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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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im Zaubererturm und hat ein Paar ziemlich ausgefallene Schuhe abgeliefert, eine Sonderanfertigung für Madam Marcia. Zuerst hat er über ihren Schuhgeschmack gelästert und sich darüber ausgelassen, wie sehr er Schlangen verabscheut, aber dann hat er von einem Gespräch zwischen Marcia und einer anderen Zauberin berichtet, das er zufällig mit angehört hat. Die andere war Endor, glaube ich, die kleine Dicke. Jedenfalls haben sie gesagt, dass die Königin erschossen worden sei! Von einem Meuchelmörder der Gardewächter.«
    Sarah traute ihren Ohren nicht. »Wann?«, hauchte sie.
    »Das ist ja das Schlimme«, zischte Sally aufgeregt. »Sie soll an dem Tag erschossen worden sein, an dem das Baby zur Welt gekommen ist. Vor sechs Monaten, und wir waren völlig ahnungslos. Es ist schrecklich ... einfach schrecklich. Und Alther haben sie auch erschossen. Deshalb ist Marcia ...«
    »Alther ist tot?«, stieß Sarah hervor. »Ich kann es nicht glauben. Ich kann es einfach nicht ... Wir dachten, er hätte sich zur Ruhe gesetzt. Silas war vor Jahren sein Lehrling. Er war so ein netter Mann...«
    »Tatsächlich?«, erwiderte Sally ungeduldig, denn sie brannte darauf, weiterzuerzählen. »Aber das ist noch nicht alles. Terry glaubt nämlich, dass Marcia die Prinzessin gerettet und irgendwohin gebracht hat. Endor und Marcia haben sich gefragt, was wohl aus ihr geworden ist. Sie verstummten natürlich sofort, als sie Terry bemerkten. Marcia ist anscheinend sehr grob zu ihm gewesen, sagt er. Und hinterher fühlte er sich etwas sonderbar. Er glaubt, dass sie ihn mit einem Vergesslichkeitszauber belegen wollte, aber er ist hinter eine Säule geflitzt, als er sie murmeln sah, deshalb hat der Zauber nicht richtig funktioniert. Terry ist ziemlich aufgebracht, denn er kann sich nicht mehr entsinnen, ob sie die Schuhe bezahlt hat oder nicht.«
    Sally Mullin legte eine Pause ein, schöpfte Atem und trank einen großen Schluck Tee. »Die arme kleine Prinzessin. Gott stehe ihr bei. Wo sie jetzt wohl sein mag? Wahrscheinlich siecht sie in irgendeinem dunklen Loch dahin. Im Gegensatz zu deinem Engelchen da drüben ... Wie geht es ihr?«
    »Oh, es geht ihr prächtig«, antwortete Sarah. Normalerweise hätte sie jetzt ausführlich über Jennas Schnupfen und ihren neuesten Zahn berichtet, und darüber, dass sie schon aufrecht sitzen und selbst ihren Becher halten konnte. Doch in diesem Augenblick wollte sie von Jenna lieber ablenken. Sechs Monate lang hatte sie sich gefragt, wer ihre kleine Tochter in Wirklichkeit war. Jetzt wusste sie es.
    Jenna war, so dachte Sarah, ja, sie konnte eigentlich niemand anders sein als ... die kleine Prinzessin.
    Ausnahmsweise einmal war Sarah froh, als sich Sally Mullin von ihr verabschiedete. Sie sah ihr nach, als sie durch den Korridor davoneilte, und kaum hatte sie die Tür wieder geschlossen, stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus. Dann lief sie zu Jennas Korb.
    Sie hob Jenna heraus und hielt sie ihn den Armen. Jenna lächelte sie an und grapschte nach dem Talisman an ihrem Halsband.
    »Na, kleine Prinzessin«, murmelte Sarah. »Ich wusste immer, dass du etwas Besonderes bist, aber ich hätte mir nie träumen lassen, dass du unsere Prinzessin bist.« Die dunkelvioletten Augen begegneten ihrem Blick und sahen sie so ernst an, als wollten sie sagen: So, jetzt weißt du’s.
    Sarah legte Jenna behutsam in den Korb zurück. Der Kopf schwirrte ihr, und ihre Hände zitterten, als sie sich noch eine Tasse Tee einschenkte. Sie konnte kaum glauben, was sie erfahren hatte. Die Königin tot. Alther tot. Und ihre Jenna die Thronerbin. Die Prinzessin. Was war nur geschehen?
    Den restlichen Nachmittag über saß sie bei Jenna, bei Prinzessin Jenna, sah sie an und malte sich voller Sorge aus, was geschah, wenn jemand herausfand, wer sie war. Wo steckte Silas? Nie war er da, wenn man ihn brauchte.
    Silas vergnügte sich mit seinen Söhnen beim Angeln.
    In der Flussbiegung gleich hinter den Anwanden gab es einen kleinen Sandstrand. Dort zeigte Silas den beiden Jüngsten, Nicko und Jo-Jo, wie sie ihre Marmeladegläser an einen Stock binden und dann ins Wasser hängen mussten. Jo-Jo hatte bereits drei winzige Fische gefangen, aber Nicko ließ seine jedes Mal fallen und verlor allmählich die Geduld.
    Silas nahm Nicko auf den Arm und ging mit ihm zu Erik und Edd, den fünfjährigen Zwillingen. Erik ließ die Füße ins warme, klare Wasser baumeln und träumte vergnügt vor sich hin. Edd stocherte mit einem Stock unter

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