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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Fürsorge für die Kleine übernommen, aber er war nie wirklich in der Lage, ihr körperliche Zuneigung zu gewähren. Als sie noch ein Baby gewesen war, hatte er sich mit Lederhandschuhen und dicken Decken behelfen können, doch selbst da war es zu Missgeschicken gekommen. Und nun, da aus Prudence ein kleiner Raufbold geworden war, war das Risiko einfach zu groß. Bei bloßem Hautkontakt wurden ihre Kräfte aktiviert, doch hin und wieder gelang es ihr mittlerweile sogar, ihm seine Fähigkeiten durch die Kleidung hindurch zu stehlen. Alexia beabsichtigte, ihre Tochter einigen analytischen Untersuchungen zu unterziehen, sobald sie älter und vernünftiger war, doch im Augenblick versuchten alle im Haushalt einfach nur zu überleben .
    Nach einem letzten finsteren Blick, um sicherzustellen, dass Prudence auch im Wasser blieb, machte sich Alexia davon und zog ihren Gatten mit sich. Conall hielt seine Belustigung in Zaum, bis sie sich in ihrer Kutsche und auf dem Weg zum West End befanden. Dann brach er in dröhnendes Gelächter aus.
    Alexia konnte nicht anders und fing an zu kichern. »Der arme Lord Akeldama.«
    Conall wischte sich über die tränenden Augen. »Oh, das liebt er doch. Hatte seit hundert Jahren oder länger nicht mehr so viel Aufregung.«
    »Bist du sicher, dass sie ohne mich zurecht kommen?«
    »Wir sind ja in ein paar Stunden wieder zurück. Wie schlimm kann es schon werden?«
    »Fordere das Schicksal nicht heraus, mein Liebster.«
    »Wir sollten uns besser um unser eigenes Überleben Sorgen machen.«
    »Warum, was meinst du damit?« Alexia richtete sich auf und spähte argwöhnisch aus dem Kutschenfenster. Zugegeben, es war mehrere Jahre her, seit jemand das letzte Mal versucht hatte, sie in einem Fortbewegungsmittel zu ermorden, doch eine Zeitlang war das mit erschreckender Regelmäßigkeit geschehen, und sie hatte als Folge davon einen gewissen Argwohn gegen Kutschen entwickelt.
    »Nein, nein, meine Liebe. Ich wollte einfach nur auf das Theaterstück anspielen, zu dem ich gerade geschleppt werde.«
    »Also das habe ich gern! Als ob ich dich irgendwo hinschleppen könnte. Du bist doppelt so groß wie ich.«
    Conall bedachte sie mit dem Blick eines Mannes, der wusste, wann er den Mund halten sollte.
    »Ivy hat mir versichert, dass dieses Stück die brillante Umsetzung einer wahrhaft bewegenden Geschichte ist und dass sich die Truppe nach ihrer Tournee auf dem Kontinent in Höchstform befindet. Der Todesregen vom Schwanensee heißt das Stück, wenn ich mich richtig erinnere, und Tunstell selbst hat es geschrieben, sehr künstlerisch und in diesem neuen sentimentalen und interpretativen Stil.«
    »Weib, du weihst mich dem sicheren Untergang.« Er legte sich den Handrücken gegen die Stirn und ließ sich ziemlich theatralisch nach hinten an die gepolsterte Wand der Kabine sinken.
    »Oh, hör mir mit diesem Unsinn auf! Es wird ganz wunderbar werden.«
    Die Miene ihres Mannes machte deutlich, dass er eher den Tod oder zumindest eine Schlacht den folgenden Stunden vorziehen würde.
    Bei ihrer Ankunft demonstrierten die Maccons die Art von Eleganz, die von Mitgliedern der feinen Gesellschaft erwartet wurde. Lady Alexia Maccon sah prächtig, manche mochten vielleicht sogar sagen hübsch in ihrem neuen französischen Kleid aus. Lord Maccon wirkte ausnahmsweise einmal wie ein Earl, sein Haar war beinahe gebändigt und seine Abendgarderobe nahezu makellos. Es herrschte die allgemeine Meinung, dass sich das Erscheinungsbild und die Manieren des ehemaligen Woolsey-Rudels mit dem Umzug nach London entscheidend verbessert hatten. Manche machten die häusliche Nähe zu Lord Akeldama dafür verantwortlich, andere die zähmende Wirkung einer städtischen Umgebung, und einige hartnäckige Unverbesserliche glaubten, es könnte an Lady Maccons Einfluss liegen. In Wahrheit spielte vermutlich alles drei zusammen, doch wirklich bewirkt wurde diese Veränderung letzten Endes durch das gestrenge Durchgreifen von Lord Akeldamas Drohnen. Es brauchte nur eines der Mitglieder von Lord Maccons Rudel mit verlegtem Haar in Reichweite zu gelangen, schon stürzte sich eine Handvoll gackernder Gecken auf ihn wie eine Schar Stockenten auf ein armes Stück Brot.
    Alexia führte ihren Gatten entschlossen zu ihrer privaten Loge. Vor Angst trat das Weiße seiner Augen hervor.
    Der Todesregen vom Schwanensee handelte von der romantischen Liebe eines Werwolfs zu einer Vampirkönigin und einem niederträchtigen Schurken, der in böser Absicht

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