Segnet die Tiere
Schatz?«
Die junge Frau hob den Kopf und richtete einen ernsten Blick auf den Talaxianer. »Ich hoffe, der Doktor verzeiht mir. Er wollte, daß ich an Bord bleibe und weitere
Behandlungsmethoden erlerne. Er verläßt sich auf mich, Neelix, und ich enttäusche ihn nicht gern. Außerdem bekommt er nie Gelegenheit, einen anderen Ort aufzusuchen.«
Neelix schnaubte leise. »Er ist ein Programm, Kes, und deshalb braucht er keinen Landurlaub. Wenn ihm der Sinn nach ein wenig Abwechslung steht, kann er das Holodeck aufsuchen und sich dort vergnügen.«
So etwas wie Schmerz zeigte sich in den Zügen der Ocampa.
»Bitte sprich nicht so von ihm, Neelix. Es stimmt schon, der Doktor ist ein Hologramm, aber inzwischen sehe ich eine reale Person in ihm. Du solltest nicht abfällig über ihn reden, nur weil er nicht wie wir aus Fleisch und Blut besteht.«
Der Talaxianer rollte mit den Augen, doch sein Ärger
verflüchtigte sich sofort, als Kes ihn kurz umarmte.
»Entschuldige, Schatz. Mir fällt es nach wie vor schwer, den Doktor für eine reale Person zu halten. Ich meine, reale Personen kann man nicht einfach abschalten, oder?«
Tom Paris näherte sich. Neelix bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick, so als störte er bei einem sehr privaten Gespräch.
»Neelix…« Paris nickte ihm kurz zu und wandte sich dann an Kes. »Sie sehen heute mal wieder wundervoll aus.«
Ein Schimmer von Verlegenheitsröte glitt über die Wangen der Ocampa. »Hallo, Tom. Was macht der Arm?«
»Er ist vollkommen geheilt, was ich dem Doktor verdanke.
Und natürlich Ihnen.«
»Treten Sie den Landurlaub allein an?«
»Nein. Ich warte auf Harry Kim – wir wollten uns hier treffen. Vielleicht begegnen wir uns auf dem Planeten.«
»Das wäre nett.«
Bevor Kes noch etwas hinzufügen konnte, glühte
Transporterenergie um sie herum. Der Talaxianer und die Ocampa entmaterialisierten.
B’Elanna Torres hörte, wie andere Besatzungsmitglieder Urlaubspläne schmiedeten, und daraufhin regte sich ein Neid in ihr, der sie selbst überraschte. Harry Kim hatte sie eingeladen, ihn nach Sardalia zu begleiten, doch die Umstände zwangen sie, an Bord zu bleiben. Sie war kaum in der Lage gewesen, ihre Enttäuschung zu verbergen.
Es ist nicht fair, dachte sie. Der Planet kam einer Schatzkammer für Wissenschaftler gleich, und zusammen mit Harry hätte sie Dutzende von Untersuchungen anstellen können. Die anderen Mitglieder der Crew waren zwar
kompetent, aber sie erkannten nicht sofort das Potential der Dinge. Harry hingegen zeichnete sich durch ein kreatives Talent aus, wenn es um Technisches ging.
Warum soll ich hierbleiben, um all die kleinen Details und den Papierkram zu erledigen? fuhr es ihr durch den Sinn.
Dazu wäre auch einer meiner Assistenten imstande.
B’Elanna hatte sich nie irgendwo zu Hause gefühlt, es sei denn an Bord eines Raumschiffs. Ihr technisches Genie, ihre Ruhelosigkeit und ein natürlicher Hang zur Rebellion sorgten dafür, daß sie das Studium an der Starfleet-Akademie im zweiten Jahr aufgab und sich den Kämpfern des Maquis
anschloß.
Die meisten Maquis-Freunde befanden sich nun mit ihr an Bord der Voyager, unter ihnen auch und vor allem Chakotay.
Darüber hinaus mußte sich Torres eingestehen, daß sie nach und nach auch die Gesellschaft der Starfleet-Offiziere zu schätzen wußte.
Sie hätte nie davon zu träumen gewagt, einmal Chefingenieur eines so prächtigen Schiffes wie der Voyager zu werden.
Manchmal dachte sie daran, daß sie sich glücklicher schätzen durfte als die meisten anderen Besatzungsmitglieder. Sie war mit ihren Freunden zusammen, und im Maschinenraum gab es ständig etwas zu tun. Zwischen dem menschlichen und dem klingonischen Teil ihres Wesens herrschte nun ein
Gleichgewicht, das ihr fast so etwas wie Ruhe schenkte.
B’Elanna gab es nicht gern zu, aber ab und zu glaubte sie, für diese seltsame Mission fernab der Heimat dankbar sein zu müssen.
Impulsiv klopfte sie auf ihren Insignienkommunikator.
»Maschinenraum an Brücke.«
»Ja, B’Elanna?« meldete sich Chakotay.
»Ich habe nachgedacht. Wie wär’s, wenn ich mich ebenfalls auf den Planeten begebe, um die Auswahl der Instrumente und Rohmaterialien zu beaufsichtigen? Ich könnte den Vorgang beschleunigen. Vielleicht gelänge es mir sogar, andere für uns nützliche Ressourcen zu entdecken. Sie wissen ja, daß ich ein besonderes Auge für so etwas habe.«
Gespannt wartete sie auf die Antwort.
»Negativ, B’Elanna. Wir können
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