Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)
um die Flammen auszuschlagen. Offensichtlich ohne seine Verletzungen zu beachten, krächzte er: » Koeri , ich brauche dich.«
Néomi schluckte. Sie wirkte halb besorgt, halb erregt. »Natürlich, mon coeur .« Er riss sie in die Arme und versenkte die Fänge in ihren Hals. Dann verschwanden sie.
»Warte, nein!«, rief Carrow. »Wo ist er hin? Ich brauche ihn, um zurückzukehren!«
»Zurück?«, fragte Mari. »Wovon redest du? Ich hab dich doch gerade erst da rausgeholt.«
»Crow, er steckt in Schwierigkeiten!« Tränen strömten über Rubys Gesicht. »Wir müssen Malkom helfen!«
»Wer ist Malkom, Ruby?«, fragte Mari. »Und was ist das an euren Hälsen. Carrow, was klebt da an deinem Schwert?«
Es war von braunem Wendigoblut bedeckt. »Ich habe keine Zeit für Erklärungen! Wo ist der Vampir hin? Wir müssen ihn finden.«
Mari schüttelte den Kopf. »Conrad ist ein bisschen durchgeknallt. Es wird ein paar Tage dauern, bis er sich davon erholt hat.« Dann wandte sie sich an Ruby. »Hey, meine Kleine. Möchtest du nicht mit Elianna gehen und dich ein bisschen waschen?«
Elianna eilte herbei, aber Ruby entzog sich ihr. »Ich will Malkom holen!« Ihre Atmung wurde flacher.
Das Mädchen war bereits hysterisch, und auch Carrow war nicht weit davon entfernt. Sie ließ das Schwert fallen, hockte sich vor Ruby und packte sie bei den Schultern. »Du weißt doch noch, dass ich zweimal zurückgekommen bin, um dich zu holen, oder? Ich werde Malkom finden. Ich schwöre dir, dass ich ihn nach Hause bringe.«
»Komm, meine Süße«, sagte Elianna und streckte die Hand nach ihr aus.
Rubys Gesicht war knallrot, ihre Brust hob und senkte sich hastig, ihre Augen funkelten. Sie stand kurz davor, wieder in Ohnmacht zu fallen. »Ich will ihn zurück. Sofort! « Ihr Kreischen war ohrenbetäubend. » Sofort! Sofort! Sofort! «
»Ist ja schon gut, Kind«, murmelte Elianne und legte die Hand auf Rubys Stirn. Das Mädchen wurde auf der Stelle bewusstlos, und die alte Hexe hob sie hoch. »Ein bisschen mystisches Beruhigungsmittel hat noch keinem geschadet«, sagte sie und machte sich auf den Weg in den ersten Stock. Über die Schulter hinweg fügte sie noch hinzu: »Ruby wird in ein paar Stunden aufwachen. Ich schlage vor, dass ihr bis dahin den Betreffenden herholt, wer auch immer er sein mag.«
Carrow musterte die im Saal versammelten Wesen. Sie sah weitere Hexen, Nymphen, einige Feyden, Walküren, Lykae und viele andere. Dann erspähte sie König Rydstrom und seine Genossen. Er konnte sich translozieren! »Rydstrom, du musst mich auf die Insel zurücktranslozieren. Genau an den Ort, wo ich hergekommen bin!«
»Carrow, ich kann Rydstrom höchstens den Weg zur Insel zeigen«, wandte Mari ein. »Und dafür müsste er zudem ziemlich vagen Angaben folgen. Ich kann ihn nicht genau an diesen einen Ort zurückschicken. Offensichtlich hat Conrad über drei Stunden gebraucht, um euch von dem Ort aus zu erreichen, an den ich ihn geschickt habe.«
Selbst mithilfe der begrenzten Kenntnisse der Insel, über die Carrow verfügte, könnte sie niemals schneller sein als ein sich translozierender Vampir. Mehr als drei Stunden, um zu Malkom zu gelangen …
Ich muss sofort los! »Mari, halt die Wegbeschreibung bereit. Rydstrom transloziert mich dorthin. Und nimm mir dieses verdammte Ding ab, das ich um den Hals habe!«
Rydstroms Königin, die Zauberin Sabine, mischte sich ein. »Ist Lanthe dort?«
»Ja!«, erwiderte Carrow. »Irgendwo.« Als Rydstrom sie daraufhin fragend ansah, erklärte sie hastig: »Wir wurden getrennt. Ich bin sicher, dass wir sie innerhalb eines Tages oder so finden könnten. Wenn wir auf der Stelle gehen!« Sie wandte sich wieder an Mariketa und schnauzte diese an: »Mari, ich muss dieses Halsband loswerden! Es unterdrückt meine Kräfte.«
»Ich bin schon dabei«, sagte Mari. Sie rieb mit dem Daumen über einen Taschenspiegel, während sie sorgsam beiseitesah. »Verdammt, Carrow, das ist aber ein ziemlich vertrackter Hokuspokus.«
Rydstrom kreuzte die muskulösen Arme vor seiner Brust. »Wenn du also nicht mit Lanthe zusammen warst, dann kannst du auch nicht mit Sicherheit sagen, ob sie noch auf der Insel ist.«
Ich habe keine Zeit, ihn zu überzeugen oder die Sache mit Thronos zu erklären … Carrow bekam kaum noch Luft. Sie hatte das Gefühl, zu hyperventilieren, genau wie Ruby.
»Wir werden sie suchen gehen, sobald Mariketa ihren genauen Aufenthaltsort benennen kann«, entschied Rydstrom. »Das wird uns
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