Septembermann: Lovestory (German Edition)
passt dazu.“
„Optisch bilden wir eine harmonische Einheit und unsere Herzen klopfen im Gleichklang. Ich glaube, das sieht man uns an.”
„Daran könnte ich mich gewöhnen.”
„An was?”
„Täglich von meiner attraktiven, männlichen Amme die Garderobe bereitgelegt zu beko mmen.“
Jane schlingt ihre Arme um seinen Hals, als er sich auf ihre Bettkante setzt. Sie umf ächelt eine sanfte Brise, die der Ventilator durch die Suite wehen lässt.
„Ich auch. An diese Anerkennung“, flüstert er betörend an ihr Ohr.
Nach dem exzellenten Frühstück spazieren sie durch die Stuttgarter Fußgängermeile. Sie blicken in die Schaufenster und kommentieren deren Auslagen. Dabei werden sie öfters von hektischen Konsumenten mit prall gefüllten Einkaufstüten angerempelt.
Die Sonne, heute absolute Herrscherin am Firmament, heizt zusätzlich ein.
Sascha ist aufgefallen, dass sein Herzblatt ständig abw esend ist. Was bedrückt sie? Der Partner muss von allein darüber sprechen wollen, ist ihre Devise von Anbeginn ihrer Beziehung, außerdem pocht es analog hinter seinen Schläfen. Sein Big Boss Mister Miller, hat ihn erneut vergangene Woche am Telefon auf seinen halbjährigen Einsatz in der Firmenzentrale in Arizona angesprochen. Jane sieht das locker. Sascha ist unentschlossen, er mutmaßt, dass es mehr als sechs Monate werden könnten und das ist seine momentane Zwickmühle. Zumal Jane einem Umzug in die Staaten auf Zeit skeptisch gegenübersteht. Ohne sie? Niemals! Seine Schultern verkrampfen sich.
„Begegnet man der Landeshauptstadt bei Tageslicht, sieht diese Region anders aus. Glänzend und edel“, bemerkt Sascha auf der Fahrt in das Automuseum lapidar nebe nbei, um auf andere Gedanken zu kommen.
„Warum?“, will Jane wissen.
„Das ist naheliegend, meine Süße. Der Papst fährt sie ebenso wie der japanische Kaiser.”
„Der japanische Kaiser?”
„Eben, diese Limousinen, jene Luxuskarossen, nach der schönen spanischen Tochter genannt, wie ich indessen erfahren habe.“ Amüsiert hebt er seinen rechten Zeigefinger.
Die blank polierten Museumsstücke, Meilensteine aus mehr als hundert Jahren Autog eschichte vom Patent-Motorwagen - die ersten Automobile der Welt von achtzehnhundertsechsundachtzig, bis zu den legendären Silberpfeilen, Rennwagen der dreißiger und fünfziger Jahre, faszinieren besonders die Männer.
Während ihrer Heimfahrt bewölkt sich der azurblaue Himmel von Westen her bedenklich. Sascha donnert konzentriert über die Autobahn, derweil spult Jane eine weitere Rolle in ihrem letzten Stunden-live-Kino rückwärts ab.
*
A rme Cora, sie war aufgelöst, nachdem Jane mit ihr von Peter aus telefonierte und Sekunden später vor ihrer Wohnungstür stand.
„Jane!“ In Coras Stimme schwang ein missfälliger Unterton.
„Sorry, Cora , ich war vollkommen versunken in eine andere Welt.“ Sie umarmte ihre Freundin und küsste sie auf die Wange.
„Und ich außer mir vor Sorge “, antwortete sie schwer atmend und Cora zog sie rasch in ihre Diele.
„Wo warst du überhaupt? Hat dich jemand belästigt?”
„Nein! Nein! Ich habe es geschehen lassen.“
„Wo kommst du so schnell her?“ Cora rieb sich hektisch an ihrer Nasenwurzel.
„Über den Korridor. Ich bin zwar wie ausgemacht, nicht bei dir, dennoch nahezu Tür an Tür.”
„Wooooo?” Coras Augen wurden zusehends flatteriger.
„Am Ende des Ganges.”
„Was erzählst du für einen Unsinn?“ Verächtlich blies sie durch die Lippen.
„Dein Fahrstuhl fuhr mich in ein Liebescarrée.“
„Oh, Jane , die Spätsonnenstrahlen machen dir arg zu schaffen“, rief sie und winkelte ihre Ellenbogen vorwurfsvoll an.
„Nix da! Das war Realität , meine Hormone haben Quickstepp getanzt. Klingt schnulzig, gell?”
„Jane, hat dich das Glück geküsst? Cool: Traumfrau trifft Traummann , aus welchem Groschenroman ist das denn? Gibt’s überhaupt eine Steigerung zu Sascha? Außerdem wäre das fies ihm gegenüber.”
„Wie du siehst, kann ich mit berechtigter Kritik umg ehen.“ Jane senkte betroffen ihren Lockenkopf.
„Dieser Fremde für mich , nicht für dich ...“
„Stopp! Ich kenne den Märchenprinzen? Ich glaube, ich verli ere meinen Verstand.“ Cora lief aufgeregt ihm Flur auf und ab. Dabei federten ihre kastanienbraunen Lockenwellen im Takt.
„Dein Nachbar, Typ Casanovaverschnitt, verleitet mich zum Stakkato der Superlat ive.“
„Mein Nachbaaaar? Deine Geschichte wird immer dubi
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