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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Höfling
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Teufel“, und er hing da genauso wie vor drei Wochen, als die Ausstellung eröffnet worden war.
    Und so hatte er auch vor einer Viertelstunde dort gehangen, als die vier Freunde ihn zum erstenmal betrachtet hatten. Der dicke Willem spürte, wie ihm die Knie puddingweich wurden und der Boden unter ihm nachgab...
    „Das — das ist doch nicht möglich!“ stammelte er und schnappte dabei nach Luft wie ein Hering auf dem Trockenen.
    Seinen Kameraden erging es nicht besser. Sie standen da wie angenagelt und wären bestimmt weniger platt gewesen, wenn plötzlich der Weihnachtsmann durch den Kamin gesaust oder der Osterhase durch die Luft geflogen wäre.
    Anders erging es dem Museumswärter. Wenn er auch hatte befürchten müssen, das wertvolle Werk sei tatsächlich verschwunden, so hatte er dennoch im stillen gehofft, die Jungen hätten sich getäuscht und den Saal mit einem anderen verwechselt.
    Aber nein! Die vier Burschen tun auch noch so, als wären sie ehrlich überrascht, daß der Kupferstich wieder — oder vielmehr noch — da ist. Nicht genug damit, daß sie mich überhaupt hierhin gehetzt haben — nein, jetzt treiben sie ihren Schabernack auch noch auf die Spitze!
    Kein Wunder, daß der alte Mann so dachte — ja, es ist völlig natürlich, daß er nicht anders denken konnte! Seine nervöse Spannung löste sich in einem Zornesausbruch, als Flöhchen, Männe und Sepp ihm der Reihe nach beteuerten:
    „Wir haben Ihnen kein Märchen erzählt! Das Bild war wirklich fort!“
    „Nur noch der Nagel steckte in der Wand.“
    „Ehrlich, das können wir alle beschwören!“
    „Jetzt reicht’s mir aber, ihr Lümmel!“ donnerte der Wärter los. „Erst laßt ihr euch von mir genau erklären, wo das Werk hängt — und nachher treibt ihr euren Scherz mit mir. Das ist der Dank dafür, wenn man zu Bengeln wie euch freundlich ist! Man sollte sich mit solchen Kerlen überhaupt nicht abgeben.“
    „Bitte, glauben Sie mir, Sie tun uns unrecht!“ versicherte Sepp dem alten Mann erneut.
    „Lügt nicht auch noch dazu! Los, hinaus mit euch — und laßt euch hier nicht wieder blicken!“
    „Aber das Bild…“
    „Kein Wort mehr!“ unterbrach ihn der Museumsdiener erbost. „Oder ich lasse euch durch meine Kollegen hinauswerfen!“

    Diese Gefahr drohte den vier Freunden ohnehin, denn durch die laute Auseinandersetzung waren die anderen Wärter aufmerksam geworden und auf den Gang hinausgetreten.
    „Los, gehen wir!“ zischte der dicke Willem seinen Kameraden zu. „Die glauben uns doch nicht.“
    Mit hängendem Kopf zogen die Jungen ab, verärgert und gekränkt darüber, daß man sie so abzukanzeln wagte, obwohl sie doch nach ihrer Meinung richtig gehandelt hatten. Sie kamen sich vor, als müßten sie unter den feindseligen Blicken der Wärter Spießruten laufen.
    Erst draußen auf dem Platz vor dem Museum, wo sie ihre Fahrräder abgestellt hatten, wagten sie wieder zu sprechen.
    Der dicke Willem knirschte mit den Zähnen. „So eine Gemeinheit, uns so zu behandeln! Als ob wir wunders was verbrochen hätten! Wenn der Kerl so alt gewesen wäre wie wir, dann hätte er jetzt zu seiner blauen Uniform auch noch zwei blaue Augen. Das ist so klar wie Kloßbrühe!“
    Sepp nahm den Vorfall gelassener hin und versuchte deshalb, seinen Freund zu beschwichtigen: „Schwamm drüber, Willem! Das Bild ist wieder da, und das ist die Hauptsache. So was ist unersetzlich. Ihr habt ja gehört, was Dr. Pischler uns darüber erzählt hat: daß hier das beste und deshalb allerwertvollste Exemplar der wenigen erhaltenen Abzüge des Kupferstichs ausgestellt ist. Und übrigens hat er ja auch gesagt, wir sollten nicht immer von ,Bild’ reden, sondern richtiger ‚Kupferstich’ oder nur einfach ,Stich’ sagen. Na, wir sind schließlich keine Gelehrten. Aber das ist klar: dieses Exemplar von ‚Ritter, Tod und Teufel’ kostet bestimmt hunderttausend oder so.“
    „Was, so viel?“ wunderte sich der dicke Willem. „Das würde ich nie dafür blechen.“
    „Du bist ja auch ein Kunstbanause, Willem“, kicherte Flöhchen.
    „Was ist das?“
    „Na eben das, was du bist.“
    „Blöder Heini, du!“ knurrte Willem.
    Sie schwangen sich gerade auf die Sättel ihrer Fahrräder, als Sepp einfiel: „Übrigens, vor lauter Aufregung haben wir gar nicht danach gesehen, ob neben dem Reiter tatsächlich nur ein einziger Hund trottet oder zwei.“
    „Verlaßt euch drauf: es stimmt, was ich gesagt habe“, beteuerte Willem.
    „Na schön, wir können ja

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