Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Titel: Sehnsucht unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
„Miss Rawleigh ist angekommen. Jemand hat sie mit dem Hubschrauber abgesetzt. Möglicherweise will sie hier übernachten.“
    „Die Pest soll sie holen!“ Hester machte ein Gesicht, als könnte sie jeden umbringen. „Was sucht sie hier? Höchstwahrscheinlich stellt sie Bretton nach. Ich bin äußerst ungehalten, Mrs Cahill. Was diese junge Frau meinem Neffen angetan hat, lässt mich immer noch nicht schlafen. Ich möchte ihr auf keinen Fall begegnen.“
    Sie erhob sich, so würdevoll es ihr möglich war, und wandte sich an Genevieve. „Sie müssen die Sache in die Hand nehmen, meine Liebe. Ich glaube nicht, dass Liane lange bleibt. Sie wird sich auf die Suche nach Bretton machen. Geben Sie ihr keine Auskunft, falls sie nach ihm fragt. Es tröstet mich, dass sie Bretton niemals bekommen wird … nicht in zehntausend Jahren. Es war mir immer ein Rätsel, wie es zu der Verlobung kommen konnte. Bretton ist viel zu gut für sie. Ich gehe jetzt auf mein Zimmer, Mrs Cahill. Würden Sie mir bitte den Tee hinaufschicken? Ich werde dort auch den Lunch einnehmen … und das Dinner, falls Liane dann noch nicht weg ist. Hoffentlich quartiert sie sich nicht für mehrere Tage ein! Ich verschwinde jetzt.“ Es klang, als wollte sie zu einer Expedition ins Landesinnere aufbrechen. „Genevieve, Sie vertreten mich.“
    Nori blieb, bis Hester die Bibliothek verlassen hatte. „Es kommt selten vor“, meinte sie, „aber diesmal denke ich genauso wie Miss Trevelyan.“
    „Dann ist Liane hier nicht beliebt?“
    „Ich kann sie noch weniger leiden als Miss Hester“, gab Nori unverblümt zu. „Wir sollen ihr nicht sagen, wo sich Mr Bretton aufhält. Halten Sie das für richtig?“
    „Das kann ich nicht beurteilen, Nori.“
    „Steven hat Camp Five erwähnt …“
    „Lassen Sie Liane nach ihm suchen“, entschied Genevieve nach kurzer Überlegung. „Sie findet ihn bestimmt … da bin ich ziemlich sicher.“
    Nori lächelte vielsagend. „Unterschätzen Sie meinen Mann nicht, Gena. Er wird Mr Bretton rechtzeitig warnen.“
    Kaum zehn Minuten später betrat Liane siegesgewiss das Haus. An Nori, die zur Begrüßung an die Tür gekommen war, ging sie achtlos vorüber.
    „Ich suche Bretton“, erklärte sie mit scharfer, durchdringender Stimme. „Es ist wichtig. Hat er gesagt, wo er heute mit den Männern arbeitet?“
    „Es tut mir wirklich leid, Miss Rawleigh“, antwortete Nori, „ich habe keine Ahnung.“
    „Ich werde ihn auch so finden“, fertigte Liane die Wirtschafterin ab. „Wo ist Miss Grenville? Das werden Sie doch wohl wissen?“
    „In der Bibliothek.“ Nori vertraute darauf, dass Genevieve mit der unliebsamen Besucherin fertigwerden würde.
    „Für mich keinen Tee!“, rief Liane noch, obwohl ihr gar keiner angeboten worden war. „Ich spreche kurz mit Miss Grenville und mache mich dann auf. Wo ist übrigens Miss Trevelyan?“
    Nori ergriff die Gelegenheit, um Genevieve einen Teil des Ärgers zu ersparen. „Sie kommt gleich herunter“, behauptete sie.
    „Bis dahin bin ich längst weg.“
    Genevieve hatte von der Bibliothek aus alles mit angehört und wartete gefasst auf Lianes Erscheinen. Wollte Brettons Exverlobte sie in das nächste peinliche Gespräch verwickeln? Sie lehnte sich zurück und spielte mit ihrem Kugelschreiber.
    „Was?“, ging Liane sofort auf sie los. „Haben Sie nichts zu tun?“
    „Sehr viel sogar, aber ich mache gerade eine Pause.“
    „Sie wissen nicht zufällig, wo Bretton ist?“ Liane gab sich keine Mühe, freundlich zu sein.
    Genevieve schüttelte den Kopf. „Leider nicht.“
    „Natürlich nicht. Warum auch? Ich wundere mich überhaupt, dass Sie noch hier sind, wo Hester doch die reinste Sklaventreiberin ist.“
    „Ehrlich gesagt kommen wir blendend miteinander aus“, erwiderte Genevieve.
    Liane wollte sich totlachen. „Nun machen Sie mal einen Punkt, Miss Grenville. Sie halten mich wohl für blöd.“
    „Habe ich das gesagt? Miss Trevelyan ist eine höchst interessante Person. Wir haben viel gemeinsam.“
    „Zum Beispiel diesen für alte Jungfern typischen Knoten.“ Liane begann wieder zu lachen und strich sich über ihr glattes dunkles Haar. Sie sah gut aus in ihrem Reitdress, weder die blanken Stiefel noch der cremefarbene Akubra fehlten. Sie war vollständig auf Jagd eingestellt.
    „Der Begriff ‚alte Jungfer‘ scheint mir nicht recht zu passen“, sagte Genevieve und lehnte sich weiter zurück. „Viele Frauen heiraten absichtlich nicht. Einige haben etwas

Weitere Kostenlose Bücher