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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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über die Wange gestrichen. „Alles in Ordnung?“
    Der überraschende Ausdruck von Zuneigung bei einem Wächter, der vor ein paar Monaten noch wie aus Stein gewesen war, ließ die Gefühle beinahe aus ihr herausbrechen. Mit Gewalt drängte sie sie zurück und drückte nur dankbar seine Hand. „Wird schon.“
    Er ließ sie ohne ein weiteres Wort ziehen, aber sie wusste genau, dass er sie im Auge behalten würde. Ihre Raubkatze beruhigte sich – heute brauchte sie den Trost des Rudels, musste spüren, dass sie ein Teil dieser lebendigen Einheit war. Wie sollte sie bloß ohne diese Blutsbande leben?
    Als sie bei Tammy ankam, warf die Heilerin nur einen kurzen Blick auf sie und zog sie dann in die Küche. „Was ist denn passiert?“
    „Und die Bakers?“
    „Erkunden den Wald. Mit einer Eskorte. Meine Kleinen sind in ihrer Spielgruppe. Leg los.“
    Es brach einfach aus Mercy heraus. „Könnten Riley und ich Kinder bekommen?“ Das war schon immer Teil ihres Traums gewesen, so hatte sie sich ihre Zukunft stets vorgestellt. Falls nicht … würde es sehr schmerzhaft sein.
    „Natürlich könnt ihr das“, sagte Tammy sofort. „Seit ihr beide Interesse füreinander gezeigt habt, habe ich mich umgehört. Gestaltwandler-Beziehungen zwischen unterschiedlichen Raubtieren waren bislang unüblich, daher gibt es nur ungenaue und bruchstückhafte Informationen.“
    Erleichtert wippte Mercy auf ihren Absätzen hin und her. „Das liegt bestimmt daran, dass Tiere ihre eigene Art vorziehen.“
    „Stimmt.“ Tammy beugte sich vor und ergriff Mercys Hand. Ihre Augen leuchteten, als sie fortfuhr: „Aber manchmal ist die Liebe des Menschen so stark, dass sie die Widerstände des Tieres in sich überwindet.“
    Mercy spürte einen Kloß im Hals.
    „Ich freue mich so für dich“, fuhr Tammy fort. „Du bist von allen Wächtern diejenige, um die ich mir am meisten Sorgen gemacht habe.“
    Mercy starrte die Heilerin überrascht an. „Ich? Wieso?“ Clay wäre beinahe zum gefährlichen Einzelgänger geworden, und Dorian hatte selbstzerstörerische Züge an den Tag gelegt. „Nach Lucas bin ich wahrscheinlich die Stabilste.“
    „Ganz genau“, sagte die Heilerin. „Man neigt dazu, diejenigen zu übersehen, die zunächst einmal keine Probleme zu haben scheinen. Aber das sollte man nicht. Du bist ein wichtiger Teil des Rudels, und ich hatte mir Sorgen gemacht, dass wir dich zu sehr dir selbst überlassen.“
    Mercy verdrehte die Augen. „Brauchst du nicht. Soll ich dir einmal erzählen, wie allein ich in letzter Zeit war?“ Sie wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern nahm sich einen Stuhl, setzte sich rittlings darauf und legte die Arme auf die Rückenlehne. Tammy schwang sich auf einen Hocker an der Küchentheke. „Seit über Riley und mich geredet wird, hauen mich zahllose Jugendliche an und fragen, ob Wölfe gute Liebhaber sind.“
    Tammy rang nach Luft. „O nein!“
    „O doch. Sie lassen ihre Augen wandern, schauen sich um.“
    „Um Gottes willen.“ Tammy war zwischen Lachen und Weinen hin- und hergerissen. „Wenn die Jugendlichen miteinander ausgehen, trifft Lucas und Hawke der Schlag.“
    „Das Beste habe ich noch gar nicht erzählt.“ Mercy machte eine Pause. „Neulich hat mich eine ganze Gruppe junger Männchen umzingelt und gefragt, ob mir Leoparden nicht mehr gut genug seien.“
    Tammy rieb sich die Stirn. „Ich glaube, ich bekomme Kopfschmerzen.“
    „Dir muss das keine Kopfschmerzen bereiten. Aber mir.“ Mercy versuchte, gleichmütig dreinzuschauen. „Die Jungen sind ganz grün geworden, als ich ihnen erwiderte, dass ich sie allesamt mit dem Buttermesser aufschlitzen könnte, mit Riley dann aber Schwierigkeiten bekäme. Könnte sein, dass du ein paar von ihnen später aufbauen musst – wahrscheinlich haben sie jetzt eher Angst vor Sex mit Leopardenfrauen.“
    Tammy sah ebenfalls leicht grün aus. „Sollte ich noch mehr wissen?“
    „Lieber nicht.“ Mercy rieb sich das Gesicht. „Genug gescherzt, Tammy. Werden meine Kinder sich wandeln können?“
    „Ja, das ist absolut sicher.“ Tammy rutschte vom Hocker und goss ihnen beiden Kaffee ein. „Ich wusste gar nicht, dass du dir darüber Sorgen machst.“
    „Ich habe gehört, bei der Paarung verschiedener Arten von Gestaltwandlern, würden die Tiere einander aufheben, und die Kinder könnten sich nicht verwandeln.“
    „Altweibergewäsch.“ Tammy verzog das Gesicht und stellte die Tassen auf den Tisch. „Genetisch völlig unsinnig. Gene

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