Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide)
werden. Ein Plan zur Neuprodukteinführung wird seinen Schwerpunkt eher bei den Themen Markt, Wettbewerb, Marketing und Vertrieb haben. Bei Nachfolgeplänen liegt der Fokus auf der Übernahmefinanzierung und der Kompetenz des Nachfolgers.
Doch auch bei Neugründungsvorhaben variiert die Ausarbeitung je Phase der Unternehmensgründung. Da gibt es
den Kurzplan der Startphase und
einen ausführlichen Plan in der Gründungsphase.
Wann welches Konzept zum Einsatz kommt, zeige ich Ihnen im Anschluss.
Im allgemeinen Sprachgebrauch meint man aber immer die ausführliche Fassung, wenn von einem Businessplan die Rede ist. Erkundigen Sie sich daher vorab bei Ihrem Gesprächspartner, welche Art er meint, wenn er von Ihnen einen Businessplan wünscht.
Da alle Bestandteile der Kurzfassung auch im ausführlichen Businessplan enthalten sind, beziehen sich die weiteren Erläuterungen in diesem Ratgeber schwerpunktmäßig auf die Ausarbeitung des Letzteren.
So bauen Sie einen Businessplan auf
Welche Kapitel oder Bestandteile ein Businessplan exakt enthalten soll, hat bisher noch niemand eindeutig definiert. Beeinflusst durch amerikanische Vorbilder, Risikokapitalgeber, Unternehmensberatungen, Businessplanwettbewerbe und die Vorstellungen von Banken oder öffentlichen Fördereinrichtungen hat sich in den letzten Jahren ein Quasi-Standard eines Geschäftsplans herausgebildet. Die Reihenfolge der Gliederungspunkte oder die Kapitelaufteilung kann dabei im Einzelfall abweichen. Die relevanten Inhalte sind dagegen fast überall gleich. Ein professioneller Businessplan sollte demnach folgende Kapitel enthalten:
Zusammenfassung (Executive Summary): Hier stehen die wichtigsten Punkte Ihres Vorhabens – kurz und prägnant formuliert.
Produkt- und Unternehmensidee: Präsentieren Sie in diesem Abschnitt Ihre Produktidee und den Kundennutzen, auch im Vergleich zu den Wettbewerbern.
Management- bzw. Gründerteam: Nennen Sie alle Teammitglieder mit ihren spezifischen, für die Gründung wichtigen Qualifikationen.
Markt und Wettbewerb: An dieser Stelle geben Sie mithilfe von Markt- und Branchendaten vertiefte Einblicke zu Konkurrenten und Kunden.
Marketing und Vertrieb: Beantworten Sie ausführlich die Fragen nach Ihrer Markteintrittsstrategie und den konkreten Werbe- und Vertriebsüberlegungen.
Unternehmensform: Hier beschreiben Sie die Gesellschaftersituation, die gewählte Rechtsform und andere formale Punkte.
Finanzplanung: In der Finanzplanung werden u. a. die Gewinn- und Verlustrechnung, die Liquiditätsplanung und der Kapitalbedarf aufgeführt.
Risikobewertung und Alternativszenarien: Zeigen Sie die Risiken Ihres Vorhabens auf und machen Sie Angaben über Entwicklungen in Best-case- und Worst-case-Szenarios, also für den Fall, dass sich alles sehr gut oder sehr schlecht entwickelt.
Manche Investoren oder Wettbewerbe verlangen in Businessplänen noch einen Ablaufplan. Es ist zwar vernünftig, einen solchen zu erstellen. Er ist aber aus meiner Sicht kein Bestandteil des Businessplans an sich, da er zu häufig aktualisiert wird. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Empfänger nach, ob er einen Ablaufplan vorgelegt haben möchte.
Wie lang sollen Businesspläne sein?
Es ist nicht festgelegt, welchen Umfang ein Geschäftsplan haben soll. Wenn Sie im Bereich der Biotechnologie eine bahnbrechende Erfindung gemacht haben und nun von Investoren drei Millionen Euro einwerben wollen, wird er umfangreicher sein als bei einem Handwerksmeister, der sich selbstständig machen will und eine Anschubfinanzierung über 30.000 Euro von seiner Hausbank braucht.
Wichtig
Es gilt der Grundsatz, dass der Umfang des Plans zu Ihrem Gründungsvorhaben passen muss.
Schreiben Sie einen Businessplan für ein Vorhaben mit einem starken lokalen Bezug (z. B. Handwerksbetrieb, Gaststätte, Ladengeschäft, Internet-Café) liegen Sie mit einem Umfang von fünf bis zehn DIN A4 Seiten richtig. Handelt es sich um eine Gründung mit regionalem Bezug (z. B. IT-Dienstleistung, Spedition, Landwirtschaft, Handel) sollten zehn bis 20 DIN A4 Seiten ausreichen. Arbeiten Sie zukünftig national oder international und benötigen Sie dafür größere externe Investoren, sollten Sie Ihre Ausführungen auf 20 bis 40 Seiten machen.
Mehr als 50 Seiten sind immer kritisch, da kaum ein Investor bereit ist, so detailliert in einen Plan einzutauchen. Wenn er Interesse hat, wird er sich notwendige Zusatzinformationen in einem persönlichen Gespräch holen.
Die folgende Tabelle gibt für die
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