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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Höfling
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nämlich zu einer Tagung in Frankfurt, und als ich vorhin gegen zehn Uhr ins Büro kam und mich nach dem Verlauf des gestrigen Tages erkundigte, da erfuhr ich unter anderem auch von dem angeblichen Schabernack der vier Jungen. Ich habe sofort Herrn Krekel zu mir kommen und mir alles ausführlich von ihm selbst berichten lassen. Und als ich danach das Blatt untersuchte, mußte ich leider feststellen, daß es sich unzweifelhaft um eine Fälschung handelte.“
    Der Schuldirektor horchte auf und wunderte sich: „Soll das heißen, daß Sie zu Ihrer Ausstellung überhaupt kein Original geliefert bekommen haben, sondern gleich schon die Fälschung?“
    „Nein, nein, wir haben den besten bekannten Abzug erhalten, und er hat auch seit drei Wochen bei uns im Saal VIII gehangen — bis gestern mittag. Da ist er dann innerhalb weniger Minuten mit dem gefälschten Blatt ausgetauscht worden. Von wem — das wissen wir leider nicht.“
    „Aber da können uns vielleicht Ihre Schüler helfen, Herr Direktor“, fiel der Kommissar ein, indem er sich mit einer auffordernden Geste an den Schuldirektor wandte. „Es wäre nämlich durchaus denkbar, daß ihnen etwas Verdächtiges aufgefallen ist. Um das herauszubekommen, möchte ich sie gern einmal verhören.“
    „Aber natürlich, Herr Kommissar, ich lasse die Schüler sofort hierherrufen. Sie brauchen mir nur ihre Namen zu nennen, dann...“
    „Die Namen kennen wir leider nicht“, unterbrach ihn der Kriminalbeamte. „Aber wir wissen, wie die Burschen aussehen, das heißt, Herr Krekel erkennt sie bestimmt wieder. Deshalb hat er uns hierherbegleitet.“
    Der Schuldirektor stand auf, und auch die übrigen Herren erhoben sich von ihren Plätzen.
    „Tja, dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren“, sagte der Schuldirektor und fügte mit einem Blick auf die Wanduhr hinzu: „Es muß sowieso jede Minute zur großen Pause schellen. Gehen wir also sofort zum Unterrichtsraum der neunten Klasse hinüber.“
    Der Lehrer hatte gerade seine Schüler gemahnt, in zwei Minuten mit dem Aufsatz fertig zu werden, als die Tür geöffnet wurde und der Direktor mit drei fremden Herren eintrat.
    „Entschuldigen Sie bitte die Störung, Herr Kollege Pöttgen, aber wir kommen in einer äußerst dringenden Angelegenheit.“
    „Sie stören gar nicht, Herr Direktor“, erwiderte der Studienrat. „Ich wollte ohnehin gerade die Hefte einsammeln lassen. Ich habe nämlich einen Klassenaufsatz schreiben lassen über die Dürer-Ausstellung und besonders über den ,Ritter, Tod und Teufel’.“

    „Ich weiß, ich weiß, deswegen kommen wir ja her — das heißt: nicht wegen des Aufsatzes, sondern wegen des Kunstwerks. Wenn ich die Herren kurz miteinander bekannt machen darf: Herr Museumsdirektor Dr. Bienert, Herr Krekel und Herr Kriminalkommissar — eh…“
    „Beiz“, sagte der Kriminalbeamte einspringend.
    „Angenehm, Pöttgen.“
    Die Herren machten eine kurze Verbeugung voreinander, während den Schülern vor Aufregung die Luft wegblieb: ein Kommissar in ihrer Klasse!
    Dem dicken Willem war schon gleich das Herz in die Hose gerutscht, als er den Museumsdiener wiedererkannte, und Sepp, Männe und Flöhchen erging es nicht besser.
    Da hat uns dieser Kerl also doch angezeigt! dachte der dicke Willem gereizt. Und einen Kommissar hat er auch gleich mitgebracht, als ob wir schwere Jungen wären!
    „Wir wollen die Sache kurz machen, Herr Kollege“, begann der Schuldirektor das Gespräch wieder. „Gestern mittag waren im Museum vier Ihrer Schüler, die der Herr Kommissar gern etwas fragen möchte. Bitte, Herr Krekel, zeigen Sie uns, wer es war.“
    Willem horchte auf. Das klang vielleicht doch nicht ganz so nach bloßer Petzerei — oder...
    Als ersten hatte der Museumsdiener den dicken Willem erkannt. „Der da!“
    Darauf schaute er sich wieder um und deutete in rascher Folge auch noch auf Flöhchen, Männe und Sepp, wobei er jedesmal wiederholte: „Der da — der da — und — eh — der da!“
    „Gut!“ sagte der Direktor. „Stimmt das, Jungs, daß ihr gestern mittag im Museum gewesen seid?“
    „Ja, Herr Direktor“, antworteten die vier gleichzeitig.
    „Nun“, schlug der Kommissar vor, „am besten gehen wir zusammen in Ihr Büro hinüber, wenn’s Ihnen recht ist.“
    „Natürlich, ja“, nickte der Schuldirektor und forderte dann die vier Schüler auf: „Vortreten, ihr vier!“
    „Und unsere Hefte?“ fragte Willem den Klassenlehrer.
    „Die gebt ihr bei mir ab.“
    Gerade als Dr. Pöttgen

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