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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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einem Stein nach einem Tier. Es war ein großer Wasserkäfer. Nicko heulte los und klammerte sich fest an den Hals seines Vaters.
    Sam war fast sieben und ein ernsthafter Angler. Zu seinem letzten Geburtstag hatte er eine richtige Angelrute bekommen, und auf einem Stein neben ihm lagen zwei kleine silberne Fische. Er war gerade dabei, einen dritten einzuholen. Nicko quietschte vor Aufregung.
    »Bring ihn weg, Dad«, meckerte Sam. »Er erschreckt die Fische.«
    Silas schlich mit Nicko auf Zehenspitzen davon und setzte sich neben Simon, seinen ältesten Sohn. Simon hielt in der einen Hand eine Angelrute und in der anderen ein Buch. Er wollte später mal Außergewöhnlicher Zauberer werden und las deshalb fleißig in den alten Zauberbüchern seines Vaters. Heute hatte er sich Der perfekte Fischbeschwörer vorgenommen, wie Silas bemerkte.
    Silas erwartete, dass alle seine Söhne irgendeine Art von Zauberer wurden. Das lag in der Familie. Seine Tante war eine berühmte Weiße Hexe, und sein Vater und sein Onkel waren Gestaltwandler gewesen. Allerdings hoffte Silas nicht, dass seine Söhne diese ganz besondere Laufbahn einschlugen, denn erfolgreiche Gestaltwandler wurden mit zunehmendem Alter immer instabiler und konnten ihre eigene Gestalt mitunter nicht länger als ein paar Minuten am Stück behalten. Sein Vater war schließlich als Baum im Wald verschwunden, aber niemand wusste, welcher Baum er war. Dies war einer der Gründe, warum Silas so gern im Wald spazieren ging. Häufig richtete er das Wort an einen zerzausten Baum in der Hoffnung, er könnte sein Vater sein.
    Sarah Heap stammte aus einer Familie von Zauberern und Hexen. Als junges Mädchen hatte sie bei Galen, der Medizinfrau im Wald, die Kräuterheilkunde erlernt, und dabei war ihr eines Tages Silas begegnet. Silas hatte sich auf der Suche nach seinem Vater im Wald verirrt und war traurig, und Sarah brachte ihn zu Galen. Galen erklärte ihm, dass sein Vater vor vielen Jahren als Baum seine wahre Bestimmung gefunden habe und nun glücklich sei. Und als Silas am Feuer der Medizinfrau neben Sarah saß, merkte er, dass auch er zum ersten Mal in seinem Leben wirklich glücklich war.
    Als Sarah alles gelernt hatte, was es über Heilkräuter und ihre Anwendung zu wissen gab, nahm sie von Galen herzlichen Abschied und zog zu Silas in die Anwanden. Und dort wohnten sie noch heute, obwohl sich immer mehr Kinder in dem Zimmer drängten. Silas hatte seine Lehre leichten Herzens abgebrochen und nahm jetzt Gelegenheitsarbeiten als Gewöhnlicher Zauberer an, um Geld für die Familie zu verdienen. Und Sarah braute auf dem Küchentisch Kräutertinkturen, wenn sie mal eine freie Minute hatte, was jedoch nur selten vorkam.
    Als Silas und die Jungen an jenem Abend die Treppe am Strand hinaufsteigen wollten, um in die Anwanden zurückzukehren, versperrte ihnen einen großer, von Kopf bis Fuß schwarz gekleideter Gardewächter den Weg.
    »Halt!«, bellte er. Nicko begann zu heulen.
    Silas blieb stehen und ermahnte die Jungen, brav zu sein.
    »Papiere!«, brüllte der Wächter. »Wo sind eure Papiere?«
    Silas sah ihn verdutzt an. »Was für Papiere?«, fragte er ruhig, denn er wollte keine Scherereien. Er musste die sechs müden Jungen nach Hause bringen, das Abendessen wartete.
    »Eure Papiere, ihr Zauberergesindel«, feixte der Wächter. »Unbefugten ohne die erforderlichen Papiere ist das Betreten des Strandes verboten.«
    Silas war empört. Wären die Jungs nicht gewesen, hätte er einen Streit angefangen, doch er hatte bemerkt, dass der Wächter eine Pistole trug.
    »Verzeihung«, sagte er, »das wusste ich nicht.«
    Der Wächter musterte sie von oben bis unten, als überlege er, was er tun solle, doch glücklicherweise gab es noch mehr Leute, die er schikanieren konnte.
    »Mach, dass du wegkommst, und lass dich mit deiner Brut nie wieder hier blicken«, raunzte der Wächter. »Bleibt, wo ihr hingehört.«
    Silas scheuchte die verstörten Jungs die Treppe hinauf und brachte sie in die sicheren Anwanden zurück. Sam ließ seine Fische fallen und schluchzte los.
    »Schon gut«, tröstete ihn Silas, »ist doch alles wieder in Ordnung.« Aber er hatte das untrügliche Gefühl, dass überhaupt nichts in Ordnung war. Was ging hier vor?
    »Dad«, fragte Simon, »warum hat er uns Zauberergesindel genannt? Zauberer sind doch die Besten, oder nicht?«
    »Aber ja«, antwortete Silas zerstreut, »die Besten.« Das Dumme war nur, dass man als Zauberer nicht verbergen konnte, was man war.

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