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Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide)

Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide)

Titel: Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim S. Tanski , Andreas Schreier , Steffen Thoma , Axel Singler
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Festlegung muss immer die Überlegung sein, was potenzielle Kunden denn für das Produkt oder die Dienstleistung bezahlen würden. Um auf den richtigen Preis zu kommen, müssen Sie diesen daher erst von mehreren Seiten beleuchten:
Berechnen Sie alle in Ihrem Unternehmen anfallenden Kosten und teilen Sie sie durch die Anzahl Ihrer produzierten Produkte bzw. Dienstleistungseinheiten. Damit habenSie die Stückkosten, die absolute, kurzfristige Preisuntergrenze. Wenn Sie langfristig unter diesem Preis verkaufen (müssen), ist Ihr Geschäftsmodell massiv gefährdet. Sie können darauf nur mit Kostensenkungen reagieren.
Ermitteln Sie, welchen Preis Ihre Konkurrenten für vergleichbare Leistungen verlangen.
Recherchieren Sie, welche (Handels-)Margen und Aufschläge in Ihrer Branche üblich sind.
Bewerten Sie, wie viel Mehrnutzen Sie Ihren Kunden bieten und welchen Preisaufschlag Sie dafür verlangen können.
Gleichen Sie diese Überlegungen mit Ihrer geplanten Marketingstrategie (Abschöpfung oder Penetration) ab.
Legen Sie auf der Basis dieser Faktoren einen Preis oberhalb der Preisuntergrenze fest, von dem Sie glauben, dass er marktgerecht ist. Wenn Sie feststellen, dass Sie unterhalb der Preisuntergrenze anbieten müssen, ist es dringend an der Zeit, Ihre Kostensituation zu ändern.
Testen Sie diesen Preis, indem Sie ihn bei ausgewählten Kunden nach ausführlicher Nutzenargumentation für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung verlangen.
Passen Sie den Preis nach oben oder unten an. Kalkulieren Sie alles nochmals durch. Wenn Kunden gar nicht oder nur wenig über den Preis verhandeln und trotzdem bei Ihnen kaufen, kann dies ein Hinweis dafür sein, dass es noch einen Spielraum nach oben gibt.
    Wichtig
    Hersteller von Computerdruckern bieten die Drucker in der Regel extrem günstig an. Dafür sind aber die Druckerpatronen mit hohen Margen belegt und daher relativ teuer.
    Ob es letztlich richtig ist, mehr oder weniger für sein Produkt oder seine Dienstleistung zu verlangen, kann Ihnen niemand sagen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Es gibt aber Hinweise, die für hohe oder niedrige Preise sprechen.
    Indizien, die für höhere Produktpreise sprechen:
Kunden sind oft bereit, für ein neuartiges Produkt, mit dem sie Kosten senken können oder das einen zusätzlichen Nutzen bringt, mehr zu bezahlen. Kurze Lieferzeiten, viel Flexibilität oder pünktliche Lieferung werden ebenfalls oft mit der Möglichkeit eines Preisaufschlags belohnt.
Patentgeschützte Innovationen bringen Sie für kurze Zeit in eine Art Monopolposition. Dann können Sie zumindest befristet einen höheren Preis verlangen.
Bei manchen Produkten wird ein hoher Preis mit hoher Produktqualität gleichgesetzt.
    Höhere Einzelpreise bieten zudem eine größere Möglichkeit der Preisdifferenzierung. Damit können Sie z. B. bei Mengenabnahmen größere Preisnachlässe zu geben. Argumente, die für niedrigere Produktpreise sprechen:
Niedrige Anfangspreise führen recht bald zu hohen Absatzzahlen und damit zu einem großen Marktanteil.
Sofern Sie bei Ihrer Produktion hohe Fixkosten haben, können Sie diese bei einem niedrigen Produktpreis und damit hohen Absatzzahlen auf viele Produkte umlegen.
    Im Softwarebereich ist es oft wichtig, schnell Standards zu setzen. Dies gelingt z. B., wenn man wie Adobe einen Programmteil, hier den Acrobat Reader, kostenlos zur Verfügung stellt.
    Wichtig
    Bei innovativen Produkten wird die Bedeutung des Preises als wichtigstes Verkaufsargument oft überschätzt. Bei einem klaren Nutzen und hoher Produktqualität bezahlen die Kunden auch einen höheren Preis.
    Bei Dienstleistungen sind die fehlende Lagerfähigkeit und Nachfragespitzen zu Stoßzeiten wichtige Faktoren. Beides sollten Sie in Ihrem Preismodell berücksichtigen. So können Sie als Friseur z. B. den Haarschnitt um die ruhige Mittagszeit günstiger anbieten als am stark frequentierten Samstag.
    Egal, für welche Preisvariante Sie sich entscheiden, Sie müssen sie in diesem Baustein ausführlich darstellen. Nennen Sie die Gründe, warum Sie sich für ein bestimmtes Modell entschieden haben, ob und wenn ja, in welchem Fall Sie Rabatte, Boni oder Sonderkonditionen einräumen. Gewähren Sie Ihren Abnehmern Zahlungsziele? Auf welche Arten können Ihre Kunden aus dem Konsumbereich oder diejenigen, die über das Internet bestellen, bezahlen? Arbeiten Sie zu bestimmten Zeiten oder Anlässen mit Sonderangeboten? Bieten Sie Produktteile oder Dienstleistungen kostenlos an, um damit

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