Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft

nicht perfekt. Wenn er aus Ihrem Familienverband stammt, sollte in dieser dunklen Gasse sogar eine herzliche Umarmung möglich sein. Sie muss möglich sein, wenn die Heilung perfekt sein soll.
    Ein Täter bittet um Vergebung.
    Beispiel einer Versöhnung
    Eine Teilnehmerin an einem meiner Seminare entdeckte durch das Seelenschreiben ® , dass sie von ihrem Vater im Alter von drei und vier Jahren vielfach sexuell missbraucht worden war. Sie bekam eine solche Wut auf ihn, dass sie ihn umbringen wollte. Ich fragte, ob sie das glücklich machen könnte, wenn sie den Rest ihres Lebens als Vatermörderin herumlaufen würde. Sie sagte: „Ist mir egal! Ich zertrample ihn.“ Sie tobte im Seminarkreis bereits entsprechend.
    In der nächsten Pause hatte sie sich überlegt, dass sie ihn doch nicht umbringen, sondern auf eine kleine Insel draußen im Meer verbannen wollte. Man muss dazu sagen, dieses Seminar fand auf Djerba in Tunesien statt, wo zu unserem Hotel ein wunderschöner Strand gehört, von dem aus man eine solche Insel sehen oder zumindest erahnen kann. Auf so einer Insel sollte der Vater tagein, tagaus Steine klopfen.
    Das Seminar ging über fünf Tage, und es war für die Betroffene eine Freude, sich täglich vorzustellen und sich darin versichern zu können, der Papa „klopft“. Nach zwei weiteren Seminartagen befand sich der Vater schon im fünften Jahr in der Verbannung beim Steineklopfen. Für die Tochter war es die Genugtuung schlechthin. Als die ganze Seminargruppe zum Schluss eine Bootsfahrt auf eine der kleinen vorgelagerten Inseln unternahm, tippte mir die Teilnehmerin bei der Rückfahrt auf die Schulter: „Clemens, mein Papa ist mit an Bord.“
    Ich: „Darf er wieder?“
    Sie: „Ja, er hat mir heute Nacht einen so rührenden, reuigen Brief geschrieben und beteuert, dass ihm alles das mit mir so unendlich leid tut. Er bat mich auf Knien um Verzeihung und will alles, aber auch alles dafür tun, dass seine geliebte Tochter wieder vollkommen glücklich und gesund wird.“
    Ich: „Das hat er dir geschrieben?“
    Sie: „Ja. Ich hab ihm meinen Arm und meinen Kugelschreiber geliehen, damit er mir mit meiner Hand diesen Brief schreiben konnte.“
    Sie hatte Tränen des Glücks in den Augen.
    Ich sagte: „Dann bist du ja jetzt durch.“
    Sie: „Vollständig, der tut mir nie wieder was. Ich kann ihn jetzt sogar wieder lieben, meinen Papa.“
    Ich: „Magst du mir eine Mail schicken, wenn du bei der nächsten Krebsuntersuchung warst?“
    Sie versprach es, und drei Monate später kam die Mail: „Es hat geklappt, ich bin metastasenfrei.“
Vorsicht vor den Zweifeln anderer
    Ein Vater, mit dem man zwanzig Jahre schon nicht mehr gesprochen hat und auch zum Geburtstag und zu Weihnachten keinerlei Kontakt hatte, ruft nach einem geglückten Umschreiben innerhalb von Stunden oder Tagen an, so als wäre nie etwas gewesen und man hätte sich gestern gerade noch gesehen. Innerlich schweben Sie an der Decke vor Freude, wenn Ihnen so etwas passiert. Äußerlich reagieren Sie genauso cool und selbstverständlich wie er. Am Ende fragen Sie sogar, wenn er es noch nicht vorgeschlagen hat: „Wollen wir uns nicht mal wieder treffen, Papa?“ „ Ja, warum denn nicht, magst du morgen zum Mittagessen vorbeikommen? Ich sag’s der Mama (nicht Ihre Mama, eine andere Frau, mit der er zusammenlebt), die kocht was Leckeres.“ Sie antworten ganz gelassen – auch wenn er wie anno dazumal seine Frau verbal wieder nicht von Ihrer Mutter unterschieden hat: „Oh ja, gern.“
    Sie hängen ein und schluchzen los wie ein Schlosshund, so viele Wunder auf einmal haben Sie noch nie erlebt, und alles kam aus Ihrer eigenen Kraft. Sie denken nicht daran, dass Sie zu Ihrer ungelittenen Stiefmutter immer Mama sagen mussten, denn das wären die alten Informationen an Ihre Zellen. Sie tanzen durch Ihre Wohnung und singen unaufhörlich: „Es funktioniert, es funktioniert, es funktioniert.“ Sie können sich bei Ihrer Seele und allen geistigen Helfern aus tiefstem Herzen bedanken, und die Welt ist zum ersten Mal (wieder) in Ordnung.
    Bleiben Sie still
    Sie sind so schnell gesund, so schnell kann es kein Arzt diagnostizieren. Aber – und jetzt kommt es – erzählen Sie niemandem, wie Sie das gemacht haben. Sagen Sie auch Ihrem Vater nichts, wenn Sie ihn treffen,