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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Wasser ins Gesicht.
    „Mel?“
    Ein leichtes Lächeln trat auf Melicas Lippen, als sie die hohe Stimme hörte. „Du kannst reinkommen!“, rief sie und beobachtete im Wandspiegel, wie die Tür langsam aufgestoßen und ihre kleine Schwester Paula sichtbar wurde.
    Das blonde Mädchen musterte sie besorgt. Lange. So lange, dass Melica unsicher damit begann, ihr Gewicht von einem Bein auf das andere zu verlagern. Sie fühlte sich seltsam unwohl unter dem forschenden Blick der Zehnjährigen. Einem so jungen Mädchen sollte es nicht erlaubt sein dürfen, einen solch durchdringenden Blick zu besitzen. Paula schien tiefer zu blicken als viele Erwachsene auf dieser Welt, mehr zu sehen als es für gewöhnliche Menschen üblich war. Heute hatten ihre braunen Augen einen leicht fiebrigen Glanz, fast so, als wäre Paula ängstlich und aufgeregt zugleich.
    „Sie reden schon wieder über dich!“, platzte es da aus ihr heraus und ein genervtes Stöhnen entschlüpfte Melicas Lippen. Hastig warf sie ihr schulterlanges, braunes Haar zurück und hockte sich direkt vor ihrer kleinen Schwester auf den Boden.
    Sie schenkte Paula ein tröstendes Lächeln, bevor sie ihr sanft über die rosige Wange strich. „Mach dir keine Sorgen“, murmelte sie, bevor sie sich mit einem harten Ruck aufrichtete und aus dem Zimmer schritt.
    Sie hörte die Stimmen ihrer Eltern schon von weitem. Laut und klar wehten die Worte zu ihr herüber und ließen ihr unwillkürlich den Atem stocken.
    „Wir müssen etwas dagegen unternehmen, Frank!“, forderte ihre Mutter gerade und die Verzweiflung, die sich in ihrer wohlklingenden Stimme widerspiegelte, würde ausnahmslos jedem Unbeteiligten einen Schauer über den Rücken jagen.
    Melica jedoch seufzte nur leise, während sie weiter auf die hohe, weiße Tür zuschlich, hinter der sich ihre Eltern gerade unterhielten.
    „Dessen bin ich mir vollkommen bewusst.“ Die ernste, tiefe Stimme ihres Vaters stand im krassen Gegensatz zum Ton ihrer Mutter.
    Diese stieß gerade einen nur schlecht unterdrückten Schluchzer aus und Melica stellte sich vor, dass sie sofort von ihrem Vater in die Arme geschlossen wurde. Er war der einzige in diesem Haus, der selbst nach fast 25 Jahren Ehe noch auf Janes Scharade hereinfiel.
    Ihre Mutter konzentrierte sich gerade voll und ganz auf ihre Paraderolle als hysterische Mutter und stammelte mit tränenerstickter Stimme: „Wir können doch nicht zulassen, dass dieser schreckliche Jim ihr ganzes Leben zerstört!“
    Wie jedes Mal krampfte sich Melicas Herz schmerzvoll zusammen, als sie Jane so über ihren besten Freund reden hörte. Ihre Hand ruhte gefährlich auf dem weißen Holz der Tür, bereit, jederzeit zuzustoßen und die Tür mit einem harten Ruck auffliegen zu lassen.
    Doch Franks nächste Worte hielten sie davon ab: „Ich werde das auch nicht zulassen, Schatz. Ich überlege mir etwas, versprochen.“
    Betont langsam öffnete Melica die Tür. „Wozu überlegst du dir etwas?“, fragte sie gespielt ahnungslos und betrat mit gerunzelter Stirn die große, edle Küche.
    Ihr Vater kniff ärgerlich die Brauen zusammen. „Habe ich dir nicht beigebracht, dich nicht in meine Angelegenheiten einzumischen?“
    Melica zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Ich hatte nur gedacht, ich hätte meinen Namen gehört“, sagte sie ruhig und beobachtete die große Gestalt ihres Vaters unter gesenkten Wimpern hindurch.
    Falls er nervös war, weil sie seine Unterhaltung mit Jane mitbekommen haben könnte – nun, dann konnte er dies verdammt gut verstecken. Seine Augen blickten genauso kühl wie auch in jedem anderen erdenklichen Moment und auch seine Miene verriet absolut nichts über seine Gefühlslage.
    „Dann hast du dich wohl verhört“, tat er das Thema ab, bevor er ihr einen scharfen Blick zuwarf. „Deine Mutter erzählte mir, du seist schon wieder zu spät gekommen?“
    „Wenn sie es dir sowieso schon erzählt hat“, begann Melica und fixierte nachdenklich die Frau, die mit bekümmerter Miene am Küchentisch saß. „Warum fragst du mich dann überhaupt noch?“
    „Was erlaubst du dir eigentlich? Wenn ich dir eine Frage stelle, dann erwarte ich auch eine Antwort darauf! Keine sinnlose Gegenfrage, verstanden?“
    Nur mit größter Mühe unterdrückte sie den Drang, mit den Augen zu rollen und lehnte sich stattdessen mit verschränkten Armen an die Kühlschranktür.
    „Ob du mich verstanden hast, Melica?“
    „Ist ja schon gut. Ja! Ich habe es verstanden! Und ja – ich bin zu

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