Seelensturm
die Handtasche, bevor ich Richtung Speisesaal abdampfte.
Jetzt war ich wirklich kurz vor dem Verhungern.
Während ich das Restaurant betrat, kam schon ein netter Grieche auf mich zugestürmt. "Guten Abend haben sie schon einen bestimmten Tisch?" Ich antwortete "Nein, ich bin zum ersten Mal hier." "Möchten sie alleine sitzen oder darf ich sie bei anderen Gästen platzieren?" „Wenn es geht, bitte einen Einzeltisch!"
Sofort wies er mir einen kleinen Tisch auf der Terrasse zu, direkt mit Blick auf das Meer, fragte mich noch, was ich gerne zu trinken hätte, und verschwand wieder. Zehn Minuten später erschien er mit einem weiteren Kellner, der die bestellte Weinschorle dabei hatte und sagte:
"Das ist Nikos, er ist diese Woche für ihren Tisch zuständig. Bitte wenden sie sich mit allen Wünschen an ihn oder mich. Mein Name ist Dimitri. Ich wünsche ihnen einen schönen Abend."
Nikos überreichte mir die Speisekarte und verschwand wieder. Toll so mochte ich das! Freundliche, höfliche Kellner, die mir jeden Wunsch von den Augen ablasen. Ich glaubte hier würde ich richtig verwöhnt, genau das brauchte meine Seele jetzt. Als ich die reichhaltige Menükarte zusammenklappte, stand auch schon wieder Nikos neben mir und nahm meine Bestellung und Zimmernummer auf. Kurze Zeit später brachte er auch schon das Essen und ich aß mein erstes Gyros mit extra viel Tzatziki auf griechischem Boden. Was für ein Genus. Ich ließ mir extra viel Zeit beim Essen und blickte auf das Meer hinaus.
Als Nikos zum Abräumen kam, erschrak ich richtig, weil ich so in den Ausblick vertieft war.
"Entschuldigung Frau Bauer. Ich wollte sie nicht erschrecken." „Sie müssen sich nicht entschuldigen, ich war so in diesen schönen Anblick vertieft.......Ach Nikos, wann gibt es denn immer Frühstück? Das von heute Morgen habe ich leider verschlafen."
"Von 7.00 Uhr bis 10.00 Uhr ist das Frühstücksbuffet offiziell geöffnet, aber wenn sie mal ein bisschen später kommen macht das auch nichts. Unser Koch macht dann ab und zu noch gemischte Frühstücksteller zurecht. Das ist unser inoffizieller Langschläfer-Service."
"Oh, wie praktisch. Danke Nikos." „Haben sie noch einen Wunsch Frau Bauer?"
"Nein, danke. Bringen sie mir bitte die Rechnung."
Er brachte sie auch gleich und ich fragte, während ich unterzeichnete: "Wie weit ist es den jetzt von hier aus in den nächsten Ort, Nikos?"
"Wenn sie aus der Hotelanlage vorne hinausgehen, gehen sie links die Straße runter immer gerade aus. Das dürfte ca. ein Kilometer sein. Wir haben aber auch einen Shuttle - Bus für unsere Gäste, der hält dann, im Ort, im Hotel Phönix und fährt von dort auch alle zwei Stunden, bis 3.00 Uhr morgens wieder zurück. Oder sie fahren mit dem Taxi. Unsere Taxis fahren rund um die Uhr."
Ich gab Nikos ein bisschen Trinkgeld und bedankte mich herzlich. Der freute sich riesig, wünschte mir noch einen schönen Abend und verschwand zum nächsten Tisch. Als ich Richtung Ausgang ging, sah ich Frau Lammers und das nette Pärchen an einem Tisch sitzen, ich winkte ihnen zu, sie winkten fröhlich zurück und vertieften sich wieder in ihr Gespräch. So mochte ich Urlaubsbekanntschaften, sich freundlich Grüßen, wenn man sich sieht, aber sich nicht gegenseitig, so "a la Seitz", auf die Nerven gehen.
Ich ging aus der Anlage raus und in die Richtung, welche mir Nikos empfohlen hatte. Der Wind ließ mich ein bisschen frösteln und ich zog gleich meine Jacke an. War das schön hier. Ich fühlte mich richtig wohl. Das Essen war gut, die Leute sehr freundlich. Es war ein schöner (wenn auch nur halber) Tag. Hurra, das Single - Leben war schön!!!
Nachdem kein Shuttle - Bus in Sicht war, entschied ich mich für einen Abendspaziergang in den Ort. Die Straße war so gut wie nicht beleuchtet, aber es war trotzdem ein angenehmer Fußmarsch. Nach ca. 15 Minuten so dahinschlendern sichtete ich auch schon die ersten Lichter. Sah nett aus, das Örtchen. Hoffentlich war es kein typisches Touristennest, dachte ich mir. Aber da erblickte ich schon die ersten Souvenirläden, um die sich die Touris scharten. Ich ließ sie links liegen und bog dann mehr nach rechts ab, wo es ein bisschen bergauf ging. Hier sah es schon gemütlicher aus und die Straße war hell erleuchtet. Um einen runden Platz gesellten sich lauter kleine Läden und ein großes Gebäude, das sehr nach Postamt oder Rathaus aussah.
Ich blickte in die Auslage eines Juweliers, fand gleich daneben eine Holzschnitzerei
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