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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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abfahrt?« Mia konnte sich die Frage einfach nicht verkneifen, obwohl ihr durchaus bewusst war, dass sie gerade dabei war, sich sämtliche Sympathien zu verspielen.

    Thea zuckte die Schultern.

    »Er ist nicht immer so«, antwortete sie leise und in Mias Ohren klang das sehr danach, als wolle sie sein Verhalten mit allen Mitteln entschuldigen.

    »Meistens ist er sehr charmant zu den Mädchen.«

    Mia stöhnte auf. »Also in meinen Augen ist er nicht mehr als ein arroganter Gigolo, der euch mit irgendwelchem Schmus die Ohren zuquatscht, wenn er sich davon einen Vorteil verspricht.«

    »Na du musst es ja wissen, Fräulein Oberschlau. Bist gerade mal fünf Minuten an der Schule und meinst, den vollen Durchblick zu haben«, ereiferte sich Thea.

    Mia wusste, wenn sie nicht sofort einlenken und sich entschuldigen würde, würde sie es nicht gerade leicht an der Schule haben. Schließlich war es schon fast ein Kunststück, sich als Neue binnen fünf Minuten den Schulschwarm und die Klassensprecherin zum Feind zu machen. Das grenzte nicht nur an Naivität, sondern schon an ausgewachsener Blödheit. Und obwohl sie nach wie vor innerlich kochte, legte sie Thea versöhnlich den Arm um die Schultern.

    »He sorry, ich wollte dich und auch ihn …«, Mia nickte in Richtung Höllenmaschine, »nicht beleidigen. Du hast vollkommen recht. Ich kenne ihn nicht. Ich war einfach nur wütend, weil er sich so aufgespielt hat.«

    »Schon okay«, murmelte Thea besänftigt.

    »Komm, ich zeige dir unser Klassenzimmer«, fügte sie leise hinzu.

    Und obwohl Thea vorhin alles andere als den Eindruck gemacht hatte, auf den Mund gefallen zu sein, sprach sie mit Mia kein weiteres Wort. Schweigend liefen sie nebeneinander her.

    »Verrätst du mir denn auch, wie Mr. Unwiderstehlich heißt«, fragte Mia scheinbar interessiert. Wobei sie in Wirklichkeit einfach das peinliche Schweigen zwischen ihnen beenden wollte.

    »Nathan … Nathan Le Vrai«, flüsterte Thea heiser und senkte den Blick. Mia stellte fest, wie sich ihre Wangen erneut leicht rötlich färbten.

    Innerlich stöhnte sie auf und hoffte inständig, dass hier nicht alle Mädchen so dermaßen kindisch und leichtgläubig waren wie Thea.

    Jedoch, in Anbetracht ihrer Stellung an der neuen Schule, heuchelte sie weiter Interesse. »Le Vrai? Kein allzu gängiger Name, oder?«

    Thea hob erneut die Schultern. »Keine Ahnung, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Sie sind einfach die Le Vrai Zwillinge. Mehr interessiert mich nicht.«

    Ach ja, Mister Obertoll hat ja auch noch einen Bruder.

    Laut sagte sie jedoch: »Und ist sein Bruder auch so … toll wie er?«

    Sie glaubte an dem Satz ersticken müssen.

    Theas Lippen verzogen sich zu einem fast träumerischen Lächeln.

    »Ja, Aleksander sieht auch wahnsinnig gut aus. Sie sind schließlich eineiige Zwillinge. Allerdings ist er bei Weitem nicht so draufgängerisch wie Nathan. Er ist der Ruhigere von beiden, wobei ihn das nicht minder interessant macht.«

    Mia verdrehte die Augen.

    Ja, und dir ist es wahrscheinlich völlig egal, welcher der Le Vrai Zwillinge dir seine Gunst gewährt. Hauptsache einer tut es.

    »Wir sind da!«

    Thea führte Mia durch eine grün gestrichene Tür, von der schon die Farbe abblätterte, in ein quadratisches Klassenzimmer. Als Mia eintrat, verstummten augenblicklich sämtliche Gespräche und alle wandten sich ihr zu. Die Bänke waren, anders als in ihrer alten Schule, in einem Halbkreis um das Lehrerpult angeordnet.

    »Eine neue Art der Unterrichtsform. Sie befindet sich noch in der Probephase. Angeblich soll die Klasse sich so besser konzentrieren können«, erklärte Thea ungefragt, als sie Mias verwunderten Gesichtsausdruck bemerkte.

    »Aha!«, war alles, was diese daraufhin von sich gab.

    Noch immer starrte der Rest der Klasse, als hätte soeben ein bunter Hund die heiligen Lehrhallen betreten. Was, in Bezug auf ihr Haarexperiment von heute Morgen, nicht einmal die schlechteste Metapher war.

    »Hi«, lächelte Mia scheu und verfluchte es, dass sie außer ihren Freunden, ihrem Leben und Max scheinbar auch noch ihre Coolness und sorgfältig antrainierte Selbstsicherheit in Berlin gelassen hatte.

    »Hi!«, grinsten einige der Schüler zurück und hoben schlaff die Hand zum Gruß.

    »Sag mal, tragen alle in Berlin pinkfarbene Haare, oder ist das auf einen Unfall beim Friseur zurückzuführen?«, fragte ein blondhaariger Junge mit Brille.

    Ein klassischer Streberverschnitt, der sich

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