Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
ganz vorsichtig, weil ich Angst hatte, stattdessen die physischen Muskeln zu wecken. Beim zweiten Mal gelang es mir, und ich gewöhnte mich an den feinen Unterschied, den Astralkörper zu bewegen und den physischen Körper ungestört zu lassen. Ich musste mich dafür sehr konzentrieren. Schließlich stand ich auf, vor Anstrengung etwas schwankend und taumelnd.
Es bereitete mir Mühe, mich vom Sofa wegzubewegen und richtig zu gehen. Während der ganzen Zeit hatte ich Angst, dass mein Körper vielleicht doch nicht so tief schlief, wie ich angenommen hatte, aber mein ganzes Bewusstsein war mit mir im Astralkörper. Meine Sicht war allerdings nicht klar, und das Zimmer erschien schemenhaft. Ich schüttelte meinen Kopf, um ihn klar zu bekommen und sah zu meinem Entsetzen, dass die ganze Wohnzimmerwand flach und nach oben gerichtet auf dem Boden lag, die geschlossene Tür und alles. Das sagte mir sogleich, dass ich halluzinierte, und wenn ich nicht aufpasste, könnte ich in einen Traumzustand sinken. (Hätte ich die Position der Wand einfach als ‚eines jener Dinge‘ akzeptiert, hätte ich meine kritische Bewusstheit verloren.) Ich beschloss, dass es wahrscheinlich besser wäre, in meinen Körper zurückzukehren und es nochmals zu versuchen.
Inzwischen stand ich mit dem Rücken zu meinem Körper, und ich ‚fiel‘ einfach rückwärts in ihn. Ich kam wiederum ziemlich schnell heraus. Dieses Mal konnte ich das seltsame Tasten studieren, das beim Scheiden des astralen Selbst, das ich in eine sitzende Position bringen, und des physischen Selbst, das ich flach liegen lassen wollte, auftrat. Ich ging in die Mitte des Zimmers, das jetzt völlig normal war, aber ich hatte Probleme zu gehen und erinnerte mich, dass dies wenigstens in meinem Fall manchmal geschieht, wenn ich zu nahe bei meinem Körper bin. Ich entschloss mich, in Robs Studio zu gehen, wo er am Arbeiten war, um zu sehen, ob ich ihn dazu bringen konnte, mich zu sehen.
Ich ging noch immer ganz langsam und hatte meine Astralaugen nur einen Spalt weit offen, um meinen Fokus vor Ablenkungen zu schützen. Ich schloss sie, um meine Trance zu vertiefen und streckte meine Hand nach dem Türknauf zum Badezimmer aus. Ich fühlte, wie er hart und rund und völlig normal in meiner Astralhand lag. Dann hielt ich unsicher inne; etwas schien nicht zu stimmen. Was hatte ich denn jetzt falsch gemacht? Ich öffnete meine Astralaugen ganz und schaute auf meine Hand hinunter. Sie umschloss einen ‚Knauf‘ aus Luft. Ich fühlte gerade noch einen Augenblick die Härte, die Masse des Knaufs. Und dann war da nur noch Luft. Offensichtlich hatte ich den Türknauf halluziniert. Die Tür war noch immer mehrere Dutzend Zentimeter entfernt. Enttäuscht von mir kehrte ich in meinen Körper zurück, entschlossen, eine neue Vorgehensweise zu planen.
Als ich in meinen Körper eintrat, hörte ich Rob im Badezimmer. Ich fragte mich, ob er wohl reinkommen würde um zu sehen, was ich tat. Das weckte meinen physischen Körper.
Zwischen der ersten und der zweiten Episode war ich völlig aufmerksam und wach in meinem Astralkörper, aber immer noch mit dem physischen verbunden. In diesem Zustand erfuhr ich etwas, das ich nur als Ekstase bezeichnen kann, und der ganze Körper war davon betroffen. Obwohl das Gefühl nicht auf eine bestimmte Stelle lokalisiert war, so fühlte es sich doch sehr an, als ob es sexueller Natur wäre, und als ich meinen Körper verließ, gab es einen Moment, in dem dieses Gefühl sehr intensiv anhielt.
Sue, meine anderen Studenten und ich sind uns bewusst, dass kreative, mediale und sexuelle Energien nur verschiedene Aspekte der gleichen Kraft darstellen. Manchmal sammeln wir diese Energie auf sexuelle Weise, wechseln dann und wandeln die Energie von einer Form in eine andere um. Die sexuellen Gefühle begleiten viele Traumprojektionen und fehlen bei anderen wiederum völlig. Dass sie überhaupt vorhanden sind, mag jedoch leicht zu Interpretationen führen, die mehr als alles andere auf gesellschaftlichen Tabus beruhen – und zu sexuellen Halluzinationen, die als solche erkannt werden sollten, was aber nicht immer der Fall ist.
Hier ist ein anderes Beispiel, ebenfalls aus meinen Aufzeichnungen, bei welchem ich Mühe hatte, mein richtiges Bewusstsein und eine perfekte Projektion aufrechtzuerhalten. Ich hoffe, dass diese verschiedenen Episoden einige der vielen Möglichkeiten illustrieren, wie Projektionen vom Schlafzustand aus erlangt werden können.
Diese Erfahrung
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