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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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so genossen hatten. Madame Lefoux hatte diese Freundschaft fast zerstört, indem sie in einem Oktomaten Amok gelaufen war, und Alexia hatte Genevieve daraufhin zu einem Jahrzehnt vertraglich festgelegter Knechtschaft verurteilt.
    »Es ist … interessant «, antwortete die Französin zurückhaltend. »Und wie geht es der kleinen Prudence?«
    »Sie ist schwierig wie immer. Und Quesnel?«
    »Ebenso.«
    Die beiden Frauen wechselten ein zurückhaltendes Lächeln. Gegen ihren Willen mochte Lady Maccon die Französin. Madame Lefoux hatte etwas Ansprechendes an sich. Außerdem stand Alexia in ihrer Schuld, denn die Erfinderin war es gewesen, die bei Prudence’ Geburt Hebamme gespielt hatte. Dennoch vertraute Alexia ihr nicht. Madame Lefoux verfolgte stets zuerst ihre eigenen Ziele, selbst als Drohne, und an zweiter Stelle die des Ordens des Messing-Oktopus. Das Wenige, das sie an Loyalität und Zuneigung für Alexia noch erübrigen konnte, konnte demnach nicht allzu groß sein.
    »Und wie geht es der Countess?«, verlangte Lady Maccon zu wissen.
    Madame Lefoux antwortete mit einem kleinen französischen Schulterzucken. »Sie ist ganz sie selbst, unveränderlich, wie immer. Auf ihr Geheiß hin bin ich hier. Mir wurde aufgetragen, Ihnen eine Nachricht zu überbringen.«
    »Oh, ach ja … Woher wussten Sie, wo ich zu finden bin?«
    »Die Tunstells führen ein neues Stück auf, und Sie sind ihre Förderin. Ich muss allerdings gestehen, dass ich Ihre Anwesenheit nicht erwartet hatte, Mylord.«
    Lord Maccon grinste wölfisch. »Ich wurde … überredet .«
    »Die Botschaft?« Alexia streckte die Hand aus.
    »Ah, nein, wir haben alle aus der Erfahrung gelernt. Die Botschaft ist nicht schriftlich, sondern mündlich. Countess Nadasdy hat Anordnungen erhalten und würde Sie deswegen gern sprechen, Lady Maccon.«
    »Anordnungen? Anordnungen von wem?«
    »Diese Information entzieht sich meiner Kenntnis«, behauptete die Erfinderin.
    Alexia wandte sich ihrem Mann zu. »Wer, um alles in der Welt, würde es wagen, der Königin des Woolsey-Stocks Befehle zu erteilen?«
    »O nein, Alexia, Sie haben mich missverstanden. Die Anordnungen kamen zwar zu ihr , aber sie sind für Sie .«
    »Mich? Mich! Also …« Vor Empörung fehlten Alexia die Worte.
    »Ich fürchte, das ist alles, was ich weiß. Sind Sie heute Abend verfügbar, um ihr nach der Vorstellung einen Besuch abzustatten?«
    Alexia, deren Neugier geweckt war, nickte heftig. »Heute ist zwar Badetag, aber Lord Akeldama und seine Jungs müssen lernen, sich allein durchzuwursteln.«
    »Badetag?« Die Französin wirkte interessiert.
    »Prudence ist besonders schwierig an Badetagen.«
    »Ja, Quesnel war genauso. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, hat sich das auch nie gebessert.« Genevieves Sohn war ein Dreckspatz, wie Alexia wusste.
    »Und wie ist es für ihn, mit Vampiren zusammenzuleben?«
    »Er wächst und gedeiht, das kleine Monster.«
    »So wie Prudence.«
    Die Französin legte den Kopf schief. »Und mein Hutladen?«
    »Biffy hat ihn fabelhaft gut in der Hand. Sie sollten einmal vorbeischauen und Biffy einen Besuch abstatten. Er ist heute Abend dort. Ich bin sicher, er würde sich sehr freuen, Sie wiederzusehen.«
    »Vielleicht mache ich das. Ich komme in letzter Zeit nicht mehr oft nach London.« Madame Lefoux setzte sich ihren grauen Zylinder auf, verabschiedete sich und ließ Lord und Lady Maccon in verwundertem Schweigen zurück. Und mit einem Rätsel, das den Genuss des zweiten Aktes ebenso schmälerte wie das Fehlen weiterer Hummelbalzrituale.

2

    Mrs Colindrikal-Bumbcruncher kauft keinen Hut
    D enken Sie nicht, dass dieser hier dem jungen Fräulein besser stehen würde?« Biffy war ein Mann mit Prinzipien, und er weigerte sich aus Prinzip , Mrs Colindrikal-Bumbcruncher einen riesigen, dreifarbigen Pifferaro-Hut, geschmückt mit einer Kaskade aus Nelken, schwarzen Johannisbeeren und geschliffenen Jettperlen, für deren Tochter zu verkaufen. Die junge Miss Colindrikal-Bumbcruncher war unscheinbar, ja, geradezu schrecklich unscheinbar und der Hut daher für sie eher eine Beleidigung denn eine Zier. Er entsprach zwar der neuesten Mode, doch Biffy war überzeugt davon, dass ein kleines goldgelbes Strohhütchen die bessere Wahl wäre. Und Biffy irrte sich niemals bei Hüten . Die Schwierigkeit bestand darin, Mrs Colindrikal-Bumbcruncher von dieser Tatsache zu überzeugen.
    »Sehen Sie, Madam, eine zurückhaltende Eleganz würde die Zartheit von Miss Colindrikal-Bumbcrunchers

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