Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Karriere auch davon ab, welcher Agent ihn vertritt, welche Produzenten und Regisseure er kennt und wie er beispielsweise mit der Drehbuchautorin klarkommt. In einem solchen Beziehungsnetz halten sich alle gegenseitig hoch, weil alle Mitglieder eines Netzwerkes miteinander verbunden sind.
Wie wichtig Netzwerke für das berufliche Vorankommen sind, zeigt auch das folgende Beispiel: Für den Posten eines Klinikdirektors müsste man, wenn es rein nach fachlichen Kriterien ginge, den Operateur oder Arzt nehmen, der in kürzester Zeit den besten Heilungsverlauf erreicht hat. Aber ein Klinikdirektor braucht eben (auch) andere Qualitäten: Er muss die zuständigen Personen bei den Behörden kennen, die Entscheidungsträger bei Stadt und Land. Er muss Kontakte zu Medizin- und Pharmaunternehmen haben, mit der Ärztewelt verdrahtet sein, gut mit dem Arbeitnehmerbeirat auskommen und so weiter. Er muss eben gut vernetzt sein.
Das gilt umso mehr für Politiker: Ihr Erfolg hängt auch von ihrem Netzwerk, von ihren Beziehungen ab. Man wird kaum in den Ortsbeirat gewählt, wenn man keine guten Verbindungen hat. Als Politiker brauchen Sie – gerade in Ihrer Partei – die richtigen Unterstützer, die sich für Sie einsetzen und propagieren, warum die Leute Sie wählen sollen. Und je weiter es in der politischen Karriere aufwärtsgeht, desto wichtiger werden Beziehungen und Kontakte.
Was den Schlüssel zum beruflichen Erfolg angeht, sind sich Experten international einig: »Fragen Sie sich nicht, was Sie wissen, sondern wen Sie kennen!« Darum säen auch Sie ein Netzwerkpflänzchen, das zu einem breit verästelten und tief verwurzelten Netzwerkbaum heranwächst!
Wie man mit Netzwerken nicht umgehen sollte
Was passieren kann, wenn man ein Netzwerk falsch behandelt und teilweise auch attackiert, habe ich 2010 schmerzhaft erlebt. Ich fühlte mich in einer TV-Reportage teilweise unfair behandelt. Die einseitig negative Berichterstattung war auch gegenüber den seriös und qualifiziert arbeitenden Beraterinnen und Beratern meines ehemaligen Unternehmens ungerecht. Es kamen beispielsweise nur ehemalige Mitarbeiter, die längst für die Konkurrenz arbeiteten, zu Wort. Aber anstatt das auf sich beruhen zu lassen, wollte ich meine Betrachtungsweise durchsetzen und die – aus meiner Sicht – falschen Vorwürfe entkräften. Heute weiß ich, dass die Darstellung meiner Sichtweise direkt gegenüber den Intendanten als Eingriff in die Pressefreiheit missverstanden wurde. Ich nahm dazu juristischen Beistand in Anspruch, rief die Gerichte an und geriet so erst recht in die Defensive – frei nach der Devise: Wenn jemand Anwälte braucht, scheint an den Vorwürfen ja etwas dran zu sein.
Das Einzige, was ich dadurch erreichte, war eine Solidarität auch zwischen bisher nicht beteiligten Journalisten und sogar solchen, die dem Beitrag kritisch gegenüber standen. Viel besser wäre es gewesen, wenn ich gesagt hätte: »Okay, einige Vorgänge können Kunden und Berater wohl unterschiedlich betrachten.« Aber stattdessen regte ich mich auf und wehrte mich so heftig, dass ich erst recht die Aufmerksamkeit auf die in meinen Augen falsche Darstellung lenkte.
Folglich wurde noch mehr recherchiert und ich wurde mit neuen Details konfrontiert. Aber aus solchen Situationen lernt man. Ich hatte einen der ihren angegriffen und schon schlossen die Journalisten einen Kreis, um ihren Kollegen zu schützen. Ich lernte, dass es sogar ein »Netzwerk Recherche« gibt, in dem über 600 Journalisten miteinander verbunden sind. Statt Fakten zu vermitteln, hatte ich einen Verteidigungsreflex ausgelöst. Das gibt es häufig, in allen Berufsgruppen, in der Familie, im Verein oder auch in derselben Generation oder beim gleichen Geschlecht.
So würde ich bestimmt nicht noch einmal vorgehen . Und falls Sie jemals in eine schwierige Situation kommen sollten, so rate ich Ihnen: Verärgern Sie nie ein Netzwerk– und legen Sie sich erst recht nicht mit einer Internet-Community an!
Networking verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft. Unsere Eltern kannten das Wort »Networking« in ihrer beruflich aktiven Zeit meist noch gar nicht, wussten aber dennoch um die Bedeutung von Beziehungen. Dabei leitet es sich von einem der ältesten Werkzeuge der Menschen ab. Stellen Sie sich ein Fischernetz vor: Jeder Teil des Netzes ist über mehrere Knoten mit allen anderen Teilen verbunden. Löst sich ein Knoten, ist das Netz immer noch brauchbar und man kann auch
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