Sein Wille geschehe (German Edition)
Plätschern des Badewas sers erzitterte Lena unter der Heftigkeit des sie überrollenden Orgasmus . Noch immer berauscht von der Flut ihrer Gefühle , bedauerte sie plötzlich, sein Angebot abgelehnt zu ha ben, ihn zu beglei ten .
» J.K. MacAlister …« , murmelte sie leise, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen, » … wenn ich nicht schon vergeben wäre, wärst du ganz bestimmt mein Mr. Right .«
3
Als sie am nächsten Morgen den verglasten Gebäudekomplex ihrer Firma be trat, wurde Lena sogleich von der unverblümt g rinsen den Empfangsdame willkommen geheißen. I rritiert grübelte sie darüber nach, warum sie das unbestimmte Gefühl nicht loswurde, dass deren Belustigung ihr galt .
» Ich wünsche einen guten Morgen, Frau S tein. War gestern wohl sehr spät , wie ?«
Der unverhohlene Zynismus in d er Stimme der sie neugierig musternden Empfangsdame , löste eine seltsam e Unruhe in Lena aus.
Himmel, durchfuhr es sie heiß, ihre unrühmliche Begegnung mit Mr. MacAlister hatte doch wohl nicht schon die Runde gemacht? Kurzerhand beschloss sie, zum Gegenangriff überzugehen , doch die Empfangsdame war einen Deut schneller und beugte sich v erschwörerisch über die blank polierte Theke.
» Wie man munkelt, waren es ja ziemlich zähe Verhandlungen. Wissen Sie, diesem Engländer eilt sein Ruf voraus. Wo auch immer er auftaucht, wirbelt er verdammt viel Staub auf . In den vergangenen Jahren soll er einige Unternehmen gerettet haben , die mit dem Arsch bereits auf Grundeis lagen. Der Kerl scheint auf seinem Gebiet ein echtes As zu sein. Naja, jedenfalls sagt man d as über ihn.«
»Ja «, erwiderte Lena und atmete sichtlich erleichtert über die Tatsache auf, dass sie nicht der Grund des heutigen Bürotratsches war , » hab ich auch gehört . I ch … ähm, ich muss dann mal. Bin ziem lich spät dran.« Sie lief eilig in Richtung Aufzug. Dem Irrglauben erliegend, auf diese Weise weiteren Fragen entkommen zu sein, nahte jedoch bereits die nächste Überra schung. Kaum dass sie ihr winziges Büro betrat , wurde sie von der im Türrahmen lauernden Frau Gärling empfan gen, die sie kritisch über den Rand ihrer Brille hinweg fixierte .
» Frau Stein, es wäre doch sehr wünschenswert, wenn Sie Ihr Privat leben künftig zu Hause ließen.«
»Mein Privatleben? Ich verstehe nicht …« Lena folgte verwirrt dem in Richtung ihres Schreibtisches geneigten Kopf der Chefsekretärin, wo ihr er staunter Blick auf einen Blumenstrauß gigantischen Ausmaßes fiel . Von einer leisen Ahnung beschlichen, bewegte sie sich darauf zu.
»Ich reiße Sie ja nur ungern aus Ihrer romantischen Stimmung, aber w as ist mit den Verträgen ?« , hörte sie Doris Gärling im Hinter grund fra gen.
»Lie gen beim Chef.« Behutsam berührte sie die zarten Blätter der üppigen Blüten .
» Und das Pro tokoll?«
» Auch das. Und jeder, der wichtig genug ist oder glaubt, es zu sein, hat eines o der beides davon auf seinem PC .« Ohne sich weiter um die Chefsekretärin zu kümmern , atmete sie m it geschlossenen Augen den betörenden Duft der Blumen ein. Doris Gärling öffnete den Mund und setzte zu einer Erwiderung an , schien sich dann aber doch dagegen zu entscheiden und stolzierte mit vernichtendem Blick hinaus.
» W ow, der hast du´s aber gegeben !« , staunte Sonia anerkennend und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Mit einem Ruck ihres Kinns wies sie auf den Blu menstrauß. » Von Mar kus?«
Lena zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.« Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er ihr Blumen ins Büro schicken ließ. Nicht Markus. Für eine solch außergewöhnliche Art der Romantik war er viel zu sachlich.
» S ieh mal, da steckt ein Kärtchen« , bemerkte Sonia und deutete auf einen unscheinbaren weißen Umschlag, der inmitten des Straußes steckte. Lena zog ihn vorsichtig heraus und öffnete ihn.
Ich erwarte Sie
Freitagnachmittag, 16.00 Uhr,
zum Einkaufsbummel.
Sie erinnern sich –
ich brauche dringend neue
Oberhemden …
Treffpunkt: » Café Van den Daele «
»Und ?« , forschte Sonia neugierig. » Macht er dir nu n endlich einen Heiratsantrag?«
Lena faltete das Kärtchen
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