Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
bewerten – oder positiv als Herausforderung. Das Geschehnis an sich ist neutral. Es kommt darauf an, wie Sie damit umgehen. Sie können sich ärgern, weil der Parkplatz direkt vor dem Supermarkt schon wieder so voll ist – oder Sie können sich freuen, weil Sie trotzdem halbwegs in der Nähe eine freie Parklücke ergattert haben. Aus Ihrer Wahr nehmung entsteht Ihre individuelle Wahr heit. Denn erst die geistige Wahrnehmung verleiht den äußeren Bedingungen ihre Bedeutung.
Wenn Ihnen etwas Negatives passiert, dann fragen Sie sich ganz bewusst: Was ist an dieser Situation – trotz allem – positiv? Durch Ihre Bewertung stellen Sie sich positiv auf ein Ereignis ein – oder Sie stellen sich selbst negativ ins Aus .
Gerade durch schwierige Situationen werden wir klüger. Selbst wenn Sie an einem Geschehnis sonst überhaupt nichts Positives entdecken können: Sie können zumindest etwas für Ihre Zukunft Hilfreiches daraus lernen – und wäre es auch nur, wie etwas nicht funktioniert.
Ich weiß noch genau, wie ich 1987 aus der Finanzfirma OVB gedrängt wurde. Vermutlich war ich mit einem Vermittlungsanteil von 50 Prozent des gesamten Firmenumsatzes mit meiner hannoveranschen Mannschaft zu erfolgreich gewesen. Jedenfalls fühlte ich mich attackiert, ja regelrecht gemobbt und man legte mir nahe, zu gehen. Als der Aufhebungsvertrag schließlich unterschrieben war, hatte ich sogar Tränen in den Augen und glaubte, dass das für mich das Ende sei. Dabei war dieser Moment rückblickend betrachtet einer der positivsten meines Berufslebens: Durch den nicht völlig freiwilligen Abschied fühlte ich mich geradezu genötigt, mein eigenes Unternehmen zu gründen.
Anstatt mich von dem Geschehnis zu Boden drücken zu lassen, verwandelte ich es in einen zusätzlichen Ansporn, durch mein eigenes Unternehmen ein besseres Kundenkonzept mit mehr Vorteilen zu bieten. Ich schwor mir damals, dass mein Unternehmen größer und erfolgreicher werden würde als die OVB, von dem ich vor die Tür gesetzt worden war – und tatsächlich entwickelte AWD sich dann viel erfolgreicher als die OVB. Deshalb bin ich im Nachhinein froh, dass es so gekommen ist.
Damit es auch bei Ihnen in der Zukunft positiv vorangeht, achten Sie darauf, wie Sie Rückschläge verarbeiten. Wer sich aufs Verlieren fokussiert (»Jetzt hat sowieso alles keinen Sinn mehr!«), gibt viel leichter auf. Die Gewinner aber sagen sich, dass es nur besser werden kann: »Jetzt erst recht!«
Speichern Sie Geschehnisse positiv ab
Wenn Sie eine Schlappe hinnehmen mussten, treten Sie nicht geschlagen ab, sondern mit frischem Mut aufs Neue an. Verschwenden Sie keine Kraft mit negativem Bedauern vergangener Vorfälle. Setzen Sie Ihre Energie lieber positiv ein und freuen Sie sich auf die Zukunft. Gerade wenn Sie »unten« sind, kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Und da Sie aus Ihren Fehlern die richtigen Lehren gezogen haben, wird es beim nächsten Mal höchstwahrscheinlich klappen.
Der Bundesliga-Erfolgscoach Mirko Slomka hat unter anderem die Topspieler Mesut Özil und Manuel Neuer bei Schalke 04 entdeckt und Hannover 96 in die Europa League geführt. Er verriet mir, wie er einen Spieler nach einer verlorenen Partie wieder aufbaut. »Wenn zum Beispiel ein Abwehrspieler durch einen individuellen Fehler die Niederlage der Mannschaft verschuldet hat, dann zeige ich ihm Zusammenschnitte von mehreren Spielen, in denen er besonders positive Szenen hatte. ›Mann, bin ich klasse‹, sagt sich der Spieler dann, ›da komme ich jetzt auch klar damit, dass ich den Ball diesmal falsch abgespielt habe.‹« Au ßerdem spürt er, dass der Trainer zu ihm hält, und auch das hilft ihm, seinen Fehler abzuhaken und wieder positiv nach vorne zu schauen.
Sie können sich sozusagen Ihre Wirklichkeit selbst schaffen. Nehmen Sie Geschehnisse positiv und leicht auf, dann werden sie in Ihrer Erinnerung auch als positive Erlebnisse abgespeichert. Es gibt Gedanken, die Sie stärken, und andere, die Sie schwächen. Sie haben meist keinen Einfluss darauf, was andere zu Ihnen sagen, aber es ist Ihre Wahl, ob Sie diese negativen Äußerungen in die Zukunft mitnehmen – oder am Wegrand zurücklassen.
Stellen Sie sich selbst ein positives Zeugnis aus!
»Das kannst du nicht« oder »Das geht sowieso nicht«: Durch solche Urteile lassen sich viele Menschen entmutigen. Setzen Sie dem negativen Fremd-Briefing lieber ein positives Eigen-Briefing entgegen. Überprüfen Sie, ob es triftige Gründe
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