Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)
verbraucht – keine Magie mehr, keine Tarnzauber, keine Feuerkraft – und für was?
Mit zusammengebissenen Zähnen hielt er ihr die Hand hin. Dann brachte er mit größter Anstrengung ein einziges Wort hervor: » Heim .«
Sie registrierte schockiert, dass er ein Wort in ihrer Sprache kannte. »Mit dir heimgehen? Sicher nicht.« Aber dann war ihre Neugier doch stärker. »Ach, und jetzt kannst du auf einmal doch meine Sprache sprechen?«
Er runzelte die Stirn.
»Hm. Oder auch nicht.«
Trotzdem bemühte er sich, weiter mit ihr zu kommunizieren. Er wies mit der Hand auf ihre Umgebung und fuhr sich dann mit den Fingern quer über den Hals.
»Willst du mir damit vielleicht sagen, dass es hier gefährlich ist, du Blödmann? Und bei dir soll ich in Sicherheit sein? Du hast mich zweimal gebissen, mir das Handgelenk gebrochen und die Rippen geprellt, und das alles innerhalb von vierundzwanzig Stunden!« Bei der Erinnerung an jeden einzelnen dieser Vorfälle wuchs ihre Wut erneut. »Warum sollte ich wohl freiwillig mit dir irgendwohin gehen?«
Offensichtlich genervt machte er mit beiden nach unten gerichteten Handflächen eine beruhigende Geste. Wollte er ihr vielleicht sagen, sie solle die Klappe halten?
»Hast du mir etwa gerade den Mund verboten?«, brachte sie in einem gefährlichen Tonfall hervor.
Er legte sich den Finger auf die Lippen und wies erneut auf ihre Umgebung.
»Du hast mir tatsächlich den Mund verboten? Jetzt will ich dir aber mal was sagen, Dämon … « Sie verstummte, als etwas im Gebüsch raschelte. »Was zur Hölle ist das?« Sie zeigte mit dem Finger in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Er blickte sie nur finster an, als ob er ihr das bereits zigmal erklärt hätte.
»Noch irgendein Vieh, das mich umbringen kann? Mal abgesehen von diesen X-Monstern und dämonischen Vergewaltigern – Anwesende nicht ausgeschlossen?« Doch noch während sie sprach, wurde ihr klar, dass er sie sowohl vor den Monstern als auch vor Asmodels Bande gerettet hatte.
Es fiel ihr nicht leicht, aber sie musste sich eingestehen, dass sie ohne ihn nicht einen einzigen Tag überlebt hätte. Vermutlich würde sie ohne Magie für einen Tarnzauber auch keine zweite Nacht überstehen. Sie erinnerte sich daran, wie er sie vor seinem ersten Angriff aufgefordert hatte, zu fliehen. Er hatte sie verschonen wollen. Es sei denn, natürlich, er liebte einfach nur die Jagd.
Vielleicht verlor er die Kontrolle ja nur in der Hitze eines Gefechts? Vielleicht war es gar nicht Carrow, die den Verlust seiner Selbstbeherrschung letzte Nacht und heute ausgelöst hatte, sondern der Zusammenstoß mit diesen Dämonen und dann der Angriff des X-Monsters.
Wieder war ein Rascheln zu hören, diesmal begleitet von einem neuen Laut, einer Art Schmatzen – über ihr. Sie hatte hier schon viele verschiedene Geräusche vernommen, Rufe und Schreie in der Nacht, aber noch nie aus dem Himmel.
» Alton, ara.« Er hielt ihr die Hand hin.
Was würde Ripley tun? Sie würde sich eher einer bekannten als einer unbekannten Gefahr stellen und Hilfe auch von unerwarteten Verbündeten akzeptieren. Eine zusätzliche Waffe war eine zusätzliche Waffe, ganz gleich, wer sie hielt.
Trotzdem zögerte Carrow immer noch. Unbewusst hob sie die Hand an die Bisswunde, dann fragte sie sich: Was ist noch gefährlicher als Malkom Slaine, der mich beißt und zu der Seinen macht?
Antwort: s o ziemlich alles hier draußen.
Thema erledigt.
Sie hatte zwei Ziele: am Leben zu bleiben und Ruby zu befreien. Für beides brauchte Carrow den Dämon. Aber sie wusste auch, dass ein Mann wie er von einer Frau, die er in seine Obhut genommen hatte, Sex erwarten würde. Sie musste irgendwie mit ihm fertigwerden und ihn zufriedenstellen, auch ohne dass es bis zum Letzten kam. Sie ignorierte den Schauer der Erregung, der sie bei diesem Gedanken überlief.
»Heim«, wiederholte er.
Am besten stelle ich erst mal ein paar Grundregeln auf.
» Es wird nicht gebissen.« Sie zeigte auf ihren Hals, dann auf seine Fänge, während sie nachdrücklich den Kopf schüttelte. »Beißen … nein .«
Offenbar verstand er, was sie sagen wollte, denn er warf ihr einen ungläubigen Blick zu, der deutlich zeigte, wie wenig ihm ihre neue Regel gefiel. Ein Schwall dämonischer Worte in ernstem Tonfall folgte. Wollte er sich rechtfertigen? Oder verteidigen? Sie wusste, dass er es genossen hatte, von ihr zu trinken, aber war es ihm wirklich so wichtig, nicht darauf zu verzichten?
Sie spreizte Zeige-
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