Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
schon. Wir werden jedoch nicht alle zum Drojim hoch-wandern. Sorg dafür, daß sich dein und Greldiks Schiff ein Stück aus dem Hafen zurückziehen, nachdem wir von Bord gegangen sind. Nicht einmal der besessenste murgosische Kapitän würde zwei cherekische Kriegsschiffe in offenem Wasser angreifen. Ich bleibe in Verbindung mit Pol, und falls es sich als notwendig erweisen sollte, senden wir um Hilfe.«
    Ein ziemlich langwieriges Gebrüll zwischen Schiff und Küste war nötig, um einen murgosischen Oberst dazu zu bringen, jemanden zum Drojimpalast zu Oskatat zu schicken. Der Offizier entschied sich erst dazu, als Barak seine Katapulte laden ließ. Rak Urga war zwar wahrhaftig keine schöne Stadt, aber der Oberst wollte offenbar trotzdem nicht, daß sie in Schutt und Asche gelegt würde.
    »Seid ihr schon zurück?« brüllte Oskatat übers Wasser, als er endlich auf der Pier ankam.
    »Wir waren in der Nähe und dachten, wir machen einen kurzen Besuch bei euch!« rief Silk. »Wir würden gern mit Seiner Majestät sprechen, falls das möglich ist. Wir halten diese Alorner in Schach, wenn Ihr Eure Murgos an der Leine halten könnt.«
    Oskatat erteilte ein paar rasche Befehle, denen er mit einigen sehr drastischen Drohungen Nachdruck verlieh, und Garion, Belgarath und Silk stiegen in ein Beiboot der Seevogel. Barak, der Unrak das Kommando anvertraut hatte, begleitete sie mit Hettar und Mandorallen.
    »Wie ist es gegangen?« fragte Oskatat Silk, während die Freunde, unter der Eskorte eines Trupps von König Urgits schwarzunifor-mierten Leibgardisten vom Hafen zum Drojim ritten.
    »Oh, recht gut«, antwortete Silk.
    »Seine Majestät wird sich freuen, das zu hören.«
    Sie betraten den prunkvollen Drojimpalast, und Oskatat führte sie durch einen rauchigen, von Fackeln beleuchteten Gang zum Thronsaal. »Seine Majestät erwartet diese Herren«, wandte Oskatat sich brüsk an die Wachen. »Öffnet die Tür.«
    Einer der Gardisten war offenbar neu. »Aber es sind Alorner, Lord Oskatat!« wandte er ein.
    »Na und? Öffnet die Tür!«
    »Aber…«
    Oskatat zückte sein schweres Schwert. »Ja?« fragte er mit bedrohlich sanfter Stimme.
    »Oh – nichts, Lord Oskatat«, sagte der Gardist hastig. »Gar nichts.«
    »Weshalb ist die Tür dann noch geschlossen?«
    Sie wurde nunmehr sogleich aufgerissen.
    »Kheldar!« Der Jubelschrei ertönte am hinteren Ende des Thronsaals. Und schon stürmte König Urgit die Stufen seines Thronpodestes hinunter und warf im Laufen seine Krone über eine Schulter. Er umarmte Silk heftig und lachte glücklich. »Ich hielt dich für tot!« rief er.
    »Du siehst gut aus, Urgit«, stellte Silk fest.
    Urgit verzog das Gesicht leicht. »Ich bin jetzt verheiratet, weißt du.«
    »Ich dachte mir schon, daß Prala dich schließlich einfangen würde.
    Ich werde übrigens selbst bald heiraten.«
    »Das blonde Mädchen? Prala hat mir erzählt, was sie für dich empfindet. Unglaublich, der unfaßbare Fürst Kheldar endlich verheiratet.«
    »Schließ noch keine größeren Wetten darauf ab, Urgit«, warnte Silk seinen Bruder. »Ich überlege es mir vielleicht noch und stürze mich lieber in mein Schwert. Sind wir hier so einigermaßen ungestört? Wir haben dir viel zu berichten, aber nicht viel Zeit.«
    »Mutter und Prala sind hier«, erwiderte Urgit. »Und natürlich mein Stiefvater.«
    »Stiefvater?« staunte Silk und blickte Oskatat überrascht an.
    »Mutter fühlte sich einsam. Ihr fehlten all die verspielten Gemein-heiten, mit denen Taur Urgas sie überhäuft hatte. Ich setzte meinen Einfluß ein, sie an Oskatat zu verheiraten Ich fürchte jedoch, daß er eine schreckliche Enttäuschung für sie ist. Soviel ich weiß, hat er sie noch nicht ein einziges Mal eine Treppe hinuntergestoßen oder ist auf ihr herumgetrampelt.«
    »Er ist unmöglich, wenn er in dieser Stimmung ist«, entschuldigte sich Oskatat für seinen König.
    »Das macht die Wiedersehensfreude, Oskatat.« Urgit lachte. »Bei Toraks schwärendem Auge, du hast mir gefehlt, Kheldar.« Dann begrüßte er Garion und Belgarath und blickte fragend auf Barak, Mandorallen und Hettar.
    »Barak, Graf von Trellheim«, stellte Silk den rotbärtigen Hünen vor.
    »Er ist ja noch größer, als man erzählt«, stellte Urgit fest.
    »Sir Mandorallen, Baron von Vo Mandor«, fuhr Silk fort.
    »Der Götter höchsteigene Vorstellung des Wortes ›Ritter‹.« Urgit nickte.
    »Und Hettar, Sohn König Cho-Hags von Algarien.«
    Urgit wich unwillkürlich zurück, und

Weitere Kostenlose Bücher