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Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Titel: Sehnsucht unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Blödsinn!“
    Genevieve fuhr herum. „Wer kann schon sagen, was Blödsinn ist und was nicht? Sie bestimmt nicht!“
    „Wie bitte?“ Liane empörte sich immer mehr. „Alle, die ihre fünf Sinne noch beisammenhaben, stimmen darin überein, dass es keine Geister gibt.“
    „Nicht alle“, beharrte Genevieve und wandte sich wieder Bretton zu, auf den es allein ankam. „Sondra ist mir im Traum erschienen. Ich träume viel und habe allen Grund, meine Träume ernst zu nehmen.“
    „Das geht wirklich zu weit“, stöhnte Liane. „Mir wird schlecht.“
    „Hoffentlich nicht“, meinte Bretton sarkastisch.
    Liane konnte sich immer weniger beherrschen. „Du darfst diesen Unsinn nicht mitmachen, Bretton. Schicke die Verrückte einfach nach Hause. Sie ist nicht zurechnungsfähig.“
    Genevieve verstand kaum, was Liane sagte. „Kit braucht dich, Bretton“, drängte sie ihn. „Noch heute. “ Sie blickte ihm in die dunklen Augen. „Bitte glaub mir. Ich packe meine Sachen und verschwinde, falls ich mich irre.“
    „Soll das ein Versprechen sein?“ Liane sah sie hoffnungsvoll an.
    Weder Genevieve noch Bretton beachteten sie jedoch. „Fürchtest du ernsthaft um sein Leben?“, fragte er, ohne irgendeinen Zweifel erkennen zu lassen.
    „ Sondra tut es.“
    Liane kochte über vor Wut. „Ich muss mich kneifen, um zu merken, ob ich noch bei Verstand bin“, spottete sie. „Du lässt dir doch hoffentlich nichts einreden, Bretton? Sie ist übergeschnappt.“
    „Wir machen uns alle Sorgen um Kit“, meinte Bretton nachdenklich.
    „ Ich nicht!“, beteuerte Liane. „Er hat Sondra ohnehin nicht geliebt, sondern nur mich.“
    Bretton sah sie scharf an. „Wirst du niemals zur Vernunft kommen, Liane? Kits Liebe zu dir war längst erloschen. Er hatte sich längst für Sondra entschieden und war mit ihr glücklich.“
    „Das weiß ich besser!“, erwiderte Liane gehässig mit blitzenden Augen.
    „Schluss jetzt!“, befahl Bretton. „Es kann nichts schaden, mit dem Hubschrauber hinüberzufliegen. Möchtest du mitkommen?“, wandte er sich an Genevieve, ohne Liane weiter zu beachten. „Ich gebe dir fünf Minuten Zeit zum Anziehen.“
    Genevieve hastete davon, ohne auf Lianes Protest zu hören.
    Bretton setzte den Hubschrauber sanft auf. Sie hatten die kleine Wakefield – Ranch überflogen und nirgendwo Anzeichen menschlichen Lebens entdeckt. Das Vieh ruhte im Schatten der Bäume. Eine Herde von sechs oder sieben Wildpferden war vor ihnen davongestoben, gefolgt von mehreren Emuhennen mit ihren Jungen.
    Jetzt näherten sie sich dem stattlichen Wohnhaus mit einer breiten Veranda an der Frontseite. „Bleib zurück“, warnte Bretton. „Ich gehe erst allein hinein.“
    Haus und Grundstück wirkten verlassen. Der große Garten, in dem es einmal prächtig geblüht haben musste, wurde nicht mehr gepflegt. Nur ein einzelner Rosenstrauch widersetzte sich dem allgemeinen Verfall und trieb weiter herrliche Blüten. Genevieve, immer noch unter dem Eindruck ihres Traums, brach eine halb geöffnete Blüte ab. Sie strömte einen berauschenden Duft aus.
    Bretton rief nach Kit, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Mit großen Schritten überquerte er die Veranda und öffnete die Haustür, die nicht verschlossen war. Er ließ sie offen und rief erneut Kits Namen, so laut, dass es in weitem Umkreis zu hören war.
    „Wo soll ich bloß anfangen?“, murmelte er vor sich hin.
    „Er ist hier drinnen“, antwortete Genevieve, die ihm bis in den Hausflur gefolgt war, hinter ihm. „Ich folge nur einer inneren Eingebung“, versuchte sie ihr Verhalten zu erklären. „Jemand anders hat die Entscheidung gefällt. Wir werden ihn hier finden.“
    Wenig später entdeckten sie Kit Wakefield tatsächlich. Er lag im Schlafzimmer auf dem breiten Doppelbett und kehrte ihnen den Rücken zu. Neben dem Wecker auf dem Nachttisch lag ein Brief, ein zweiläufiges Gewehr lehnte am Schrank.
    Bretton erschrak zutiefst, obwohl er schnell erkannte, dass die Waffe nicht benutzt worden war. Noch nicht. Die Luft im Zimmer war verbraucht und muffig. Es roch stark nach Alkohol.
    „Geh nach draußen“, forderte Bretton seine Begleiterin auf. „Warte auf der Veranda.“
    „Ich möchte aber lieber hierbleiben“, erwiderte sie, denn sie wollte Bretton nicht allein lassen.
    Er wusste, dass er sie nicht zum Verlassen des Raums bewegen konnte, und bedrängte sie nicht länger. Stattdessen ging er zum Bett, packte Kit an den Schultern und schüttelte ihn.
    „Kit!“ Er

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