelten dann ungläubig. Maggie sah schnell weg, wütend, dass sie überhaupt Interesse gezeigt hatte.
    »Wie hast du das gemacht?«, wollte Doc wissen.
    »Ich zeig es dir. Bitte. Jamie muss nicht leiden.«
    Doc zögerte, starrte mein Gesicht an und stieß dann einen tiefen Seufzer aus. »Ian hat Recht - es kann eigentlich nicht mehr viel schlimmer werden. Wenn ihn das hier umbringt …« Er zog die Schultern hoch und ließ sie dann

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