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September. Fata Morgana

Titel: September. Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lehr
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beeindruckt von HAUFEN
    just as an old Army trooper, I can tell you a couple of things
    das Powell-Buy-in
    die handsignierte löchrige Eintrittskarte in den Krieg (Sie sitzen in der Ehrenloge der Blauäugigen)
    wollte ich nicht entgegennehmen
    ich wollte
    die USA verlassen und drei Wochen später musste ich es denn meine Mutter war zusammengebrochen sie lag schon zwei Tage auf der Intensivstation als meine Schwester mich endlich anrief auf dem Weg zum JFK-Airport dachte ich dass es nun keinen Ort und keine Zeit mehr für mich gab die Vergangenheit unter den planierten Trümmern die Zukunftein falscher Krieg die Gegenwart ein zu preiswert gemietetes nicht haltbares Apartment von Seymours Gnaden das Geisterhaus in Amherst
    ein enges lautes Hotel hinter dem Adenauerplatz in Berlin (wenigstens das konnte ich ändern)
    das erschöpfte Gesicht meiner Schwester auf der anderen Seite des Krankenhausbettes dieses
    Zurückgeschossen-Werden
    in unsere Kindheit zwischen den Schläuchen und Apparaten das Lächeln unserer Mutter das in seltenen Momenten noch einmal so nah alterslos und innig erschien als lebten wir noch in unserer engen Mietwohnung in Bremen die unauffällige Familie des Handelsschullehrers Ernst Lechner es
    geht uns an den Kragen
    das war
    in den langen Tagen und halben Nächten im Krankenhaus
    oft die einzige deutliche Empfindung der einzige klare Gedanke den ich hatte man muss
    Entscheidungen fällen
    wie der
    PRÄSIDENT der nun vollkommen entschlossen ist seinen blutrünstigen Widersacher aus Dodge (running gag der Familie Bush) zu vertreiben und nur noch hört was und wen er hören will
    Überlebende der deutschen Konzentrationslager die den Angriff empfehlen
    Generäle die den sauberen Krieg versprechen: we do no
    body-counts
    Exil-Iraker denen zufolge die Überfallenen bald jubelnde Befreite sein werden nur ein
    Päpstlicher Gesandter
    stört ein wenig aber Du zeigst ihm den Garten des Friedens im Weihrauchnebel der Zukunft hinter dem Krieg was man tun muss erscheint niemals klarer als in den Stunden in denen man ES tut es
    funktioniert einfach alles es
    hat darauf gewartet das Pferd des Cowboys prescht davon nur der Malerpinsel der Zukunft kann es fixieren
    auf den Azoren Mitte März
    das Blau
    der Entscheidung
    grundloser Himmel und Bomben-
    Luft
    der portugiesische Präsident hat eingeladen und Tony ist da und der Spanier Aznar ( sehen Sie immer einen Schnurrbart neben sich ) Hoden und Bart und neben 135 000 US-Soldaten stehen schon 200 Polen in Waffen vor den Ölfeldern als NEUES
    Europa
    es ist
    ein Spaziergang kaum eine Trennlinie vom Meeresblau zur gläsernen Luft
    48 Stunden für den Banditen um Dodge City zu verlassen
    wieder daheim
    gibt es nur noch ein
    Attentats-Zögern
    das Zaudern vor dem Enthauptungsschlag eine im gewissen Sinne doch auch recht persönliche Aktion (aber im Grunde schon von Dir vorausgeübt bei den über 150 Todesurteilen die Du als Gouverneur von Texas unterzeichnet hast) bei der sich zwei F-117 Tarnkappenbomber und 36 Tomahawk-Marschflugkörper auf den Weg zu einem Landsitz südlich von Bagdad machen an dem man Saddam seine Söhne seine Frau (und einige
    Kollaterale)
    vermutet
    diese Entscheidung fällt am Abend des 19. März 2003 ultimatumsgerecht nachdem Du jeden im Kriegskabinett gefragt hast ob er auch DAS tun würde (ein jeder wollte AUCH DAS tun)
    am Morgen desselben Tages aber hatte es schon den
    EINSATZBEFEHL
    für die Kriegskommandeure gegeben vom Lageraum des Weißen Hauses aus über eine sichere Videoverbindung zur Front zehnmal fast den gleichen Dialog
     
    PRÄSIDENT HabenSiealleswasSiebrauchen?
    KOMMANDEUR Ja, Mr President .
    PRÄSIDENT KönnenSiesiegen?
    KOMMANDEUR Ja, Mr President.
     
    dann also:
    UmdesWeltfriedenswillenundzum
    NutzenundfürdieFreiheitdes
    irakischenVolkesgebeichhiermit
    denBefehlzurAusführungder
    OperationIraqiFreedom .Möge
    GottmitunserenSoldatensein.
     
    es ist dies der eigentliche
    menschenfresserische Moment
    im PRÄSIDENTENLEBEN jener zutiefst gefürchtete zutiefst ersehnte HISTORISCHE Augenblick in dem Du
    den ersten jungen Körper zwischen die Zähne nehmen und zerbeißen musst wie eine
    Wachtel (sagt Luisa)
     
    O to resume the joys of the soldier!
    To go to battle – to hear the bugles play and the drums beat!
    To taste the savage taste of blood – to be so devilish!
    To gloat so over the wounds and deaths of the enemy.
     
    aber es wird natürlich vor allem dieses staatsbegräbnishaft feierlich hochglanzpolierte

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