Sein mit Leib und Seele - Band 09
hast.“
„Die nehme ich mir.“
Auch ich fände es schön, Papa.
Ich muss das Zimmer verlassen, Zeit für den Auftritt der Krankenschwestern und Pfleger. Ich finde niemanden, der mich über den wahren Zustand meines Vaters aufklären kann.
„Sie können ab Montag mit Doktor Callaway sprechen, er wird sich freuen, Sie zu empfangen.“
Aber der Typ am Empfang bestätigt mir, dass mein Vater morgen entlassen wird. Ich mache ein paar Einkäufe und kehre, leichten Herzens, nach Hause zurück, um zu essen. Meine neuen französischen Angewohnheiten sind hartnäckig, ich decke den Tisch, schalte ein wenig Musik ein und genieße meine gebutterten Hörnchennudeln zu einem Glas Wein. Das Bild wirkt so albern auf mich. Ich schicke Charles ein Foto und muss nicht lange auf seine Antwort warten.
[Madame lässt es sich gut gehen!]
Und dann, einige Sekunden später …
[Was hast du an?]
Ich halte es für einen Scherz und muss mir auf die Lippen beißen.
[Meine verführerischste Jeans und die sexy Turnschuhe.]
Piep, piep.
[Tun Sie mir den Gefallen und ziehen Sie das aus …]
[Echt jetzt?]
[Echt jetzt! – Wie Sie sagen.]
Ohne zu wissen, wo dieses Gespräch hinführen wird, ziehe ich mein Sweatshirt aus. In der Küche der Nachbarin brennt immer noch Licht, also wechsle ich das Zimmer. Sie ist sicher nicht darauf vorbereitet, was sie gleich „zufällig sehen“ wird … Und ich? Ich ziehe mich in meinem Kinderzimmer aus. Mein alter Plüschteddy scheint mich ganz verlegen anzustarren. Ich drehe ihn um, ich will ihm weiterhin in die Augen sehen können. Ich mache ein Foto von meinen Beinen, nichts besonders Gewagtes, aber genug, um Charles mitzuteilen, dass ich jetzt nackt bin.
Piep, piep.
[Ich habe große Lust auf dich.]
[Ich auch.]
[Wäre doch schade, dies nicht auszunutzen.]
Wie das? Um ehrlich zu sein, ich verstehe genau, was das heißen soll. Ich habe so etwas noch nie gemacht. Aber ich habe solche Lust.
Das Telefon klingelt, ich nehme ab, meine Stimme zittert schon.
„Charles?“
„Schließe deine Augen und tu, was ich dir sage.“
4. Zu viele Tote
Ich bin sicher, dieses graue Auto gestern schon auf dem Weg ins Krankenhaus gesehen zu haben. Es verfolgt mich, ganz sicher. Ich werde kurz anhalten, um einen Kaffee zu kaufen, ich will es wissen. Jetzt ist es weg … Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich vollkommen entspannt habe.
Meinem Vater geht es gut. Charles liebt mich. Die Ermittlung wird abgeschlossen werden. Meinem Vater geht es gut. Charles liebt mich. Die Ermittlung wird abgeschlossen werden. Spitzenmantra.
Ich drehe die Musik auf. Ich weiß jetzt, warum sie seit Jahren nicht ausgewechselt wurde. Sie ist stecken geblieben. Darum muss ich mich mal kümmern. Mal was Neues zu hören, wird meinen Vater auf andere Gedanken bringen. Ich könnte ihm auch einen CD-Player einbauen. Morgen mach ich das.
Er ist in seinem Zimmer. Er ist bereit, sitzt auf seinem Bett und wartet auf mich, zu seinen Füßen seine Sachen. Wir werden wohl nicht ewig hierbleiben, der berühmte Doktor Callaway ist immer noch nicht zurück. Ein paar Unterschriften und wir sind unterwegs. Ich singe beim Fahren.
„Hast du dich gestern Abend sehr gelangweilt?“
Ich denke an den merkwürdigen Abend zurück und werde rot.
Nein, ich habe mich nicht gelangweilt.
„Weißt ja, ich war fix und fertig, ich habe geschlafen wie ein Stein.“
„Gut, gut.“
„Hast du Lust auf etwas Bestimmtes? Musst du vielleicht arbeiten?“
„Um ehrlich zu sein, ich bin immer noch müde. Der Arzt hat mich für drei Wochen krankgeschrieben. Er will, dass ich mich ausruhe. Ich werde damit heute Nachmittag mit einem alten Film beginnen.“
„Guter Plan! Ich werde mich um dich kümmern, du wirst sehen.“
Zu Hause setze ich meinen Vater vor den Fernseher und mache mich in der Küche zu schaffen. Ich werde ihm was Gutes „à la française“ zaubern. Ein kleiner Salat und Kalbsschnitzel in Rahmsoße. Er wird es lieben. Ich mache ein wenig Musik an.
Meinem Vater geht es gut. Charles liebt mich. Die Ermittlung wird abgeschlossen werden. Meinem Vater geht es gut. Charles liebt mich. Die Ermittlung wird abgeschlossen werden.
„Willst du in der Küche oder vor dem Fernseher essen?“
„…“
„Papa! Willst du in der Küche oder vor dem Fernseher essen?“
„…“
„Papa?“
Der Notarzt war sehr schnell da. Herzstillstand, es war nichts mehr zu machen. Der Arzt versicherte mir, dass er nicht gelitten hat. Ich glaube, es ist
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