Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05
wahr?«
»Woher, denken Sie, hat Ivy ihren Vampirstock?«
»Ja, Alexia, Täubchen , diesen kleinen Vorfall wollte ich mit dir besprechen. War es wirklich nötig, sie alle mitzubringen? Eine neue Königin nebst fünf ägyptischen Vampiren und den dazugehörigen Drohnen?«
»Haben Sie vielleicht etwas dagegen, dass ich aus Ägypten ein paar Souvenirs mitgebracht habe? Jeder bringt von seinen Auslandsreisen Souvenirs mit nach Hause, Mylord. Das ist groß in Mode.«
»Nun, Tautröpfchen, ich habe nicht wirklich etwas dagegen , aber …«
Alexia lächelte gerissen. »Ivy hat entschieden, sich mit ihrem Stock irgendwo in Wimbledon niederzulassen.«
Der Vampir wölbte hochmütig eine blonde Augenbraue. »Countess Nadasdy wird sicherlich nicht erfreut sein.«
»Natürlich nicht. Jemand übernimmt im Wesentlichen ihre alte Rolle in der Gesellschaft.«
»Und das niemand Geringeres als Ivy Tunstell .« Lord Akeldama runzelte die Stirn. »Sie interessiert sich fürchterlich für Mode, nicht wahr?«
»Ach herrje.« Alexia verkniff sich ein Lächeln. »Das ist auch Ihr Gebiet. Ich verstehe.«
»Eine Schauspielerin , meine kleine Blaubeere. Ich meine, also wirklich! Hast du ihre Hüte gesehen?«
»Sie haben ihr einen Besuch abgestattet?«
» Natürlich habe ich ihr einen Besuch abgestattet! Schließlich ist sie eine neue Königin , da muss die Etikette gewahrt sein. Aber, wirklich … « Er erschauderte geziert. »Diese Hüte! «
Alexia dachte an Professor Lyalls Brief. »Wir leben in modernen Zeiten, mein lieber Lord Akeldama. Ich denke, wir müssen lernen, solche Dinge als Folge des Wandels zu akzeptieren.«
»Moderne, sich wandelnde Zeiten, in der Tat. Was für eine äußerst werwölfische Sichtweise.«
Rumpet öffnete die Tür, und Prudence tapste verschlafen ins Zimmer.
»Ah, mein allerliebstes Möpselchen , wie geht es denn meinem kleinen Mädchen?«
Alexia packte ihre Tochter schnell am Arm, bevor die sich auf den Vampir stürzen konnte. »Dama!«
Auf Lady Maccons Nicken hin bückte sich der Vampir, um sein Adoptivkind zu umarmen, wobei Alexia sie fest im Griff behielt.
»Willkommen zu Hause, Püppchen! «
»Dama, Dama!«
Alexia betrachtete die beiden liebevoll. »Wir haben ein paar neue Erkenntnisse über unser Mädchen hier gewonnen, nicht wahr, Prudence, Liebes?«
»Nein«, sagte Prudence.
»Eine davon ist, dass sie ihren Namen nicht mag.«
»Nicht?« Lord Akeldama sah sehr nachdenklich aus. »Nun, da hast du’s. Ich kann dir das absolut nachfühlen, Möpschen. Mir sagen die Namen der meisten Leute auch nicht zu.«
Alexia lachte.
Mit einem Mal zeigte Prudence großes Interesse an Alexias Sonnenschirm, der neben ihr auf dem Sofa lag.
»Meins?«, schlug Prudence vor.
»Vielleicht eines Tages«, sagte ihre Mutter.
Mit einem nachdenklichen Blick auf seine Adoptivtochter meinte Lord Akeldama: »Sich wandelnde Zeiten, mein lieber Gerüschter Parasol ?«
Alexia machte sich nicht die Mühe, ihn zu fragen, woher er ihren geheimen Codenamen kannte. Sie sah ihm direkt in die Augen und antwortete: »Sich wandelnde Zeiten, Goldrute .«
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